Warum benötigt die Intimregion eine besondere Pflege?

Verglichen mit Armen, Beinen oder Oberkörper ist der Intimbereich sehr empfindlich: Die Haut ist hier dünner als am restlichen Körper und reagiert auf falsche Pflege schnell mit Trockenheit und Reizungen. Hinzu kommt, dass die weibliche Genitalregion einen niedrigeren pH-Wert als der Rest des Körpers aufweist. Dieser liegt in der Vagina bei etwa 3,8 bis 4,5 und auf der Vulva etwas über 5,0. Zum Vergleich: Am restlichen Körper hat die Haut etwa einen pH-Wert von 5,5. Waschlotionen oder Duschgele, die für die normale Körperreinigung gedacht sind, können das empfindliche Gleichgewicht der Haut im Intimbereich daher leicht stören.

Frauenärzt:innen raten daher in der Regel dazu, den Intimbereich nur mit klarem Wasser zu waschen, da dieses die empfindliche Haut rund um Genitalien und After am wenigstens reizt. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen ein besonderes Hygienegefühl gewünscht ist – zum Beispiel vor bzw. nach dem Sex oder auch während der Periode. In solchen Fällen reinigen Intimwaschlotionen, die genau auf die Bedürfnisse der Intimregion abgestimmt sind, diese gründlich, sanft und schonend.

Worauf sollten Sie beim Kauf einer Intimwaschlotion achten?

Das wichtigste Kriterium bei der Wahl einer Waschlotion für den Intimbereich ist ein auf diesen abgestimmter, niedriger pH-Wert. Als waschaktive Substanzen eignen sich zum Beispiel Zuckertenside, da diese schonend zur Haut sind und reinigen, ohne zu reizen. Zusätzlich können die Lotionen auch feuchtigkeitsspendende Hyaluronsäure oder antibakterielle und entzündungshemmende Wirkstoffe wie Kamille, Ringelblume oder Salbei enthalten.

Eine Intimwaschlotion sollte zudem frei von bedenklichen Inhaltsstoffen sein. Dazu zählen bspw.:

• PEG-Verbindungen: Dies sind meist aggressive Tenside wie z. B. Sodium Laureth Sulfate, die die Haut zwar intensiv reinigen, sie aber auch durchlässiger für Fremdstoffe machen.
• Unnötige Duftstoffe: Diese können u. a. Allergien auslösen.

Wie wenden Sie eine Intimwaschlotion richtig an?

In ihrer Anwendung gleichen Waschlotionen für den Intimbereich normalen Körperlotionen. Verreiben Sie, zum Beispiel beim Duschen, eine kleine Menge davon mit lauwarmem Wasser auf der Haut und spülen Sie den Schaum anschließend ab. Sollte einmal etwas von einer Waschlotion mit den Schleimhäuten in Berührung kommen, ist das dank des niedrigen pH-Werts der Lotionen kein Problem. Beachten Sie aber, dass Intimwaschlotionen nur zur äußeren Anwendung gedacht sind. Das Innere der Scheide ist selbstreinigend und muss im Normalfall nicht gewaschen werden.

Wichtig ist auch, es mit der Intimhygiene nicht zu übertreiben: Einmal täglich waschen genügt und verhindert, dass Sie das empfindliche Milieu dieser Hautregion stören. Nach dem Waschen sollten Sie Ihren Intimbereich zudem immer sanft, aber gründlich abtrocknen – sonst entsteht leicht ein feucht-warmes Klima, in dem sich Bakterien und Pilze schnell vermehren.

Sollten Sie unter anhaltenden Beschwerden im Intimbereich leiden, wie zum Beispiel Juckreiz, Brennen oder unangenehmen Gerüchen, dann ist der Grund dafür oft nicht mangelnde Hygiene, sondern ein Infekt. Wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Frauenarzt bzw. Ihre Frauenärztin.

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