Am 12. Oktober findet der jährliche Welt-Rheumatag statt. Ziel der Aktion ist es, das öffentliche Bewusstsein für die Bedürfnisse und Anliegen von Menschen mit Rheuma zu stärken. Der internationale Aktionstag wird in Deutschland seit 2005 von der Deutschen Rheuma Liga betreut, deren Landes- und Mitgliedsverbände zahlreiche Veranstaltungen sowie Online-Möglichkeiten zum Mitmachen anbieten. 

Warum der Welt-Rheumatag 2023 so wichtig ist

In Deutschland sind etwa 2,6 % der erwachsenen Bevölkerung von einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung betroffen, was etwa 1,8 Millionen Menschen entspricht. Die Häufigkeit nimmt mit zunehmendem Lebensalter zu. Rheuma ist allerdings keine reine Erkrankung des Alters, da auch rund 20.000 Kinder und Jugendliche deutschlandweit mit Formen von Rheuma leben. Kinderrheuma unterscheidet sich jedoch deutlich in Bezug auf Ursachen, Subtypen, Symptomen, Verlauf und Behandlung von rheumatischen Erkrankungen bei Erwachsenen. Weltweit sind etwa 1 % der Bevölkerung von rheumatoider Arthritis, der häufigsten Rheuma-Variante, betroffen. Es handelt sich also um eine rund um den Globus weit verbreitete Krankheit, weshalb am Welt-Rheumatag ein verstärkter öffentlicher Fokus auf die Belange der Betroffenen und Angehörigen aber auch der Erkennung und der Vorbeugung von Rheuma gerichtet werden soll. 

Was ist Rheuma?

Der Begriff Rheuma oder medizinisch bekannt als „rheumatische und muskuloskelettale Erkrankungen“ beschreibt zunächst eher allgemein Schmerzzustände des Bewegungsapparates in verschiedenen Formen, wird heute allerdings oft synonym mit der häufigsten rheumatischen Erkrankung, der rheumatoiden Arthritis, kurz RA, verwendet. Dabei handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die meist vor allem die Gelenke betrifft. Die Erkankung kann jedoch, wie der Name „muskuloskelettal“ schon andeutet, auch andere Bereiche sowohl des Muskel- als auch des allgemeinen Skelettsystems betreffen. Die genaue Ursache der chronischen Erkrankung ist unklar, es wird allerdings angenommen, dass ein schwaches Immunsystem und eine genetische Veranlagung sowie Umweltfaktoren  bei Rheuma eine Rolle spielen. Im frühen Verlauf der Krankheit sind oftmals zunächst die kleinen Gelenke, etwa der Finger und Zehen betroffen. Werden Symptome mit der Zeit stärker, etwa, weil keine adäquate Behandlung erfolgt, können sich auch die größeren Gelenke, zum Beispiel die Knie oder Schultern entzünden. 

Gut zu wissen

Als Gesundheitsplattform mit besonderer Expertise im Bereich chronische Erkrankungen, stehen wir Ihnen mit unserem umfangreichen Beratungs- und Service-Angebot bei Fragen und Anliegen zu Rheuma gerne zur Verfügung. Nutzen Sie dazu ein persönliches und kostenloses Gespräch mit unserem pharmazeutischen Fachpersonal in unserer pharmazeutischen Beratung oder nutzen Sie für eine direkte Analyse Ihrer Beschwerden unseren Symptomchecker als ebenfalls kostenfreie und rund um die Uhr verfügbare App.  

So machen Sie beim Welt-Rheumatag 2023 mit 

Schärfen Sie Ihr Bewusstsein für Rheuma als gesellschaftlich wichtiges Gesundheitsthema und übernehmen Sie Verantwortung für sich und Ihre Nächsten, indem Sie aufklären und Prävention betreiben.  

Nutzen Sie die Suchfunktion der Deutschen Rheuma-Liga, um Informationsveranstaltungen und Inhalte des Landesverbandes in Ihrer Nähe zu finden. Hier finden Sie außerdem weiterführende Informationen sowie Hilfe- und Kontaktmöglichkeiten.  

