Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 3.700 Kinder im Alter von 0 bis 17 Jahren an Diabetes, wobei der überwiegende Teil, etwa 95 %, einen Typ-1-Diabetes aufweist. Dies macht Typ-1-Diabetes zur häufigsten Stoffwechselerkrankung bei Kindern. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht nicht nur einen schnellen Therapiebeginn, sondern kann auch effektiv Komplikationen und Folgeerkrankungen vorbeugen. Erfahren Sie hier mehr über die Unterscheidung zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes, wie Sie Anzeichen rechtzeitig erkennen und wie die Behandlung erfolgt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der überwiegende Teil der Kinder mit Diabetes hat Diabetes Typ 1.
  • Eine genetische Veranlagung spielt sowohl bei Diabetes Typ 1 als auch bei Typ 2 eine Rolle, wobei sie beiTyp 1 stärker ausgeprägt ist.
  • Typ 1 wird durch bestimmte Umweltfaktoren begünstigt, während Typ 2 eher mit einem ungesunden Lebensstil in Verbindung gebracht wird.
  • Das Ziel der Therapie ist es, den Langzeitblutzucker im Normalbereich zu halten.
  • Bei Diabetes Typ 1 wird standardgemäß eine intensivierte Insulintherapie angewendet, bei der langwirksames Insulin als Basis verabreicht wird und kurzwirksames Insulin zu den Mahlzeiten, abhängig von der aufgenommenen Kohlenhydratmenge. Einige setzen jedoch auch auf Insulinpumpen, bei denen die Insulinzufuhr kontinuierlich und automatisch an den Bedarf angepasst wird.
  • Bei Diabetes Typ 2 erfolgt die Behandlung durch Lebensstiländerungen, einschließlich Ernährung und Sport. Wenn der Zielwert nicht erreicht wird, werden meist orale Antidiabetika eingeleitet.
  • Schulungen spielen eine wichtige Rolle im Verständnis der Krankheit und im Management sowohl für Kinder als auch für Eltern.

Ursachen für Diabetes bei Kindern

Diabetes mellitus, auch „Zuckerkrankheit“ genannt, ist eine Störung des Zuckerstoffwechsels. Der Körper kann dabei das blutzuckersenkende Hormon nicht mehr in ausreichender Menge herstellen oder die Zellen reagieren nicht mehr richtig darauf. In der Folge gelangt nicht genügend Zucker aus dem Blut in die Körperzellen, wo er als Energielieferant benötigt wird, und der Blutzuckerspiegel steigt an. Dadurch kommt es langfristig zu anhaltend erhöhten Blutzuckerwerten, was wiederum mit Folgeerkrankungen und Komplikationen wie Nieren- und Nervenproblemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Sehstörungen und weiteren in Verbindung gebracht wird.

Die Ursache für einen Diabetes mellitus bei Kindern ist abhängig von der Art der Erkrankung: Bei Diabetes Typ 1 handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem des Körpers fälschlicherweise die für die Insulinproduktion zuständigen Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört. Eine genetische Prädisposition, also familiäre Veranlagung, gilt als höchstwahrscheinliche Ursache und Risikofaktor für Diabetes Typ 1. Jedoch spielen auch Umweltfaktoren eine Rolle bei der Entwicklung der Erkrankung, wie beispielsweise die Exposition gegenüber gewissen Toxinen, bestimmte Viruserkrankungen und die Ernährung im frühen Kindesalter.

Im Gegensatz dazu tritt Typ-2-Diabetes im Kindesalter wesentlich seltener auf. Wie bei Erwachsenen kann diese Form des Diabetes auch bei Kindern durch falsche Ernährung, Bewegungsmangel und starkes Übergewicht entstehen. Laut Studien spielt die genetische Veranlagung hier ebenfalls eine Rolle.

Welche Symptome treten bei Kindern mit Diabetes auf?

Die Symptome von Diabetes bei Kindern können für Typ-1-Diabetes und Typ-2-Diabetes ähnlich sein, obwohl es auch Unterschiede gibt. Hier sind einige der häufigsten Symptome, die bei beiden auftreten: häufiges Wasserlassen, starker Durst, Gewichtsverlust, starke Müdigkeit und Schwäche, sowie Leistungs- und Konzentrationsschwäche.

