Warum verstopft die Nase und wie helfen Nasentropfen dagegen?

Die Nasenschleimhäute erfüllen im menschlichen Körper gleich mehrere wichtige Funktionen: Sie erwärmen und befeuchten die eingeatmete Luft und reinigen sie von Verunreinigungen wie Staub, Pollen oder Krankheitserregern. Schwellen sie an, dann ist dies meist ein Schutzmechanismus: Wenn die Luft sehr kalt, trocken oder staubig ist, vergrößern sie auf diese Weise ihre Oberfläche und können so effektiver arbeiten. Doch auch bei einer Infektion, typischerweise mit Erkältungsviren, kommt es zum Anschwellen der Nasenschleimhaut. In der Folge ist das Atmen erschwert und es entsteht ein unangenehmes Druckgefühl im Kopf. Oft läuft auch die Nase, weil zugleich die Bildung von Nasensekret verstärkt ist. Besonders nachts werden diese Symptome zur Belastung. Sie stehen dann einer erholsamen Nachtruhe im Weg. Diese ist jedoch bei einer Erkältung besonders wichtig.

Nasentropfen dienen dazu, die Schwellung der Nasenschleimhäute abklingen zu lassen und sie bei ihrer Regeneration zu unterstützen. Typischerweise kommen sie daher zum Einsatz bei:

• akutem Schnupfen
• akuter Nasennebenhöhlenentzündung und Mittelohrentzündung
• bestimmten Allergien (z. B. Hausstaub-, Pollenallergie)

Nasentropfen mit abschwellender Wirkung enthalten dieselben Wirkstoffe wie abschwellende Nasensprays und sind genauso wirksam wie diese. Sie können also ganz nach Ihren persönlichen Vorlieben zwischen Sprays und Tropfen wählen. Zudem gibt es auch Tropfen mit ausschließlich pflegenden Inhaltsstoffen, wie etwa einer isotonischen Meersalzlösung. Abhängig von den enthaltenen Wirkstoffkomplexen und der Dosierung eignen sich Nasentropfen auch zur Behandlung einer verstopften Nase bei Babys und Kleinkindern, für die Nasensprays noch nicht infrage kommen.

Wie wirken abschwellende Nasentropfen?

Abschwellende Tropfen enthalten in der Regel entweder Xylometazolin oder Oxymetazolin. Beide Stoffe gehören zur Gruppe der Alpha-Sympathomimetika und besitzen eine gefäßverengende Wirkung. Das bedeutet, dass sich die Blutgefäße in der damit behandelten Nasenschleimhaut zusammenziehen, wodurch die Schleimhaut abschwillt. Diese Wirkung setzt bereits nach wenigen Minuten ein und hält bis zu acht (Oxymetazolin) bzw. bis zu zwölf Stunden (Xylometazolin) an.

Ebenso wie Nasensprays können auch Nasentropfen mit abschwellender Wirkung abhängig machen. Mediziner:innen empfehlen daher, sie nicht länger als sieben Tage und nicht öfter als dreimal am Tag zu verwenden. Bei längerer Anwendung kann es zum sogenannten Rebound-Effekt kommen: Die Schleimhäute gewöhnen sich an die Tropfen und schwellen verstärkt wieder an, sobald deren Wirkung abgeklungen ist. Es entsteht ein Teufelskreis, bei dem Betroffene nur noch mithilfe der Tropfen frei atmen können. Zudem führt der übermäßige Gebrauch abschwellender Tropfen zu einer Unterversorgung und infolgedessen zur Schädigung der Nasenschleimhäute. Dies kann sogar so weit führen, dass Betroffene ihren Geruchssinn verlieren.

Zur Behandlung von Babys und Kleinkindern dürfen Sie ausschließlich Nasentropfen mit niedriger Dosierung verwenden. Eine Überdosierung kann Symptome wie Atemnot, Krampfanfälle und Bewusstlosigkeit bis hin zu komatösen Zuständen zur Folge haben. Besprechen Sie die Behandlung daher immer zunächst mit Ihrem Kinderarzt bzw. Ihrer Kinderärztin. Er oder sie wird Nutzen und Risiken abwägen und Ihnen ggf. ein passendes Mittel empfehlen.

Was bewirken pflegende und regenerierende Nasentropfen?

Tropfen mit ausschließlich pflegender Wirkung enthalten Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Salz oder ätherische Öle. Sie dienen dazu, die durch Erkältung oder Allergien gereizte Nasenschleimhaut zu beruhigen und bei ihren natürlichen Regenerationsprozessen zu unterstützen. Abhängig von der Zusammensetzung eignen sie sich auch als sanfte Ergänzung zu abschwellenden Tropfen oder Sprays.

Die Anwendungszwecke unterscheiden sich je nach den Inhaltsstoffen:

• Hyaluronsäure bindet Wasser im Gewebe und befeuchtet so die Nasenschleimhäute
• Salzlösungen (z. B. mit Kochsalz, Meersalz oder Mineralsalz) befeuchten die Schleimhäute und haben eine leicht abschwellende Wirkung
• ätherische Öle regen die Kälterezeptoren in der Nasenschleimhaut an und sorgen so für einen kühlenden Effekt, der Ihnen das Gefühl gibt, besser durchatmen zu können

Beachten Sie, dass Sie Nasentropfen mit ätherischen Ölen nicht bei Babys und Kindern unter drei Jahren anwenden dürfen. Bereits geringste Mengen ätherischer Öle können bei ihnen zu einem Krampf des Kehlkopfs und lebensbedrohlicher Atemnot führen.

Wie wenden Sie die Tropfen richtig an?

Lesen Sie vor der Anwendung von Nasentropfen aufmerksam die Packungsbeilage und befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers. Beachten Sie insbesondere die empfohlene Anwendungsdauer, Häufigkeit und die Angaben zur korrekten Dosierung.

Bei der Eingabe gehen Sie wie folgt vor:

• Reinigen Sie sich zunächst gründlich die Nase.
• Legen Sie den Kopf leicht nach hinten.
• Geben Sie die Tropfen in das erste Nasenloch. Atmen Sie dabei durch die Nase ein und durch den Mund aus.
• Beugen Sie den Kopf nach vorn und bewegen Sie ihn einige Male von links nach rechts, damit sich die Tropfen verteilen.
• Wiederholen Sie den Vorgang mit dem anderen Nasenloch.
• Sollten Ihnen die Tropfen in den Rachen laufen, spucken Sie sie aus.

Um die Nasentropfen nicht zu verunreinigen, ist eine gute Hygiene wichtig:

• Halten Sie den Gummisauger der Pipette gedrückt, solange sich das Ansaugröhrchen noch in der Nase befindet.
• Reinigen Sie die Pipette jedes Mal gründlich, ehe Sie sie zurück ins Fläschchen stecken – am besten mit warmem Wasser, mindestens aber mit einem sauberen Taschentuch.
• Teilen Sie die Tropfen nicht mit anderen, um keine Keime zu verbreiten.

Falls Sie schwanger sind oder stillen, sprechen Sie vor Beginn der Behandlung mit Ihrem Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin. Bei Kindern sollten Sie zudem Art, Dosierung und Dauer der Anwendung von Nasentropfen grundsätzlich vorab mit Ihrem Kinderarzt bzw. Ihrer Kinderärztin absprechen.

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