Der Verlauf von Multipler Sklerose (MS) ist bei allen Menschen mit MS individuell sehr unterschiedlich. Insbesondere die Schubaktivität sowie Art der Symptome und deren Ausprägung unterscheiden sich bei den Betroffenen. Trotz der individuellen Krankheitsverläufe lassen sich anhand der Erfahrungen von MS-Patient:innen und medizinischer Statistiken Annahmen darüber treffen, wie sich die Prognose bei Multipler Sklerose wahrscheinlich entwickeln wird.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Symptome einer MS sind abhängig davon, wo im Zentralnervensystem Entzündungen auftreten.
  • Medizinische Statistiken und Erfahrungen von Betroffenen können eine Orientierung bieten.
  • Die Erkrankung kann sich rasch entwickeln, aber genauso gut auch einen günstigen Verlauf nehmen, was bei einem Drittel der Menschen mit MS der Fall ist.
  • Passende Therapien und Medikamente sowie eine gesunde Lebensweise können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Warum ist eine Prognose bei Multipler Sklerose schwierig?

Die Diagnose Multiple Sklerose ist für viele Betroffene und ihre Angehörigen eine große Herausforderung: “Was kommt auf mich zu?”, “Wie sieht die Behandlung aus?”, “Wie steht es um meine Selbstständigkeit und um meinen Arbeitsplatz?“. Diese und weitere Fragen stellen sich viele Menschen mit MS zu Beginn ihrer Erkrankung. Leider ist es schwierig, im Einzelfall eine genaue Prognose für Multiple Sklerose zu geben, denn die Erkrankung verläuft bei allen MS-Patient:innen individuell sehr unterschiedlich. Ob und wo es zu Beschwerden oder bleibenden Beeinträchtigungen kommen kann, ist abhängig davon, welche Bereiche des Zentralnervensystems von den MS-typischen Entzündungen betroffen sind und inwieweit sich die Symptome nach einem MS-Schub zurückbilden. Einige Menschen mit MS entwickeln rasch bleibende Beschwerden, die sie im Leben z. T. stark einschränken. Andere hingegen erleben einen milden Verlauf und leiden selbst nach Jahren kaum unter Beeinträchtigungen.

Dennoch wollen Betroffene verständlicherweise wissen, wie sich die Erkrankung entwickelt. Als Ausgangspunkt für eine Prognose bei MS dienen dabei die Erfahrungen von anderen MS-Patient:innen. Oft zeigen diese, dass viele Befürchtungen rund um Multiple Sklerose unberechtigt sind: So werden Menschen mit MS dank moderner Therapien annähernd so alt wie die Durchschnittsbevölkerung. Auch die Selbstständigkeit und das Gehvermögen bleiben oft lange erhalten. In den folgenden Artikeln lesen Sie, was sich allgemein zur Prognose bei Multipler Sklerose sagen lässt.

Multiple Sklerose-Prognose: Wie hoch ist die Lebenserwartung bei MS?

Die Diagnose Multiple Sklerose trifft meist Menschen zwischen 20 und 40 Jahren und geht oft mit verschiedenen Ängsten einher. Studien zeigen jedoch, dass die Lebenserwartung von Menschen mit MS nur unwesentlich geringer ist als im Durchschnittsvergleich. Veränderte Diagnosekriterien führen dazu, dass eine MS schneller diagnostiziert werden kann und moderne Therapien den Verlauf so bereits frühzeitig positiv beeinflussen können.

Multiple Sklerose-Prognose: Wie sieht ein Leben mit MS aus?

Multiple Sklerose verläuft individuell verschieden, sodass sich kaum allgemeingültige Vorhersagen über den Krankheitsverlauf treffen lassen. Dennoch belegen Studien, dass Menschen mit MS oft viele Jahre ein selbstständiges Leben ohne schwerwiegende Einschränkungen führen können. Mehr darüber, wie ein selbstständiges Leben mit MS aussehen kann, lesen Sie hier.

ältere Frau wandertBisher können Mediziner:innen nicht vorhersagen, wie eine Multiple-Sklerose-Erkrankung bei einzelnen Patient:innen verlaufen wird bzw. zu welchen Einschränkungen es kommen könnte. Wurde die Diagnose „MS“ bzw. „Encephalomyelitis disseminata“ gestellt, kann nun aber mit der geeigneten Behandlung begonnen werden. Moderne Therapien und MS-Medikamente helfen nachweislich, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, indem sie z. B. die Häufigkeit von MS-Schüben verringern. Weniger Schübe sind zwangsläufig auch mit weniger Entzündungen und damit weniger Schäden an den Nervenzellen verbunden. Um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen, sollten die MS-Medikamente regelmäßig und dauerhaft, entsprechend den ärztlichen Anweisungen, eingenommen werden.

Sollten trotz Medikamenteneinnahme bekannte oder neue Symptome auftauchen, so könnten dies Anzeichen eines MS-Schubes sein. Gerade zu Beginn einer MS können Schübe auftreten, aber eben auch im weiteren Krankheitsverlauf. Bei Verdacht auf einen Schub sollte daher möglichst umgehend der behandelnde Neurologe oder die behandelnde Neurologin aufgesucht werden.

Gut zu wissen

Schnelles Handeln ist bei einem MS-Schub sehr wichtig, weil nur durch eine frühe Behandlung der Entzündung entgegenwirkt und eine weitere Verschlechterung verhindert werden kann.

Therapietreue ist ein essenzieller Bestandteil der Behandlung von Multipler Sklerose. Aber auch, wie Sie Ihr Leben und Ihren Alltag mit MS gestalten, kann die Erkrankung beeinflussen. So leisten Sie etwa durch das Vermeiden von Stress, eine gesunde Ernährung und eine an Ihre Möglichkeiten angepasste Sportart einen wichtigen Beitrag dazu, Ihre Lebensqualität trotz Multipler Sklerose zu erhalten.

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