Auch Babys mit Diabetes zeigen diese Symptome, zudem droht bei ihnen sehr schnell ein Flüssigkeitsmangel. Kinder, die an Typ-1-Diabetes erkranken, verlieren häufig auch schnell an Gewicht, teilweise mehrere Kilogramm innerhalb weniger Wochen. Die Symptome eines Diabetes Typs 1 treten viel schneller und deutlicher auf. Ein Typ-2-Diabetes  entwickelt sich hingegen langsamer, teils über Jahre, und tritt vor allem bei stark übergewichtigen Kindern auf.

Gut zu wissen

Ein Anzeichen eines gefährlich hohen Blutzuckerspiegels ist ein süßlicher Azetongeruch der ausgeatmeten Luft, der an überreifes oder fauliges Obst oder an Nagellackentferner erinnert. Dies ist ein Anzeichen für eine gefährliche , die einen medizinischen Notfall darstellt. Die Ketoazidose ist eine lebensbedrohliche Komplikation von Diabetes Typ 1, die auftritt, wenn der Körper nicht genügend Insulin besitzt, um Glukose effektiv als Energiequelle zu nutzen. Um die Energieversorgung des Körpers sicher zu stellen, beginnt er, Fett als Energiequelle zu verwenden. Dies führt zur Produktion von Ketonkörpern, die wiederum einen Anstieg von Ketonen im Blut nach sich ziehen. Ketone sind Moleküle, die während der Fettverbrennung entstehen. Bei bis zu 25 Prozent der an Diabetes erkrankten Kinder erfolgt die Diagnose nach einer Krankenhauseinweisung infolge einer solchen Ketoazidose.[1] Bei Anzeichen von Ketoazidose, wie einem fruchtigen Atem, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.

Heike Bartelt, Kinderärztin, Diabetologin und Leiterin der AG Diabetes, sagt:

Die Diagnose ist nicht so einfach, weil es keine großen, schweren Symptome gibt. Das Kind hat kein Fieber oder keinen Ausschlag, sondern es zeigt sich im Laufe der Zeit, dass es zum Beispiel immer mehr trinkt. Dann kommt hinzu, dass die Kinder weniger leistungsfähig sind als früher. Sie sind schlapper, müder oder schneller erschöpft. Das äußert sich dann zum Beispiel darin, dass plötzlich wieder ein Mittagsschlaf notwendig ist.

Gibt es eine Heilung für Diabetes?

Diabetes Typ 1 ist bislang nicht heilbar. Menschen mit Diabetes Typ 1 benötigen lebenslang Insulin, um ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren. Durch eine sorgfältige Kontrolle und den Einsatz von Insulin können jedoch viele Menschen mit Diabetes Typ 1 ein langes und gesundes Leben führen. Moderne Technologien, wie Insulinpumpen und kontinuierliche Glukosemessgeräte, erleichtern das Diabetesmanagement und ermöglichen eine präzisere Kontrolle.

Bei Diabetes Typ 2 ist wichtig, zwischen „Heilung“ und „Remission“ zu unterscheiden. In einigen Fällen kann eine gesunde Lebensweise, bestehend aus regelmäßiger Bewegung und ausgewogener Ernährung, dazu führen, dass Kinder sowie Erwachsene mit Diabetes Typ 2 ihre Blutzuckerwerte effektiv kontrollieren können, sodass keine Medikamente erforderlich sind. Dies wird oft als „Remission“ bezeichnet, nicht als Heilung. Der Begriff „Remission“ bedeutet, dass die Symptome vorübergehend verschwinden, aber die zugrunde liegende Erkrankung weiterhin besteht.

Die Insulinsensitivität kann durch eine gesunde Lebensweise verbessert werden, ist aber oft nicht vollständig wiederherstellbar. Personen mit Diabetes Typ 2 sollten ihre Blutzuckerwerte regelmäßig überwachen und dauerhaft auf eine gesunde Lebensweise setzen, um die Remission aufrechtzuerhalten. Eine Rückkehr zu ungesunden Gewohnheiten kann zu einem erneuten Anstieg der Blutzuckerwerte führen.

