Welchen Einfluss die Diagnose MS auf das weitere Leben hat, ist aufgrund vom individuell so verschiedenen Multiple Sklerose Verlauf nur bedingt vorhersagbar. Mediziner:innen unterscheiden drei MS-Verlaufsformen, wobei diese jeweils noch mal danach bewertet werden, ob die Form entzündlich aktiv oder nicht aktiv ist (Verlaufstypen). Lesen Sie hier mehr über die Formen von Multipler Sklerose, die Prognose bei einer MS-Erkrankung und, ob es möglich ist, MS vorzubeugen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Multiplen Sklerose liegen Entzündungen im zentralen Nervensystem zugrunde.
  • Je nach Lokalisation der Entzündungen treten unterschiedliche Symptome auf.
  • Der Verlauf der Multiplen Sklerose kann sich von Patient:in zu Patient:in verschieden äußern.
  • Verlaufsformen der MS sind: schubförmig remittierender Verlauf (RRMS), primär progredienter Verlauf (PPMS) und sekundär progredienter Verlauf (SPMS).
  • Voraussagen über den Krankheitsverlauf sind nur bedingt möglich.

Verlauf von Multipler Sklerose: Warum ist MS so unvorhersehbar?

Multiple Sklerose, kurz MS, wird häufig auch als die Krankheit der 1.000 Gesichter bezeichnet, denn es gibt nicht nur einen Verlauf von Multipler Sklerose, sondern verschiedene. Allen Formen von MS gemein ist, dass es zu Entzündungen im Zentralnervensystem (ZNS) kommt. Das Immunsystem greift dabei die Myelinschicht an, welche die meisten Nervenfasern umgibt. Schädigungen und Zerstörungen der Myelinschicht führen dazu, dass auch die Nerven selbst Schaden nehmen und Signale schlechter weiterleiten. Je nachdem, welche Bereiche des ZNS dadurch geschädigt sind, können verschiedene Symptome die Folge sein, darunter z. B. Empfindungsstörungen, Sehstörungen, kognitive Störungen oder Bewegungsstörungen.

Von schubförmig-remittierend bis primär progredient

Bei etwa 80 Prozent der Menschen mit der Diagnose beginnt die Erkrankung mit einem schubförmig remittierenden Verlauf der Multiplen Sklerose. Mediziner:innen sprechen hierbei von RRMS, Relapsing Remitting Multiple Sclerosis. Die RRMS ist gekennzeichnet durch wahrnehmbare Beschwerden während eines Schubs und Intervallen ohne Schübe, in denen keine Symptome spürbar sind. Eine weitere Verlaufsform der MS ist die sekundär progrediente MS (SPMS, Secondary Progressive Multiple Sclerosis). Zu Beginn treten auch hier Schübe auf, wobei sich aber im späteren Verlauf die Symptome, im Gegensatz zur RRMS, nicht mehr vollständig zurückbilden, sondern zunehmend stärker werden. Der Großteil der Menschen mit RRMS entwickelt im Laufe von ca. 10 bis 20 Jahren nach Diagnose eine SPMS. Ein anderes Krankheitsbild hingegen zeigt die primär progrediente MS (PPMS, Primary Progressive Multiple Sclerosis). Bei der PPMS bleiben Schübe aus und die Erkrankung verläuft progredient, d. h. fortschreitend, ohne eine zwischenzeitliche Besserung der Symptome. Die PPMS ist die seltenste Verlaufsform und betrifft ca. 10 bis 15 Prozent der Menschen mit MS.

Wie ist die Prognose bei Multipler Sklerose?

In Deutschland leben rund 252.000 Menschen mit MS. Der Verlauf der Multiplen Sklerose ist dabei individuell verschieden. Pro Jahr wird die MS-Diagnose bei etwa 15.000 Menschen neu gestellt. Damit zählt MS nicht zu den seltenen Krankheiten (engl. Orphan Diseases), ist aber dennoch in der Bevölkerung relativ unbekannt. MS ist eine chronisch entzündliche Erkrankung und heute gut behandelbar. Eine eindeutige Prognose über den individuellen Verlauf von Multipler Sklerose ist, trotz intensiver Forschung, nur bedingt und vorbehaltlich möglich.

MS Prophylaxe: Lässt sich Multipler Sklerose vorbeugen?

Zwar wissen Mediziner:innen heute, dass Multiple Sklerose eine genetische Komponente besitzt. Die genauen Ursachen für eine Erkrankung sind jedoch bisher nicht abschließend geklärt, sodass sich MS leider nicht vorbeugen lässt. Die Wissenschaft kennt jedoch Risikofaktoren, die Sie meiden können, um Ihr Erkrankungsrisiko zu verringern.

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