Jede:r Zweite von uns ist chronisch krank. Sprechen wir darüber. In mehreren Podcastepisoden geht es um Bluthochdruck. Wir führen Sie durch jede Phase der Erkrankung, damit Sie immer gut informiert sind. Heute zum Thema Lebensstil im Fokus, Bewegung bei Bluthochdruck. Willkommen bei Chronisch Mensch, einem Podcast von apo.com

Dr. Frank Stelzner Zwickau Kardiologe und Diabetologe

Dr. Frank Stelzner

Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Diabetologie mit Praxis in Zwickau

Transkript der Folge „Bewegung und Sport bei Bluthochdruck“

Mario D. Richardt: Die einen sagen Sport ist Mord, allerdings haben wahrscheinlich eher die anderen Recht und die sagen, Sport ist immens wichtig, vor allem bei Bluthochdruck. Fakt ist, allein mit Medikamenten bekommt man Bluthochdruck nicht in den Griff. Was noch für die Therapie nötig ist, darüber spreche ich nun mit Dr. Frank Stelzner, er ist Facharzt für innere Medizin, Kardiologie und Diabetologie. Hallo Dr. Stelzner, schön, dass Sie mit dabei sind und Ihr Wissen mit uns teilen.  

Dr. Stelzner: Hallo, Herr Richardt, ich bedanke mich für die Einladung und bin schon sehr gespannt auf Ihre Fragen. 

Mario D. Richardt: Dr. Stelzner, in den letzten Episoden sprachen wir über Therapiemöglichkeiten, Medikamente und Ernährung und heute setzen wir uns ja mit dem Thema auseinander, mit dem viele Menschen, und da muss ich mich auch einschließen, ja eher wenig am Hut haben. Oft stehen Gewohnheiten, Zeitmangel oder sogar Faulheit im Weg. Wie wichtig ist denn Bewegung tatsächlich? 

Dr. Stelzner: In der jetzigen Zeit ist die Bewegung deutlich in den Hintergrund getreten, das heißt, wir haben das verlernt, was uns eigentlich über sieben Millionen Jahre geprägt hat, uns täglich zu bewegen, zu jagen, zu sammeln, dass wir vor dem Essen an sich Bewegung hatten, dass wir keinen Kühlschrank besaßen, dem wir erst die Lebensmittel entnehmen konnten, sondern, dass wir uns das ein Stück weit erarbeiten mussten. Das Ganze ist jetzt noch geprägt durch E-Mobilität, wir fahren mit dem Auto, wir nutzen Rolltreppen in Kaufhäusern, Laufbänder auf dem Flughafen, wir sind also zunehmend immobil. Das, was wir uns ein Stück weit wünschen, Minimum 10.000 Schritte pro Tag zu bewältigen, das schaffen eben nicht viele und deshalb ist es, glaube ich, ein ganz spannendes Thema, was wir heute zu bearbeiten haben.  

Mario D. Richardt: Und wahrscheinlich sind auch ein bisschen die Smartphones dran schuld, den man einfach zu viel Zeit widmet und damit auf dem Sofa rumsitzt. 

Dr. Stelzner: Das Smartphone ist Fluch und Segen. Ja, Sie haben recht, wie sagte da der Rektor meiner Tochter, das Handy besitzt Euch, nicht Ihr besitzt das Handy. Natürlich müssen wir lernen und versuchen uns in diesen Techniken ein Stück weit auch zu entfremden, wo wir sie nicht benötigen. Auf der anderen Seite haben sie gerade in der Medizin eine enorme Bedeutung. Kardiologie, wir können Herzrhythmusstörungen mit bestimmten Techniken wunderbar dokumentieren, wir können darüber Therapieentscheidungen treffen. Telemedizin, wir sind in der Lage Patienten aus der Ferne zu betreuen, über Tablets, die also täglich Informationen an uns senden, ihre Gewichtverläufe, ihre Blutdruckverläufe, bis hin zur Sauerstoffsättigung, dass sie uns ein EKG täglich übertragen und das wir damit gerade so ganz schwerkrankes Patientenklientel mit fortgeschrittener Herzmuskelschwäche, Herzinsuffizienz wunderbar begleiten können.  

Mario D. Richardt: Wie wichtig ist denn Bewegung speziell für das Krankheitsbild Bluthochdruck? 