Gut zu wissen

Prädiabetes ist ein Zustand, der dem vollständig entwickelten Diabetes Typ 2 vorausgeht und durch erhöhte Blutzuckerwerte charakterisiert ist. In diesem Frühstadium der Erkrankung besteht die Möglichkeit, durch Änderungen im Lebensstil einschließlich regelmäßiger Bewegung und ausgewogener Ernährung sowie Gewichtsreduktion das Fortschreiten zum manifesten Typ-2-Diabetes zu verhindern.

Wie wird Diabetes bei Kindern behandelt?

Die Behandlung von Diabetes ist geprägt von einem klaren Ziel: Den Langzeitblutzucker, auch bekannt als sogenannter HbA1c-Wert, auf Normalbereich (in der Regel unter 8,5%) zu halten. Dieser Wert ist essenziell für die langfristige Kontrolle des Blutzuckers und somit für die Vermeidung von Komplikationen. Ein integraler Bestandteil jeder Diabetes-Therapie, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern, ist die Förderung eines gesunden Lebensstils, der regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung einschließt. Eine Diät, die reich an Vollkornprodukten, Proteinen und gesunden Fetten ist, spielt hierbei eine zentrale Rolle.Die Behandlungsansätze für Diabetes Typ 1 und Typ 2 variieren jedoch, da es sich um zwei unterschiedliche Erkrankungstypen handelt.

Es ist wichtig, zu verinnerlichen, dass Diabetes bei Kindern eine Herausforderung für die gesamte Familie darstellt. Die Erkrankung erfordert eine Neuausrichtung des Alltags, die jedoch mit einem guten Plan und konsequenter Durchsetzung gelingen kann. Bei der Gestaltung eines passenden Ernährungsplans kann Sie ein Ernährungsberater bzw. eine Ernährungsberaterin unterstützen. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.

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Behandlung von Diabetes Typ 1

Gemäß den Therapieleitlinien wird bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes die intensivierte Insulintherapie als Standardbehandlung empfohlen. Diese Insulintherapie basiert auf dem sogenannten Basis-Bolus-Prinzip. Hierbei wird versucht, die Insulintherapie so zu gestalten, dass sie den normalen Insulinverlauf im Körper nachahmt. Das Basis-Bolus-Prinzip besteht aus zwei Hauptkomponenten:

  • Basisinsulin (lang wirkendes Insulin): Dabei wird der Körper zum einen mit einer gewissen Basismenge an Insulin versorgt, das dazu dient, im nüchternen Zustand die Aufnahme von Zucker in die Körperzellen zu ermöglichen. Die Menge des Insulins passt der Arzt bzw. die Ärztin dabei immer wieder an, da sie auch vom Alter und dem Körpergewicht Ihres Kindes abhängt.

  • Bolusinsulin (kurz oder schnell wirkendes Insulin): Dieses Insulin wird vor den Mahlzeiten verabreicht, um den Anstieg des Blutzuckers nach dem Essen zu kontrollieren. Die Menge des Bolusinsulins richtet sich nach der Menge an Kohlenhydraten, die in der Mahlzeit enthalten sind, sowie anderen Faktoren wie dem aktuellen Blutzuckerspiegel und der geplanten körperlichen Aktivität. Die Menge an benötigtem Bolusinsulin muss also vor jeder Mahlzeit genau berechnet werden, um sowohl eine Überzuckerung durch Insulinmangel als auch eine Unterzuckerung wegen zu viel Insulin zu vermeiden. Bei kleinen Kindern muss diese Berechnung unbedingt ein Erwachsener durchführen.

Verabreicht wird das benötigte Insulin entweder mehrmals täglich mit einem Insulinpen oder aber mit einer sogenannten Insulinpumpe. Letztere ist ein kleines Gerät, das Ihr Kind z. B. am Gürtel trägt. Über einen dünnen Schlauch und eine Kanüle gibt die Insulinpumpe Insulin direkt in das Unterhautfettgewebe ab. Dies erleichtert besonders bei jüngeren und Kleinkindern die Diabetes-Behandlung, da das häufige Spritzen entfällt. Die Insulinpumpe ist unauffällig und kann sogar während des Sports getragen werden, sodass ein freies und ungestörtes Bewegen möglich ist.

