Diclofenac

Wie wirkt Diclofenac?

Diclofenac gehört zur Klasse der nichtsteroidalen Antirheumatika bzw. Antiphlogistika (NSAR), auch bekannt unter der englischen Bezeichnung non-steroidal anti-inflammatory drugs (NSAID). Seine schmerzstillende, entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkung beruht auf seiner Fähigkeit, im Körper die Funktion der Cyclooxygenase-Enzyme COX-1 und COX-2 zu hemmen und somit die Produktion körpereigener Botenstoffe aus der Gruppe der Prostaglandine zu unterbinden. Prostaglandine sind unter anderem an Entzündungsprozessen sowie an der Weiterleitung von Schmerzsignalen beteiligt.

Diclofenac wirkt lediglich auf die Symptome wie Schmerzen, Fieber oder Entzündung ein und lindert diese. Es bekämpft aber nicht deren Ursache. Zudem haben die Prostaglandine, deren Herstellung Diclofenac verhindert, zahlreiche weitere Funktionen im Körper. Sie sind unter anderem am Aufbau der Magenschleimhaut beteiligt und stellen sicher, dass die Nieren ausreichend durchblutet werden. Eine längere Einnahme von Diclofenac sollte daher immer nur auf ärztliche Anweisung hin erfolgen. Sollten Ihre Beschwerden länger als drei Tage andauern, dann wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Welche Anwendungen hat Diclofenac?

Diclofenac wird in niedriger Dosierung zur Behandlung von leichten bis mäßigen Schmerzen sowie Fieber eingesetzt. In Form von Schmerzsalben oder auch als Schmerzpflaster, das Sie auf die betroffene Körperstelle kleben, dient es auch zur örtlichen Behandlung von Schmerzen und Schwellungen, etwa bei einer Prellung oder Zerrung. Darüber hinaus findet es in der Behandlung von Arthrose, Arthritis, Gicht und anderen rheumatischen Erkrankungen Anwendung.

Wie wenden Sie Diclofenac richtig an?

Die richtige Anwendung ist abhängig davon, auf welche Darreichungsform Sie zurückgreifen. Generell gilt, dass die maximale Tagesdosis für Erwachsene bei 150 mg liegt. Sie darf nicht überschritten werden, da sonst schwere Vergiftungserscheinungen drohen! Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren dürfen Diclofenac nur auf ärztliche Anweisung einnehmen.

• Bei der oralen Selbstmedikation, z. B. mit Tabletten, sollten Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren eine tägliche Höchstdosis von 75 mg, verteilt auf bis zu drei Anwendungen zu je 25 mg, nicht überschreiten. Am besten nehmen Sie Diclofenac zusammen mit einem Glas Wasser ein.
• Möchten Sie Diclofenac als Salbe oder Gel anwenden, dann ist die Anzahl der täglich zulässigen Anwendungen von der Wirkstoffkonzentration abhängig. Im Beipackzettel Ihres Medikaments erfahren Sie, welche Länge (in Zentimetern) einer Anwendung entspricht und wie viele Anwendungen Sie höchstens pro Tag durchführen sollten. Achten Sie bei Gels und Salben außerdem darauf, dass Sie nach dem Einreiben gründlich Ihre Hände waschen.
• Wenn Sie Diclofenac in Form eines Pflasters anwenden, dann beträgt die maximale Dosierung zwei Pflaster am Tag.

Genauere Informationen zur Anwendung von Medikamenten mit dem Wirkstoff Diclofenac finden Sie immer in der Packungsbeilage des jeweiligen Arzneimittels.

Welche Nebenwirkungen kann Diclofenac haben?

Nebenwirkungen von Diclofenac treten vor allem bei oraler Einnahme auf. Häufig bzw. sehr häufig (d. h. bei mehr als einem bzw. zehn Prozent der Anwender) ruft es Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung, Kopfschmerzen, Schwindel oder Benommenheit, sowie allergische Reaktionen (insbesondere Hautausschlag und Juckreiz) hervor. Weitere Nebenwirkungen, unter anderem Magen-Darm-Geschwüre und -Blutungen, sind möglich. Ausmaß und Schwere der Nebenwirkungen sind dosisabhängig und individuell verschieden.

Bei einer topischen Anwendung von Diclofenac als Salbe oder Gel treten Nebenwirkungen seltener auf und sind in der Regel auf Symptome wie Rötungen oder Juckreiz beschränkt.

Welche Wechselwirkungen können bei Diclofenac auftreten?

Sie sollten Diclofenac nicht zusammen mit anderen Medikamenten aus der Gruppe der NSAR, wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure (ASS) oder Ibuprofen, oder anderen Schmerzmitteln wie Paracetamol einnehmen, da dies das Risiko von schweren Nebenwirkungen, insbesondere Magen-Darm-Geschwüren und -Blutungen, erhöht. Auch bei der gleichzeitigen Einnahme mit weiteren Medikamenten sind teils schwere Wechselwirkungen möglich, da Diclofenac deren Konzentration im Blut beeinflusst. Wenn Sie Blutdrucksenker oder Medikamente gegen Diabetes einnehmen, dann sollte die zusätzliche Anwendung von Diclofenac nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Während Sie Diclofenac anwenden, sollten Sie außerdem keinen Alkohol zu sich nehmen.

Welche Personen sollten Diclofenac nicht anwenden?

Auf die Anwendung von Diclofenac sollten Sie verzichten, wenn Sie allergisch auf den Wirkstoff reagieren, sowie bei:

• unerwünschten Reaktionen bei einer vorherigen Behandlung mit NSAR
• ungeklärten Blutbildungsstörungen
• Blutungen
• wiederkehrenden Magen-Darm-Geschwüren oder -Blutungen
• schweren Funktionsstörungen der Leber oder Nieren
• Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)

Während einer Schwangerschaft solltest Sie Diclofenac nur in Ausnahmefällen und nur auf ärztliche Anweisung einnehmen. Im letzten Drittel der Schwangerschaft darf es nicht eingenommen werden! Sie sollten Diclofenac zudem nicht während der Stillzeit einnehmen, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Anstelle von Diclofenac stehen Ibuprofen oder Paracetamol zur Verfügung.

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