Dr. Stelzner: Beim Bluthochdruck spielt die Bewegung natürlich eine ganz entscheidende Rolle. Wichtig ist natürlich immer, dass ich, bevor ich jetzt mit größerer körperlicher Aktivität einsteige, mir einen Überblick verschaffe. Wo bin ich überhaupt mit meinem Blutdruck? Das spielt natürlich in den jungen Jahren für die Menschen eher eine untergeordnete Rolle. Das heißt, die unter 40-Jährigen sind ja häufig gar nicht mit Bluthochdruck betroffen aber sollten das sicher auch mal abklären lassen, zumindest eine sporadische Messung machen. Aber wenn man dort feststellt, es ist alles schick, dann können die eigentlich Sport treiben ohne jegliche Einschränkungen, es sei denn, es gibt noch andere Erkrankungen, die das Ganze limitieren. Problematisch wird es bei der Altersgruppe über 40. Die sollten sich natürlich schon im Vorfeld mit ihrer Blutdrucksituation auseinandersetzen, entweder im Sinne einer sporadischen Selbstmessung, ohne dass man das jetzt übertreiben muss, oder das mit dem Hausarzt diskutieren und sich mal die Messung von den Schwestern oder vom Doktor durchführen lassen, damit mein einfach weiß, wo ist denn mein Startpunkt. Dementsprechend können wir dann eben auch über Bewegung ein Stück weit abschätzen, wie weit sich das in der Erstphase der körperlichen Aktivität eventuell negativ auf den Blutdruck auswirken wird. Langfristig wissen wir, dass diese Patienten ganz stark profitieren und wir darüber sehr gute Blutdrucksenkung erreichen und wir sehr viele metabolische Effekte im Körper positiv verändern können. Es gibt Effekte, die eben gerade zum Bluthochdruck mit beitragen, viele Hormone, die unser Körper ausschüttet, die eben durch eine regelmäßige körperliche Aktivität entsprechend heruntergeregelt werden. Alles das ist ganz wichtig und spannend und das führt langfristig auch in den großen Studien, insbesondere auch skandinavischen und amerikanischen Studien zu diesen positiven Effekten, dass also Patienten, die das gleiche Krankheitsbild haben, mit und ohne Bewegung ein ganz anderes Outcome bekommen. Das heißt, die Prognose und die Lebenserwartung lassen sich durch regelmäßige Bewegung, durch regelmäßigen Sport deutlich verbessern.  

Mario D. Richardt: Nur noch mal von mir die Frage als Sportmuffel, also nur mit Medikamenten und Ernährungsumstellen geht es also wirklich nicht?  

Dr. Stelzner: Das würde ich ein Stück weit relativieren. Natürlich spielen die Medikamente bei einem manifesten Bluthochdruck eine ganz entscheidende Rolle. Insbesondere in der Anfangsphase, bevor ich eben mit körperlicher Aktivität dort auch gewisse Akzente setzen kann und einen Nutzen erzielen kann, ist es natürlich schon wichtig, dass ich eine gute Blutdruckeinstellung habe. Das Ziel ist ja letztlich, mich von diesen vielen Tabletten, die ich täglich nehmen muss, ein Stück weit zu befreien und es schaffe gemeinsam mit meinem Arzt durch regelmäßige Bewegung, körperliche Aktivität, je nachdem wie auch die Intensität des Trainings ist, insbesondere positive Effekte auf das Körpergewicht zu erzielen, auf den metabolischen Parameter, auf den Stoffwechselparameter und natürlich eben auch meinen Blutdruck darüber so weit nach unten korrigiere, dass ich bestimmte Medikamente eben einfach nicht mehr benötige.  

Mario D. Richardt: Also das waren jetzt eindeutig die positiven Aspekte. Beim Sport steigt ja der Bluthochdruck und das kann dann durchaus auch mal kontraproduktiv sein.  