Aufgrund der zusätzlichen Belastung für die Eltern wird vielen Kindern mit Diabetes mittlerweile ein Pflegegrad zugestanden.   Gesetzlich Versicherte wenden sich dazu an ihre Krankenkasse, denn dort ist die Pflegekasse angegliedert.

Closed-Loop-System

Inzwischen gibt es sogar schon Insulinpumpen, die in einem sogenannten „Closed-Loop-System“ mit einem Gerät zur (CGM) verbunden sind. Ein solches CGM-Gerät besteht aus einem Sensorfaden, der im Abstand weniger Minuten den Zuckergehalt im Unterhautfettgewebe misst, und einem kleinen Sender, der die Messdaten an ein Empfangsgerät weiterleitet. In einem Closed-Loop-System ist die Insulinpumpe dieses Empfangsgerät.

Sie errechnet aus dem gemessenen Gewebezuckerwert den aktuellen Insulinbedarf und passt automatisch die Menge des ausgeschütteten Insulins daran an. Das herkömmliche Blutzuckermessen, für das ein Bluttropfen aus der Fingerkuppe benötigt wird, entfällt mit solch einem Closed-Loop-System jedoch nicht ganz, weil es weiterhin erforderlich ist, gelegentlich manuelle Blutzuckermessungen durchzuführen. Dies dient dazu, die Genauigkeit des Systems zu überprüfen und sicherzustellen, dass es korrekt funktioniert. Die Anzahl der nötigen Messungen pro Tag lässt sich damit aber bedeutend verringern.

Behandlung bei Diabetes Typ 2

Die primäre Therapiemaßnahme für Kinder mit Typ-2-Diabetes ist die Anpassung des Lebensstils, einschließlich Ernährungsumstellung und Förderung von körperlicher Aktivität. Das Ziel ist eine relative Gewichtsreduktion von mindestens 7 bis 10 % sowie die Förderung einer gesunden Lebensweise. Sollte dies nicht ausreichen, um den Langzeitblutzuckerwert unter 8,5 % zu halten, wird die Einführung von oralen Antidiabetika (OAD) empfohlen, wobei Metformin als erstes Medikament bevorzugt wird. Metformin reduziert die Glukoseproduktion in der Leber, verbessert die Insulinsensitivität der Zellen und reduziert die Glukoseaufnahme im Darm.

Bei unzureichenden Ergebnissen der Langzeitblutzuckerwerte können auch Glucagon-like Peptid-1 (GLP-1)-Analoga (die die Insulinsekretion erhöhen, die Glukoseproduktion in der Leber reduzieren, die Magenentleerung verlangsamen und das Sättigungsgefühl fördern) oder Natrium-Glukose-Cotransporter-2 (SGLT2)-Inhibitoren (die die Glukoseaufnahme in den Nieren reduzieren, was zu vermehrter Ausscheidung von Glukose im Urin führt) hinzugefügt werden. Wenn die Blutzuckerwerte weiterhin nicht den Zielwert erreichen, können Basalinsulin und Mahlzeitinsulin als zusätzliche Maßnahmen zu Ernährungsumstellung und OAD in Betracht gezogen werden.

Was tun bei einer Über- oder Unterzuckerung?

Selbst bei einem gewissenhaften Umgang mit der Krankheit, kann es sowohl bei Erwachsenen wie auch bei Kindern mit Diabetes gelegentlich zu Stoffwechselentgleisungen kommen, also einer Überzuckerung oder Unterzuckerung. Eine Überzuckerung kann alle jungen Diabetes-Patient:innen betreffen, während eine Unterzuckerung vor allem bei Diabetes Typ 1 vorkommt, wenn versehentlich mehr Insulin gespritzt wurde als tatsächlich benötigt.

Vor allem bei jüngeren Kindern ist neben einer regelmäßigen Kontrolle der Blutzuckerwerte daher auch die Beobachtung durch die Eltern oder andere Betreuungspersonen wichtig, denn insbesondere Kleinkinder mit Diabetes erkennen die Anzeichen einer beginnenden Unter- oder Überzuckerung häufig noch nicht selbst. Ältere Kinder sollten die Symptome von Unter- und Überzucker kennenlernen, um darauf reagieren oder einen Erwachsenen um Hilfe bitten zu können.

