Hustensaft

Wann kommt Hustensaft zum Einsatz?

Husten ist ein natürlicher Schutzmechanismus des Körpers, der ausgelöst wird, wenn Schad- und Fremdstoffe oder Keime in die Atemwege gelangen. Spezielle Rezeptoren, die so genannten Epithelzellen in Rachen, Kehlkopf, Luftröhre und den Bronchien reagieren auf die Reize und senden Signale ans Gehirn. Dieses löst einen Hustenreflex aus, bei dem mit großer Geschwindigkeit explosionsartig Luft ausgestoßen wird, um die „Eindringlinge“ zu entfernen. Daran sind Atemmuskeln und Zwerchfell ebenso beteiligt wie der Kehlkopf.

Husten kann aber auch ein Symptom unterschiedlicher Erkrankungen sein. Häufig ist er akut und tritt bei Erkältungen oder einer Bronchitis auf. Akuter Husten dauert meist nicht länger als drei oder vier Wochen an. Überschreitet er einen Zeitraum von acht Wochen, spricht man von chronischem Husten. Dieser kann ein Zeichen für ernsthafte Erkrankungen wie Lungenfibrose, COPD, Sarkoidose oder Lungenkrebs sein.

Akuten Husten, der mit Fieber einhergeht, und chronischen Husten sollten Sie immer von einem Arzt oder einer Ärztin untersuchen lassen. Bei typischem Husten während der Erkältungszeit schafft Hustensaft in der Regel wirksam Abhilfe. Er unterdrückt entweder den Hustenreiz oder hilft beim Abhusten des oftmals hartnäckigen Sekrets, das sich bei Infekten in den Schleimhäuten bildet.

Welche Arten von Hustensaft gibt es?

Bei akutem Husten unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten.

1. Reizhusten tritt meist zu Beginn eines Infektes auf. Er wird auch als „unproduktiver Husten“ bezeichnet, da er nicht mit Auswurf verbunden, sondern trocken ist. Er ist oft quälend und stört insbesondere die Nachtruhe der betroffenen Patient:innen.
2. Im Laufe der Erkältung geht der Reizhusten oft in einen verschleimten Husten über. Dieser „produktive Husten“ entsteht durch eine Sekretproduktion in den Atemwegen. Der vermehrte Schleim ist ein Zeichen, dass im Körper eine Abwehrreaktion stattfindet, überlastet jedoch den Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege. Ein Abhusten des Schleims ist daher wichtig, um diesen natürlichen Mechanismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Je nach Art des Hustens kommt Hustensaft zur Anwendung, der diesen entweder stillt oder löst.

Hustenstiller wirken gegen trockenen Reizhusten

Hustenstiller oder Hustenblocker, auch „Antitussiva“ genannt, werden gegen trockenen Reizhusten eingesetzt. Die Wirkstoffe dieser Arten von Hustensaft greifen üblicherweise in das zentrale Nervensystem ein und heben dadurch die Reizschwelle des Hustenzentrums an. Betroffene husten infolgedessen weniger stark und auch seltener. Manche Hustenstiller setzen auch die Empfindlichkeit der Hustenrezeptoren im Kehlkopf und den Bronchien herab. Meist kommt Hustensaft, der stillend wirkt, abends vor dem Zubettgehen zum Einsatz, um den Nachtschlaf möglichst ungestört und erholsam zu gestalten.

Typische Wirkstoffe in Hustenstillern beziehungsweise Hustenblockern sind:

• Codein
• Dihydrocodein
• Dextromethorphan
• Pentoxyverin
• Benproperin
• Dropropizin

Als mögliche Nebenwirkungen von Hustenstillern können Verstopfung oder Konzentrationsschwäche auftreten. Daher sollten Sie Antitussiva nicht länger als eine Woche einnehmen. Die enthaltenen Wirkstoffe können die aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

Besondere Vorsicht ist bei Hustensaft geboten, der Codein enthält. Der mit Opium verwandte Stoff kann abhängig machen! Halten Sie dazu Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin und lesen Sie immer sorgfältig die Packungsbeilage. Eine Alternative für Wirkstoffe auf synthetischer Basis sind pflanzliche Hustensäfte. Diese enthalten beispielsweise Spitzwegerich, Malve oder Isländisch Moos.

Hustenlöser unterstützen beim Abhusten von Schleim

Wenn die Atemwege durch zähen Schleim blockiert sind, schaffen Hustenlöser, sogenannte Expektoranzien, Abhilfe. Sie verflüssigen den Schleim und erleichtern das Abhusten. Zugleich verhindern sie, dass sich bakterielle Erreger im Schleim ausbreiten, indem sie diese mit dem Abhusten aus dem Körper herausbefördern. Somit unterstützen sie effektiv die Selbstreinigung der Bronchien.

Schleimlösender Hustensaft sollte tagsüber eingenommen werden. Zu den klassischen synthetischen Wirkstoffen in Hustenlösern gehören:

• Acetylcystein (ACC)
• Ambroxol
• Bromhexin
• Guaifenesin

Auch Hustensaft auf pflanzlicher Basis leistet als Schleimlöser gute Dienste. Als Wirkstoffe kommen hier meist Thymian, Efeu oder Primel zur Anwendung.

Welchen Hustensaft für Kinder?

Kinder im Kita-Alter machen pro Jahr mehrere Atemwegsinfektionen durch. Das trainiert das Immunsystem. Hustensaft kann bei Kindern zwar angewendet werden, doch sollten es immer Medikamente auf pflanzlicher Basis sein, beispielsweise mit Efeu oder Thymian. Diese Wirkstoffe können zum Teil schon ab dem Alter von einem Jahr verabreicht werden.

Hustensäfte für Erwachsene sind für Kinder nicht geeignet, auch Arznei, die Alkohol enthält, ist tabu. Synthetische Hustenstiller und Schleimlöser sollten bei Kindern nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen – und immer nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin. Lassen Sie sich die richtige Dosierung erklären und lesen Sie immer sorgfältig die Hinweise auf der Packungsbeilage.

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