Dr. Stelzner: Das kommt natürlich ganz stark darauf an, welche Sportart ich betreibe. Also es gibt natürlich Sportarten, die auch Kalorien verbrennen, manche werden schmunzeln, selbst Schach spielen, Schachsport verbrennt bis zu 5.000 Kilokalorien, wenn ich das also ganz intensiv betreibe. Das heißt, die Herzfrequenz geht hoch, das Schwitzen setzt ein, also bestimmte Dinge, die man bei so einer Sache gar nicht erwarten würde. Natürlich sprechen wir heute über Bewegung und nicht in erster Linie über Denksport. Bei den Ausdauersportarten, dort haben wir relativ geringe Effekte, auch in der Anfangsphase jetzt auf den Blutdruckanstieg. Aber auch das muss man wissen, also dass es also gerade zum Trainingsbeginn dort geringe Blutdruckerhöhungen geben kann und der Untrainierte in dieser Phase natürlich auch vermehrt Stresshormone ausschüttet, die den Blutdruck erhöhen. Deshalb ist es eben auch wichtig, dass wir die Intensität entsprechend steigern. Das sollten wir gar nicht so stringent mit irgendwelchen Formeln durchführen, sondern ein Stück weit an unserer Lebensqualität, an unserer persönlichen Einschätzung fest machen. Also so ein leichtes Schwitzen, so ein bisschen Atembeschwerden unter Belastung, das ist legitim. Das ist ja das, was wir auch wollen, aber es darf nicht dazu führen, dass wir jetzt mit der Herzfrequenz extrem ansteigen. Den Blutdruck können wir ja eh nicht gut monitoren unter der körperlichen Belastung. Also hier gilt es ein gesundes Mittelmaß zu finden und Trainingsintensität so Stück für Stück zu erhöhen. Günstig wäre es, wenn wir es schaffen, jeden Tag 60 Minuten Bewegung einzubauen, Bewegung heißt nicht Sport, Bewegung heißt einfach nur in der Natur laufen, vielleicht den ein oder anderen Einkauf eben auch nicht mit dem Auto zu bewältigen, sofern ich jetzt nicht große Einkäufe zu transportieren habe, sondern wir ein Stück auch mit dem Fahrrad unterwegs sind, dass wir die Rolltreppe und den Fahrstuhl einfach vielleicht mal meiden, mal die Treppe nehmen. All das wird uns helfen diese vorhin schon erwähnten 10.000 Schritte, die wir anstreben, zu erreichen. Das lässt sich natürlich zum Beispiel auch über so eine Uhr, über so ein Schrittzähler wunderbar dokumentieren, auch die Smartwatches, die wir heute schon angesprochen hatten, und das Handy können das natürlich wunderbar dokumentieren und das führt uns auch ein Stück weit vor Augen, wie oft wir das eigentlich nicht schaffen. Wo wir glauben, wir haben uns viel bewegt und am Ende waren es also nicht mal 5.000, 6.000 Schritte. Darauf aufbauend, auf diese Bewegung, die wir täglich durchführen sollten, ist ein regelmäßiges Training sinnvoll. Dass wir es also schaffen, so in der Woche zwei, dreimal eine Trainingseinheit durchzuführen. Für den Erwachsenen empfehlen wir dort 30 bis 45 Minuten, bei den Kindern wird allerdings eine Zeitdauer von 60 Minuten empfohlen, also die sollten doch deutlich mehr körperliche Aktivität haben. Wenn ich da an meine Kindheit zurückdenke, da war Sport ein ganz großes Thema, da gab es also ganz viele Sportvereine, ich war im Schwimmen, ich war beim Handball, ich war im Ausdauersport. Das vermisse ich so ein Stück weit und bin auch sehr traurig, wenn Schulsport ausfällt und sich unsere Kinder dort oftmals dann ihre Zeit vertreiben, eben gerade mit dem Handy irgendwo gelangweilt dann umher sitzen und das, was ihnen eigentlich guttut, eben nicht stattfindet.  

Mario D. Richardt: Wie lange dauert es denn, wenn man als Bluthochdruckpatient angefangen hat mit Sport, vorher nichts gemacht hat, bis man deutliche Verbesserungen sieht? 

Dr. Stelzner: Wir sollten uns dort keinem zu hohen Zeitdruck aussetzen. Wir denken dort in längeren Episoden und wir haben natürlich auch individuell sehr unterschiedliche Effekte auf den Blutdruck. Wenn ich also jetzt ein Training durchführe, wo ich also insbesondere den Fettstoffwechsel aktiviere und darüber das Körpergewicht gut reduziere, das immer in Verbindung natürlich mit einer bewussten Ernährung, die ist hier Grundlage Nummer zwei, dann werde ich viel schneller die Effekte auf den Blutdruck sehen u und werde viel schneller das eine blutdrucksendende Medikament möglicherweise nicht mehr benötigen. Die Patienten, die jetzt eher auf Muskelaufbau trainieren, die den Ausdauereffekt für sich nicht nutzen, die werden natürlich verzögert diese positive Beeinflussung des Blutdrucks sehen. Das muss man differenziert betrachten und es ist eben auch individuell. Wo will ich eigentlich hin? Will ich gesund bleiben durch Bewegung? Das ist ja unser Grundanliegen oder will ich erster sein bei der Olympiade, bei der Meisterschaft? Dann werde ich dort natürlich ganz andere Prämissen setzen.  

Mario D. Richardt: Welche Auswirkungen haben denn Sport und Bewegungen ganz konkret bei Bluthochdruck? Also was passiert denn da so im Körper, wenn Sie das vielleicht in einfachen Worten zusammenfassen können.  

