Vitamin-K-Tabletten

Was ist Vitamin K und wozu braucht es der Körper?

Als Vitamin K bezeichnen Wissenschaftler:innen eine Gruppe mehrerer Vitamine mit ähnlichem chemischen Aufbau, die im Körper allesamt dieselben Funktionen erfüllen. In der Natur kommt Vitamin K als das von Pflanzen gebildete Vitamin K1 (Phyllochinon) sowie als das von Bakterien erzeugte Vitamin K2 (Menachinon) vor, daneben gibt es noch die synthetischen Varianten K3 bis K7.

Im menschlichen Körper erfüllt Vitamin K vor allem zwei Aufgaben: Es ist beteiligt an der Bildung von Gerinnungsfaktoren, die die Blutgerinnung ermöglichen, und am Knochenstoffwechsel. Ohne ausreichende Versorgung mit Vitamin K steigt daher einerseits das Blutungsrisiko, andererseits das Risiko für Osteoporose. Um ausreichend mit Vitamin K versorgt zu sein, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), täglich folgende Mengen zu sich zu nehmen: (Vitamin K, o. D.)

• Männer von 15 bis 50 Jahren: 70 µg
• Männer ab 51 Jahren: 80 µg
• Frauen von 15 bis 50 Jahren: 60 µg
• Frauen ab 51 Jahren: 65 µg

Bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren ist der Bedarf geringer und steigt mit dem Alter an. Schwangerschaft und Stillzeit beeinflussen den Vitamin-K-Bedarf nicht.

Welche Lebensmittel enthalten Vitamin K?

Vitamin K ist in zahlreichen Lebensmitteln enthalten. Als gute Lieferanten des pflanzlichen Vitamins K1 gelten grünes Blattgemüse und verschiedene Kohlsorten, aber auch Obst, Hülsenfrüchte und Getreide. Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte enthalten eine Mischung von Vitamin K1 und K2.

Darüber hinaus wird Vitamin K2 auch von den Bakterien im menschlichen Darm gebildet. Ob dies zur Deckung des Vitamin-K-Bedarfs beiträgt, ist jedoch noch nicht geklärt.

Da Vitamin K sehr lichtempfindlich ist, sollten Sie bei Lebensmitteln auf eine dunkle Lagerung achten. Hitze und Luft machen dem Vitamin hingegen nichts aus, sodass es beim Kochen nicht verlorengeht.

Was passiert bei einem Vitamin-K-Mangel?

Ein Vitamin-K-Mangel tritt nur selten auf. Gesunde Menschen, die sich ausgewogen ernähren, nehmen meist sogar mehr als die benötigte Menge Vitamin K zu sich. Dennoch gibt es bestimmte Risikofaktoren, die eine Unterversorgung mit dem wichtigen Nährstoff wahrscheinlicher machen. Dies sind insbesondere:

• Fettverdauungsstörungen
• Vorerkrankungen des Magen-Darm-Trakts (z. B. Zöliakie, Morbus Crohn) oder der Leber
• längerfristige Medikamenteneinnahme (z. B. Antibiotika, Antiepileptika, Gerinnungshemmer)

Die wichtigste Folge eines Vitamin-K-Mangels ist ein erhöhtes Blutungsrisiko, da das Blut nicht mehr ausreichend Gerinnungsfaktoren enthält, um bei Verletzungen zu gerinnen. Dadurch kann es einerseits zu spontanen Blutungen kommen, die sowohl äußerlich wie innerlich auftreten können. Andererseits dauert es bei Verletzungen länger, bis die Blutung stoppt. Eine nicht ausreichende Vitamin-K-Versorgung erhöht außerdem das Risiko für Osteoporose (Knochenschwund), vor allem bei älteren Frauen. Die Knochen verlieren dadurch Mineralstoffe und werden porös, das Risiko von Knochenbrüchen nimmt zu. Ist die Versorgung mit Vitamin K aus irgendeinem Grund unzureichend, kann die Einnahme von Vitamin-K-Tabletten dabei helfen, den Folgen eines Mangels vorzubeugen.

Was ist bei der Einnahme von Vitamin-K-Tabletten zu beachten?

Wenn Sie vermuten, an einem Vitamin-K-Mangel zu leiden, lassen Sie dies zunächst von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin abklären. Nehmen Sie Vitamin-K-Tabletten nur auf ärztlichen Rat ein, da der Körper Vitamin K speichert und es durch die Einnahme hochdosierter Tabletten zu einer Vitamin-K-Überversorgung kommen kann. Die Folge kann eine Hämolyse, also die Zerstörung roter Blutkörperchen, sein.

Patient:innen, die wegen eines erhöhten Thrombose-Risikos Vitamin-K-Antagonisten als Gerinnungshemmer einnehmen, sollten auf die Einnahme von Vitamin-K-Tabletten verzichten, da diese die Wirksamkeit der Gerinnungshemmer beeinflusst und das Risiko von Blutgerinnseln erhöht.

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Quellen:

Vitamin K. (o. D.). DGE. https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-k/?L=0