Laut einer Studie des Robert Koch Instituts hat rund jeder dritte Erwachsene in Deutschland Bluthochdruck. Etwa jeder Fünfte weiß nicht von seiner Erkrankung. Ein wichtiger Ansatzpunkt, um gesundheitliche Schäden infolge von Bluthochdruck zu verhindern, ist somit Aufklärung. In diesem Beitrag sowie in unserer Beitragsreihe zu Bluthochdruck erfahren Sie, welche Ursachen und Formen Bluthochdruck haben kann, wie man diesen erkennt und behandelt und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um den Blutdruck zu senken.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bluthochdruck ist eine der häufigsten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.
  • Bei der arteriellen Hypertonie unterscheidet man in primäre (90 Prozent der Fälle) und sekundäre Hypertonie (10 Prozent der Fälle).
  • Es gibt bestimmte Faktoren, die zu Bluthochdruck führen können: nicht veränderbare Faktoren (Grunderkrankung, Alter, Vererbung) und veränderbare Faktoren (Lebensweise).
  • Bluthochdruck entwickelt sich oftmals zunächst unbemerkt und kann unbehandelt zu Folgeschäden führen.
  • Durch eine rechtzeitige Diagnose und entsprechende Behandlung (medikamentös und nicht-medikamentös) kann dem vorgebeugt werden.

Formen und Ursachen von Bluthochdruck

Hypertonie ist der medizinische Fachbegriff für Bluthochdruck. Es gibt unterschiedliche Formen, wobei die arterielle Hypertonie die häufigste Form darstellt. Arteriell bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich der hohe Blutdruck in den vom Herzen wegführenden Blutgefäßen, also im Körperkreislauf ausprägt. Zu der am häufigsten auftretenden Form gehört die primäre (auch essentielle) Hypertonie. In 90 Prozent der Fälle liegen die Ursachen in einem Zusammenkommen von mehreren Faktoren. Bei weniger als zehn Prozent handelt es sich um die sekundäre Hypertonie. Bei dieser Form löst eine andere Grunderkrankung den Bluthochdruck aus. Wird diese Erkrankung behandelt, normalisiert sich in der Regel auch der Blutdruck.

Es gibt unterschiedliche Faktoren, die die Entstehung von Bluthochdruck begünstigen können. Neben nicht veränderbaren Faktoren, wie einer Vorerkrankung, dem Alter oder einer erblichen Veranlagung, stehen besonders die beeinflussbaren Faktoren im Vordergrund. Die Lebensweise, insbesondere Ernährung und Bewegung, hat einen großen Einfluss auf den Blutdruck. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Formen des Bluthochdrucks es gibt und wie diese unterschieden werden.

Woran erkenne ich Bluthochdruck?

Bluthochdruck entwickelt sich oft zunächst unbemerkt über viele Jahre und macht sich in der Regel nicht durch eindeutige Symptome bemerkbar.

Prof. Dr. Reinhard Fünfstück, Nephrologe, Hypertensiologe, Diabetologe und Regionalbeauftragter der Deutschen Hochdruckliga für Thüringen sagt:

In der frühen Phase verursacht der Blutdruck keine Schmerzen und man gewöhnt sich dann im Laufe der Jahre auch daran, dass der Blutdruck systematisch ansteigt. Da kommt so ein gewisser Gewöhnungseffekt auf, der aber problematisch ist.

Besteht Bluthochdruck bereits über eine längere Zeit, kann es zu schwerwiegenden Folgeschäden kommen. Diese Folgeschäden können an wichtigen Organen, wie dem Herzen, den Augen oder den Nieren auftreten und dann sehr spezifische Symptome verursachen. Um dem vorzubeugen, ist es wichtig, Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen. Das gelingt mithilfe einer (regelmäßigen) Blutdruckmessung, beispielsweise während einer ärztlichen Untersuchung oder innerhalb eines Vorsorgetermins. Wie eine Blutdruckmessung funktioniert und was es bei der Blutdruckmessung zu beachten gilt, können Sie in diesem Artikel nachlesen. 

Welche Behandlungsformen gibt es?

Anhand der Form und der Schwere einer Hypertonie wird das Behandlungsziel – die Normalisierung des Blutdrucks und die Behandlungsform festgelegt. Dieser Artikel gibt Ihnen einen allgemeinen Überblick über die Bluthochdruckbehandlung. Generell steht bei der arteriellen Hypertonie neben einer medikamentösen Therapie, auch der nicht-medikamentöse Ansatz im Vordergrund. Die Behandlung beruht somit auf zwei Säulen. Ab einem bestimmten Grad der Hypertonie wird der Blutdruck durch antihypertensive (blutdrucksenkende) Medikamente kontrolliert bzw. normalisiert. Gleichzeitig wird durch nicht-medikamentöse Maßnahmen, d. h. durch Änderung bestimmter Lebensgewohnheiten wie beispielsweise Ernährung, Rauchverhalten oder Aktivität, der Blutdruck langfristig und nachhaltig positiv beeinflusst. Bei leichter Ausprägung können allein nicht-medikamentöse Maßnahmen ausreichen, um den Blutdruck zu normalisieren. Welche Maßnahmen es gibt, um den Blutdruck zu senken, können Sie hier nachlesen. Eine weiterführende Übersicht zum Thema Ernährung bei Bluthochdruck haben wir für Sie in diesem Artikel zusammengefasst.

Plötzlich hoher Blutdruckanstieg – was muss ich tun?

Menschen mit Bluthochdruck können durch unterschiedliche Auslöser eine sogenannte hypertensive Krise oder gar einen hypertensiven Notfall erleiden. Eine hypertensive Krise ist gekennzeichnet durch einen plötzlichen, sprunghaften und hohen Blutdruckanstieg. In der Regel normalisiert sich der Blutdruck spontan innerhalb kurzer Zeit. Bewahren Sie Ruhe, aber informieren Sie den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin, sollte eine hypertensive Krise häufiger auftreten. Gegebenenfalls muss Ihre Therapie überprüft und angepasst werden. Kommen zum hohen Blutdruck in kurzer Zeit auffällige Symptome wie beispielsweise Sehstörungen oder Lähmungserscheinungen hinzu, könnte es sich um einen hypertensiven Notfall handeln. Dieser muss schnellstmöglich medizinisch behandelt werden, um weitere Gesundheitsschäden zu verhindern.

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