Dr. Stelzner: Also wir kennen hier viele günstige Effekte. Einen Teil hatte ich heute schon kurz angerissen, insbesondere natürlich die Stresshormone, also der Cortisolspiegel, der wird durch regelmäßigen Sport gut gesenkt. Aber ich betone in diesem Zusammenhang, dass, wenn Sie mit Sport beginnen, kann das erst mal ein Stück weit anders ausschauen. Das heißt, der Untrainierte wird erst mal mit einem verstärkten Cortisolspiegel reagieren und das finde ich häufig in der Sprechstunde, dass gerade Diabetiker darüber berichten, dass sie dort ihre Negativeffekte erst mal sehen. Der Blutzucker geht ein bisschen hoch, der Blutdruck geht ein bisschen hoch, die Herzfrequenz geht hoch und wir empfehlen ja eigentlich Sport, um gesund zu bleiben. Jetzt kommt der kritische Patient, der das berechtigt anfragt und ich vertröste die Patienten da ein Stück weit, weil wir wissen, aus den Studien, dass, wenn wir das über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten hinaus durchhalten, wir dann eben dafür belohnt werden und dass wir dann die Blutzuckersenkenden Effekte sehen und die Effekte auf den Blutdruck sowie, dass sich der Ruhepuls entsprechend absenkt. Im Idealfall schaffen wir es dann auf einen Ruhepuls, um die 60 Schläge pro Minute zu kommen, das ist das, was wir anstreben. Der Parasympathikus, also der Gegenspieler des Sympathikus, der Vagotonus, der wird ausgeprägter. Das führt eben dazu, dass der Ruhepuls sich schön verbessert. Das heißt, das Herz wird gebremst, die Drehzahl geht herunter. Wir wissen, je höher die Drehzahl des Motors, umso höher der Benzinverbrauch oder der Dieselverbrauch und beim Herzen ist es ähnlich. Wir brauchen sehr viel Sauerstoff, wir brauchen Energie und der Herzmuskel wird eher geschädigt aber die niedrige Herzfrequenz führt statistisch immer zu einer längeren Lebenserwartung, die Gefäße werden erweitert. In der Arterie, die dreischichtig aufgebaut ist, haben wir Muskulatur, es kommt dann dort zu einer Dilatation und wenn Sie aus einem dünnen Rohr ein dickes Rohr zaubern, dann wissen Sie, geht bei gleicher Blutmenge, die hindurchfließt, der Blutdruck entsprechend herunter. Wir wissen auch, dass wir pro Kilogramm abgesenktem Körpergewicht ca. ein bis zwei mmHg den systolischen Blutdruck senken, aber eben auch den diastolischen Blutdruck positiv beeinflussen können, etwa auch in einer Größenordnung von 1,2 bis 1,5 mmHg. Und nun unterstellen wir: Ein Patient, schafft also eine Gewichtsreduktion von acht bis zehn Kilo, was jetzt sicher viel ist und auch möglicherweise in einem Jahr überhaupt nicht zu erreichen ist, aber in zwei, drei Jahren gut zu schaffen ist, dann ist das natürlich, multipliziert mit dem Faktor zwei, schon eine Blutdrucksenkung von 15 bis 20 mmHg systolisch. Diastolisch ist es nicht ganz so viel, aber das ist natürlich schon eine enorme Verbesserung des Blutdrucks. Also das sind sehr wichtige, positive Effekte, natürlich für uns in der Kardiologie, Diabetologie, Hausarztmedizin sind es eben auch die metabolischen Effekte. Das heißt, wir schaffen es darüber, den Blutzucker positiv zu beeinflussen. Wie funktioniert das? Unser Körper wird viel Insulin empfindlicher. Das heißt diese hohen Insulinspiegel, die wir aufgrund unserer Lebensweise, aufgrund unseres Übergewichtes, das gerade die Männer ab dem 40. Lebensjahr mit diesem kleinen Bauch entwickeln, die sonst an sich ganz schlank sind, aber bei denen dieses viszerale Fettgewebe, dem Fettgewebe zwischen den Bauchorganen, nach oben steigt, die haben in erster Linie eine Insulinunempfindlichkeit, können sinken. Anderenfalls führt das dazu, dass unsere Bauchspeicheldrüse ganz viel Insulin produziert, ein sogenannter Hyperinsulinismus entsteht, sich also eine Vorstufe des Typ 2 Diabetes entwickelt, und das bringt uns in einen Teufelskreis. Wir nehmen weiter zu, wir kriegen zeitig Hunger, wir sind oft nicht satt und wir müssen also viele Mahlzeiten zu uns nehmen. Aus dieser Spirale können wir uns befreien, indem wir eben Bewegung einbauen, indem wir die Insulineffekte nutzen und in dem wir die Lipide senken. 

Mario D. Richardt: Cholesterin.  

Dr. Stelzner: Cholesterin. Der Fettstoffwechsel ist ganz bedeutsam, eben auch für Arteriosklerose, und auch ein ganz wichtiges Problem im Zusammenhang mit Bluthochdruck, bis hin eben zur Inflammation. Wir haben also in den Arterien des Körpers ganz viele Entzündungsreaktionen und es werden also Entzündungsparameter permanent freigesetzt, ohne dass wir das selber merken. Das C-reaktive Protein, was zum Beispiel auch bei einer Bronchitis, bei einer Lungenentzündung oder bei einem Harnwegseffekt hochgeht, das ist bei diesen Patienten aber chronisch leicht erhöht und das führt eben zu dieser chronischen Entzündungsreaktion in der Arterie. Außerdem sind es Interleukin 1, Interleukin 6 und viele andere Parameter, die dazu beitragen, dass die Arterie sich über Jahrzehnte verändert und verkalkt. Die schützenden Effekte von Adiponectin, was uns eigentlich hilft, fallen stark ab. Alles das können wir also über regelmäßige körperliche Aktivität verbessern, dann kommt es zu einer Plaque-Stabilisierung, das heißt, diese Veränderung, die wir im Gefäß schon haben, die gehen nicht in jedem Fall zurück, aber die Gefahr, dass wir gerade im Herzkranzgefäß, im Koronargefäß, eine Plaque rotiert, aufreißt und dass ich dadurch einen akuten Herzinfarkt erleide, das wird darüber deutlich minimiert. Da haben wir eine ganz solide Studienlage, die das eindrucksvoll belegt, dass der Patient da auch wirklich vertrauensvoll mit dieser Sache umgehen kann.  