Beim Welt-Rheumatag 2023 dabei sein können Sie insbesondere auch, indem Sie verinnerlichen, wie Sie der chronischen Erkrankung bestmöglich vorbeugen können. Da die genaue Ursache der rheumatoiden Arthritis nicht bekannt ist, geht es vor allem darum, Ihre allgemeine Gesundheit sowie die gesunde Funktion des Immunsystems zu erhalten und zu fördern.  

  • Nicht rauchen: Raucher haben ein nachweislich höheres Risiko an Rheuma zu erkranken. Verzichten Sie daher unbedingt auf Nikotin, wenn Sie Ihr Risiko minimieren wollen.  

  • Regelmäßige Bewegung: Achten Sie auf ausreichend Bewegung und gehen Sie, wenn möglich, zwei- bis dreimal wöchentlich einer sportlichen Betätigung nach. Gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren und Walken sind für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen oft empfohlen, da sie die Gelenke weniger belasten. Im Gegensatz dazu können Aktivitäten wie Joggen auf ungeeignetem Boden wie Asphalt und das Hochgehen von vielen Treppen die Knochen und Gelenke belasten und zu Beschwerden führen. Außerdem können regelmäßige Aktivitäten im Freienvon Vorteil sein, da sind frische Luft und Sonnenlicht generell gesund sind und unter anderem wichtig für die Vitamin D Versorgung. 

  • Gesunde Ernährung: Gemüse, Obst und Vollkornprodukte sollten gegenüber gezuckerten, industriell stark verarbeiteten Lebensmitteln sowie Fastfood vorgezogen werden. Zudem sollten Sie Wert auf ein gesundes Körpergewicht legen. 

  • Genug Flüssigkeit: Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee. 

  • Viel Schlaf und wenig Stress: Legen Sie Wert auf eine ausreichende und erholsame Nachtruhe und vermeiden Sie chronischen Stress und Überanstrengung. 

  • Wenig Alkohol: Der intensive Konsum von Alkohol geht mit einem gesteigerten Risiko für Rheuma einher. Halten Sie sich daher an die allgemein empfohlenen Maximalmengen, also nicht mehr als 0,125 Liter (125 ml) Wein für Frauen oder 0,3 Liter (300 ml) Bier, und das Doppelte für Männer pro Tag. 

So können Sie eine rheumatoide Arthritis erkennen

Rheuma in Form der rheumatoiden Arthritis kann sowohl langsam wie auch plötzlich beginnen. Generell tritt die Krankheit dabei in Schüben auf, wobei es zu starken Entzündungen an vielen Körperstellen kommen kann oder auch nur ein oder wenige Gelenkte betroffen sind. Ebenso sind nur milde, kaum spürbare Schübe möglich.  

Achten Sie auf folgende Beschwerden, die auf eine rheumatoide Arthritis hindeuten können: 

  • Seit mindestens sechs Wochen fühlen sich Ihre Gelenke warm an und sind gerötet oder geschwollen.

  • Sie haben Schmerzen in den Gelenken. Bereits ein einfacher Händedruck kann wehtun. 

  • Die Beweglichkeit der Gelenke ist eingeschränkt, insbesondere am Morgen. 

  • Sie spüren weniger Kraft in den Händen, etwa beim Aufdrehen einer Flasche. 

  • Sie stellen Verformungen und zunehmende Unbeweglichkeit Ihrer Gelenke fest. Es kann zu sogenannten Rheuma-Knoten kommen. Dabei handelt es sich um feste, unter der Haut tastbare Knoten.

  • Sie fühlen sich allgemein schwächer, sind häufig müde, haben wenig Appetit und öfter Fieber.

Gut zu wissen

Rheumatische Erkrankungen, einschließlich Arthritis, treten besonders häufig bei Frauen über 50 auf, was auf hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre zurückgeführt werden kann.  Frauen in dieser Altersgruppe sollten sich der Anzeichen und Symptome von Rheuma bewusst sein und regelmäßige Gesundheitskontrollen durchführen lassen, um frühzeitig diagnostiziert und behandelt zu werden.

Wichtiger Hinweis: Unsere Artikel und Grafiken werden von unserem Expertenteam für chronische Erkrankungen überprüft. Grundlage sind stets seriöse Quellen, wissenschaftliche Artikel, Leitlinien und ärztliche Aussagen. Die Inhalte werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert und dienen weder der Selbstdiagnose noch ersetzen sie einen Arztbesuch.

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