Die wichtigsten Symptome sind:

  • bei beginnendem Unterzucker (Hypoglykämie): Unruhe, Zittern, Schwitzen, Herzklopfen und erhöhter Puls, Konzentrationsstörungen, Heißhunger, Stimmungsänderungen
  • bei starkem Unterzucker: Kopfschmerzen, Seh- und Sprechstörungen, Bewusstseinseintrübungen bis hin zu Bewusstlosigkeit
  • bei Überzucker (Hyperglykämie): trockener Mund, großer Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, Erschöpfung
  • bei starkem Überzucker: Übelkeit, Bauchschmerzen, evtl. Azetongeruch der ausgeatmeten Luft

Wenn Sie bei Ihrem an Diabetes erkrankten Kind derartige Symptome feststellen, sollten Sie schnell reagieren. Bei Überzucker sorgt (bei insulinpflichtigen Patient:innen) eine zusätzliche Insulingabe dafür, dass die Körperzellen mehr Zucker aufnehmen und so der Blutzuckerspiegel wieder sinkt. Außerdem sollten Sie, wenn Sie eine Überzuckerung festgestellt haben, den Blutzucker Ihres Kindes alle zwei Stunden messen. Bei sehr hohen Werten kann es ggf. auch notwendig sein, den Urin Ihres Kindes mit speziellen Urinteststreifen auf Ketonkörper oder Azeton hin zu untersuchen. Besprechen Sie am besten mit dem Arzt bzw. der Ärztin oder dem bzw. der Diabetolog:in Ihres Kindes, was im Fall einer Überzuckerung genau zu tun ist.

Bei einer Unterzuckerung muss der Blutzuckerspiegel angehoben werden. Hierzu eignen sich beispielsweise Traubenzuckertäfelchen oder auch ein Glas Saft oder Cola. Nach der Insulin- bzw. Zuckergabe normalisiert sich der Blutzuckerspiegel meist schon nach wenigen Minuten.

Ein normales Leben mit Diabetes

Die Diagnose Diabetes trifft Familien, insbesondere wenn Kinder diagnostiziert werden, oft sehr unerwartet. Sie erfordert bedeutende Anpassungen im täglichen Leben: Bei Diabetes Typ 1 müssen vor jeder Mahlzeit präzise die aufgenommenen Kohlenhydrate berechnet werden, um den Insulinbedarf zu bestimmen.

Für Kinder mit Diabetes Typ 2 stehen hingegen eine gesündere Ernährung sowie mehr Sport und Bewegung im Mittelpunkt einer erfolgreichen Therapie. Die erfreuliche Nachricht ist jedoch, dass Kinder mit Diabetes aufgrund heutiger Behandlungsmethoden ein weitgehend normales Leben führen können.

Schulungen sind von entscheidender Bedeutung, um Familien bei der Bewältigung des Diabetes bei ihren Kindern zu unterstützen. Diese Schulungen vermitteln nicht nur das notwendige Wissen über Insulinanwendung, Blutzuckermessung und Kohlenhydratberechnung, sondern bieten auch praktische Anleitungen zur Integration dieser Maßnahmen in den Alltag. Durch die Schulung lernen Familien, wie sie die Diabetesbehandlung in den Lebensstil ihres Kindes integrieren können

Auch für Kinder mit Diabetes ist es wichtig, dass sie viele Erfahrungen machen. Es spricht nichts dagegen, dass Ihr Kind trotz Diabetes im Sportverein aktiv ist, an Wandertagen, Schulausflügen oder Klassenfahrten teilnimmt oder zu Kindergeburtstagen geht. Vielmehr helfen solche Erlebnisse dabei, Selbstvertrauen aufzubauen. Wichtig ist aber, dass Lehrer und Betreuer über den Umgang mit dem Diabetes Bescheid wissen. Außerdem ist es hilfreich, wenn auch die Freunde Ihres Kindes die Erkrankung kennen. Denn nur so können sie darauf Rücksicht nehmen, die Symptome einer Unter- oder Überzuckerung erkennen und ggf. einen Erwachsenen um Hilfe bitten.

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