Mario D. Richardt: Wow, also mich haben Sie auf jeden Fall jetzt. Das war quasi ein Plädoyer für Sport und ich als Sportmuffel möchte jetzt am liebsten sofort losrennen und weiß jetzt natürlich auch von Ihnen, also dreimal die Woche 30 bis 45 Minuten Sport wäre perfekt und zwischendurch eben öfter mal die Treppe nehmen oder eben Fahrrad statt Auto.  

Dr. Stelzner: Perfekt.  

Mario D. Richardt: Worauf muss man denn achten, wenn man zusätzlich Medikamente nimmt? Muss man auch was beachten, wenn es dann um Sport geht?  

Dr. Stelzner: Also insbesondere natürlich Betablocker, das sind blutdrucksenkende Medikamente, die auch die Herzfrequenz entsprechend beeinflussen. Auch aus der Gruppe der Kalziumantagonisten gibt es Substanzen, die die Herzfrequenz mit senken. Das muss ich unbedingt wissen, weil wenn ich mir meinen Trainingspuls entweder selber errechne oder mir das vom Doktor errechnen lasse, dann spielt es natürlich eine entscheidende Rolle, weil der Trainingspuls ganz entscheidend für mein Outcome ist. Es ist nicht wichtig, ständig mit einer hohen Herzfrequenz zu trainieren, das ist eher kontraproduktiv. Wir wissen, dass es gerade für Menschen, die also ständig mit einem Trainingspuls von 90 Prozent ihre Ausbelastungsfrequenz trainieren, völlig schädlich ist. Die profitieren dann nicht. Wir wollen den ausgewogenen Trainingspuls und deshalb müssen wir eben die Medikation immer mit im Fokus haben. Ich denke hier ist es auch Aufgabe des Hausarztes, dass man das dort vertrauensvoll bespricht, denn der weiß, was Sie nehmen, der kann Ihnen sagen was unbedenklich ist in Bezug auf Sport und der hat natürlich auch über Ihre übrigen Diagnosen einen Überblick auch in Zusammenarbeit mit dem Facharzt, der Ihnen dann möglicherweise noch weitere Empfehlungen geben kann. So sollte ein gesundes Training aussehen, so ist Sport gesund und dann ist auch nicht der Slogan no sports oder ins Deutsche übersetzt, Sport ist Mord, richtig.  

Mario D. Richardt: Ist es denn irgendwann zu spät, mit Sport zu beginnen?  

Dr. Stelzner: Es gibt kein zu spät, mit Sport zu beginnen und wir hier im Medicum in Zwickau, wir haben gerade für die älteren Gruppen viele verschiedene Trainingsmöglichkeiten geschaffen. Es gibt hier also ganz viele Sportgruppen, Herzsportgruppen, Gefäßsportgruppen. Das Rehazentrum in unserem Objekt führt hier in Zusammenarbeit mit einer großen Dialysepraxis, also einer Praxis, die sich ausschließlich mit Nierenerkrankungen beschäftigt und leider steigen ja die Zahlen der Dialyse, gemeinsam auch mit Unterstützung des Landes Sachsen und der Europäischen Union, eine Studie durch zum Sport bei Dialyse. Das ist ja für diese Patienten eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität, wenn die also pro Woche dreimal viele Stunden in diesem Dialysezentrum verbringen und das wird jetzt begleitet mit sportlicher Aktivität. Und die Ergebnisse sind sehr beeindruckend, sodass ich glaube, dass für fast jeden, auch unabhängig vom Lebensalter Sport etwas Gutes ist. Bewegung würde ich natürlich auch gelten lassen, also wir sollten mobil bleiben, das ist das Credo, dass ich hier rüberbringen möchte.  

Mario D. Richardt: Man kann also auch mit 60, 70, 80 tatsächlich noch beginnen, noch was für seinen Körper zu machen? 

Dr. Stelzner: Entscheidend ist das biologische Alter. Ich schaue gar nicht so gern auf das Geburtsjahr meiner Patienten, sondern ich schau sie mir einfach an. Wie fit sind sie noch? Was können sie noch? Und ich muss natürlich auch Lösungen schaffen für die Patienten mit Handicaps. Das heißt, wenn ich eben an den Rollstuhl gefesselt bin, wenn ich andere Beeinträchtigungen habe, Amputationen, auch für diese Patientengruppe, für diese Menschen gibt es mittlerweile gute Lösungen und es sollte sich keiner entmutigen lassen. Im Gegenteil, es bringt ganz viel, bis hin eben zu diesem Volkskrankheitsbild, Rückenschmerz, wir wissen, es kommt durch das Sitzen zu ganz starken Veränderungen der Rückenmuskulatur, das können wir über Bewegung so toll beeinflussen. Dieser Slogan „Sitzen ist das heutige Rauchen“, das triffts ganz gut. Wir müssen also versuchen auch da viel für uns im Alltag positiv zu beeinflussen, sofern das noch nicht geschehen ist.  

Mario D. Richardt: Können Hypertoniker grundsätzlich alles machen, was die Palette zu bieten hat oder gibt es auch Sportarten, wo Sie sagen: „Ah ne, davon müsste man jetzt eher die Finger lassen mit Bluthochdruck“? 

Dr. Stelzner: Da sollte man unbedingt differenzieren. Natürlich gibt es Sportarten, die sind völlig unproblematisch und ich möchte jetzt mal ein Plädoyer für das Gehen brechen. Das Laufen, das Gehen, das, was wir ja über Millionen von Jahren durchgeführt haben, das ist natürlich unsere Grundbewegungsart und die sollten wir natürlich immer mit einbauen in unsere körperlichen Aktivitäten bis hin eben zu unserem Sport. Wichtig sind kontinuierliche, rhythmische Bewegungen, dass wir das einhalten, dass wir ein Stück weit eben auf unsere Atmung, auf unseren Puls achten. Ich hatte das vorhin schon angesprochen, so ein leichtes Schwitzen ist okay, auch so eine leichte Kurzatmigkeit, die unter Belastung entsteht, das ist legitim, das sind jetzt keine Probleme. Und welche Sportarten empfehlen wir? Natürlich das Laufen, das Walken, Nordic Walking finde ich persönlich gut, meine Frau belächelt das immer ein Stück weit, wenn ich mit einem Freund dann abends im Dunkeln losziehe und wir noch eine Stunde, eineinhalb Stunden laufen, weil man natürlich auch die Oberkörpermuskulatur dort entsprechend mit bewegt. Für den Bewegungsapparat insgesamt, finde ich, ist das eine ganz tolle Sache. Gefolgt vom Schwimmen. Ich bin auch leidenschaftlicher Schwimmer, vielleicht liegt das auch an meinem Tierkreiszeichen, ich bin Fisch, also insofern passt das sehr gut zusammen. Also das Schwimmen, das normale Schwimmen, wenn man das nicht als Leistungssport betreibt, ist das eben sehr gut und gerade auch für übergewichtige Menschen, die schon Gelenkprobleme haben, die werden beim Schwimmen in der Regel deutlich besser zurechtkommen. Also eine Sportart, die man auch der älteren Gruppe von Menschen unbedingt empfehlen sollte. Auch hier gilt es natürlich gewisse kardiologische Probleme im Vorfeld zu diskutieren. Früher war das so ein Stück weit gefürchtet, Schwimmen und Herzerkrankung, gerade nach Herzinfarkt. Da hatten wir also in der Kardiologie großen Respekt. Ich kann mich da an meine Ausbildungszeit noch erinnern, da haben wir den Patienten eher davon abgeraten. Das hat sich grundlegend geändert. Natürlich gehen wir dort nicht kritiklos damit um, weil, wenn ein Problem am Herzen entsteht und ich bin im Wasser, dann ist das natürlich schon dramatisch für mich. Also insofern auch dies bitte im Vorfeld mit dem Arzt, mit dem Kardiologen im Einzelfall, diskutieren. Radfahren ist eine auch ganz tolle Bewegung und wir in Zwickau, wir leben ja in einer bergigeren, hügligeren Region, wir fahren auch gerne mal in das Vogtland, in das Erzgebirge und dort ist natürlich ein E-Bike ein absoluter Segen und ich erlebe es fast täglich, dass Patienten mir in der Praxis berichten, fast entschuldigend, ja ich fahre Fahrrad aber mit dem E-Bike.  

Mario D. Richardt: Das ist okay? 

Dr. Stelzner: Das ist völlig okay, weil gerade die Regelmäßigkeit der Bewegung ist ja entscheidend und wir stellen ganz begeistert fest, wie die ältere Generation das E-Bike für sich entdeckt hat, wie die dann regelmäßig Fahrrad fahren, wie die sich damit wirklich was Gutes tun und viel in der Natur sind. Wir würden uns natürlich noch viel mehr Radwege wünschen, das ist ein echtes Problem, auch regional ein Problem, aber für das Radfahren würde ich eine Lanze unbedingt brechen wollen, an dieser Stelle. Gefolgt von der Gymnastik, auch das ist eine Sache, die man insbesondere natürlich in Fitnessstudios sehr gut durchführen kann unter Anleitung eines entsprechend qualifizierten Trainers, von dem mir dort entsprechende Übungen beigebracht werden, denn Sport kann eben auch in dem Bereich kontraproduktiv sein, dass ich eben die Muskelgruppen falsch belaste und ich meinen Bewegungsapparat falsch belaste. Insbesondere natürlich Training mit dem Eigengewicht des Körpers ist immer positiv. Alles, was wir mit sehr viel Last, mit viel Kraft ausüben, ist oftmals kontraproduktiv und führt dann im Einzelfall zu Gelenkbeschwerden, die daraus resultieren und das sollten wir natürlich unbedingt vermeiden. Auch für Ski-Langlauf möchte ich ein Plädoyer aussprechen. Natürlich geht der Schnee in Deutschland insgesamt zurück, wir müssen unter Umständen längere Strecken für uns in Kauf nehmen, um das zu betreiben, aber sollten wir wieder Winter haben mit viel Schnee, dann ist das natürlich eine Trainingsart, die würde ich hier empfehlen. Auch da bedarf es natürlich einer gewissen Konditionierung. Man sollte sich da nicht primär völlig überlasten, überfordern. Dann lieber die Trainingsintensität etwas sukzessive steigern.  

Mario D. Richardt: Und wandern kann ich mir vorstellen, ist auch ganz gut geeignet? 

Dr. Stelzner: Wandern ist aus vielfacher Hinsicht gut geeignet, insbesondere wenn ich die sozialen Aspekte noch hinzuziehe, indem ich also mit einer Gruppe wandern gehe und ich also eben auch diese zwischenmenschlichen Dinge mit im Fokus habe. Sport und Bewegung soll uns einfach Spaß machen. Es ist nicht unsere Aufgabe aus der Medizin heraus Ihnen Dinge aufzuzwingen, Sie sollen Freude bei der Bewegung haben, für Sie muss es eine Gewinnsituation sein und gewonnen haben beide Seiten, wenn sich eine gewisse Sucht entwickelt. Wenn Sie also für sich erkennen, dass Sport ein Wohlbefinden bei Ihnen erzeugt und, dass das Nichttrainieren, ein Unwohlsein erzeugt, dann sind wir an dem Punkt, wo wir gemeinsam hinwollen.  

Mario D. Richardt: Das waren jetzt tatsächlich in Ihrer Liste sehr moderate Sportarten. Gleichzeitig schließe ich also damit aus, lieber die Finger lassen von ja, schwerem Krafttraining an Geräten, Fußball, Handball, was also auch sehr viel Kraft erfordert, sehr viel Stress verursachen kann und auch das Herz ganz schön hochbringen kann. 

Dr. Stelzner: Das Thema Bluthochdruck steht ja heute im Fokus und da ist natürlich das Krafttraining kontraproduktiv. Also gerade Bodybuilding, das ist das, was wir dort unbedingt vermeiden sollten, insbesondere eben auch Übungen mit großen, kurzen Krafteinsatz, sehr schnellen Bewegungen, wo wir sehr viel Stress ausgesetzt sind. Das ist das, was wir Ihnen eben nicht empfehlen wollen. Pressatmung erzeugt Blutdruckspitzen, das kennen wir natürlich auch von anderen körperlichen Tätigkeiten. Beim Schneeschieben etwa, das Thema Schnee hatten wir ja bereits, kommt es häufig zu Herzinfarkten, gerade bei untrainierten Menschen, weil es dort Scherkräfte in der Gefäßwand gibt, die dann eben zur Plaqueruptur führen, also zu dem Einriss der Gefäßinnenwand. Und das ist ja genau das, was wir nicht haben wollen. Also, diese Sportarten würden wir nicht empfehlen.  

Mario D. Richardt: Jetzt weiß ich, warum ich Schneeschieben hasse. 

Dr. Stelzner: Eine Befreiung vom Schneeschieben. Ja, Tauchen wäre noch eine Sportart, wir sprechen bewusst nicht vorm Schnorcheln, sondern vom Tauchen, das Schnorcheln ist okay, aber das Tauchen wäre jetzt zum Beispiel eine Sportart, die unbedingt sportmedizinisch im Vorfeld abgeklärt werden muss. Auch ein Belastungs-EKG muss dort erfolgt. Im Idealfall eine Herzultraschalluntersuchung, sodass man also wirklich weiß, das kann ich durchführen und dann eben auch nur mit entsprechenden Trainern, die da ihr Handwerk verstehen. Also das sollte eine absolute Nischensportart, denke ich, bleiben. Die, die das begeistert, die sollten es mit Trainern entsprechend tun, alle anderen sollten sich da eher zurückhalten. Skialpin auch eine Sportart, die je nach Belastung sicher zum Teil möglich ist. Dort ist entscheidend auch die Höhe, in der ich das Ganze betreibe. Also wenn ich als älterer Mensch untrainiert auf dem Gletscher fahre, zum Alpinski, dann ist das ein echtes Problem. Ich habe das im letzten Jahr erleben müssen, wie also ein sicher sehr vorgeschädigter Mensch dort oben dann kollabiert ist. Also, das wollen wir natürlich unbedingt verhindern. Also Ski-Alpin in Maßen okay, aber nicht überlasten, den Apresski vielleicht dann auch ein Stück weit mit nutzen, Kampfsportarten würden wir Ihnen auch nicht empfehlen. Auch Marathon, Ultramarathon, das sind Sportarten, von denen würden wir Ihnen ebenfalls abraten. Für eine kleine Gruppe unserer Mitmenschen ist das sicher eine sehr interessante Sache, für die, die gesund Sport treiben wollen, ist es eben nicht geeignet. Gerade auf den letzten 10 Kilometern des Marathons kommt es häufig zu Herzinfarkten und wir wissen heute auch, womit das zusammenhängt. Das ist also in diesem Bereich dann eine extreme körperliche, aber eben auch psychische Belastung, das noch schaffen zu wollen und das führt eben zu deutlichem Anstieg der Stresshormone und letztlich bei oftmals vorgeschädigten Gefäßen eben dann zu diesen Problemen. Was muss man wissen? Der Marathonläufer ist ja ein Extremsportler, der eben häufig zur vorzeitigen Gefäßverkalkung neigt, insbesondere eben auch an den Koronargefäßen, aber auch die übrigen Arterien im Körper sind häufig teilweise verkalkt, obwohl diese Menschen gesund sich ernähren und viel bewegen. Deshalb bitte ein gesundes Maß an körperlicher Aktivität. Alle Extreme, vom Nichtbewegen bis hin eben zum Extremsport sind an dieser Stelle nicht zu empfehlen.  

Mario D. Richardt: Das war ja schon mal ein ganz umfangreicher Bewegungsatlas, was man machen sollte und was nicht. Was hat es denn mit dieser berühmten Kavonen-Formel auf sich? 

Dr. Stelzner: Zunächst möchte ich mit einer Faustformel für den Trainingspuls beginnen. Die Faustformel wäre Ausbelastungsfrequenz, die muss ich natürlich bestimmen, 220 wäre jetzt eine grobe Zahl, minus Lebensalter und von dieser errechneten Zahl dann 60 bis 75 Prozent. Also das bedeutet, 180 minus Lebensalter, das wäre jetzt eine grobe Orientierung. Möchte ich es etwas genauer wissen, ist die  Kavonen-Formel geeignet, um den Trainingspuls zu definieren. Wie errechnet die sich? Es wird also von der maximalen Herzfrequenz der Ruhepuls abgezogen, dann in Abhängigkeit von meinem Trainingszustand und dem, was ich erreichen möchte, der Faktor von 0,5 für die untrainierten und der Faktor von 0,6 für die schon etwas trainierten Menschen, plus dem Ruhepuls. Und dann komme ich letztlich auf eine Zahl, die mir relativ exakt den Trainingspuls für das Training vorgibt. Für die, die das noch genauer bestimmen wollen, gibt es die Sally-Edwards-Formel. Das ist aber eine sehr komplizierte Formel, die würde ich gerne an dieser Stelle ausgrenzen. Also ich glaube, mit der Kavonen-Formel ist für den breiten Sport, für die körperliche Aktivität, die wir ja heute unseren Hypertonikern mit auf den Weg geben wollen, an sich schon eine gute Grundlage geschaffen.  

Mario D. Richardt: Was passiert denn jetzt im schlimmsten Fall, wenn man seinen inneren Schweinehund nicht überwältigt bekommt und eben doch ein fauler Couchpotatoe bleibt?  

Dr. Stelzner: Dann wird sich meine Lebenserwartung entsprechend verkürzen. Das ist wissenschaftlich gut belegt. Wir müssen uns bewegen und wir müssen uns bewusst ernähren, um ein entsprechendes Alter zu erreichen und aber auch gesund alt zu werden. Das ist ja das Entscheidende, auch das Gehirn fit zu halten. Das Gehirn profitiert zum Beispiel ganz stark von regelmäßiger, körperlicher Aktivität. Da gab es ja schon immer diese Zitate, nur in einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist. Auch das möchte ich an dieser Stelle noch mal erwähnen. Das sind die Dinge, die wir heute vielleicht ein Stück weit zu kurz angesprochen haben. Was ich schon betont hatte, gerade diese metabolischen Effekte, mit Diabetes, mit Hochdruck, alles das kann ich eben über körperliche Aktivität, über Sport, Bewegung ganz positiv beeinflussen und deshalb mein Plädoyer wirklich die Couch zu verlassen und hin zu moderater, körperlicher Aktivität mit Freude beim Training. Es muss Ihnen Spaß machen. Vielleicht auch in Verbindung, dass man irgendwelche Dinge parallel konsumiert, Musik hört oder auch fernsieht, aber eben das Ganze unter Bewegung und nicht faul auf dem Sofa sitzend und vielleicht noch mit Chips oder Popcorn. Das ist das, was uns zunehmend Probleme bereitet, auch in der Medizin und was natürlich auch mit ganz viel Medikamenten verbunden ist, mit hohen Kosten, alles das müssen wir im Blick behalten.  

Mario D. Richardt: Vielen Dank Dr. Stelzner, das war sehr spannend mit Ihnen.  

Dr. Stelzner: Ich danke Ihnen.  

Mario D. Richardt: In den kommenden zwei Folgen zum Thema Bluthochdruck kommen an dieser Stelle zwei Betroffene zu Wort, mit unterschiedlichen Vorzeichen. Auch da sind Sie herzlich eingeladen, reinzuhören. Wollen Sie noch mehr rund um das Thema Bluthochdruck erfahren, dann schauen Sie auch in der passenden Magazin-Reihe bei apo.com vorbei. Den Link dazu finden Sie in der Folgenbeschreibung. Bis zum nächsten Mal, danke schön, tschüss.