Wärmekissen

Wogegen hilft ein Wärmekissen?

Wärmekissen kommen bei der Behandlung zahlreicher Beschwerden zum Einsatz, wobei sie je nach Bedarf entweder warm oder kalt angewendet werden. Wärme löst verkrampfte Muskeln, weitet die Blutgefäße und verbessert die Durchblutung sowie den Stoffwechsel. Zugleich verhindert Wärme ab ca. 40 °C die Schmerzweiterleitung. Wärmeanwendungen werden u. a. genutzt bei:

• Verspannungen
• Regelschmerzen
• Bauchschmerzen
• Verstopfung

Ein kaltes Wärmekissen sorgt hingegen dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen. Dadurch gehen Schwellungen zurück, der Stoffwechsel verlangsamt sich und Entzündungsprozesse werden gehemmt. Kältebehandlungen kommen u. a. zum Einsatz bei:

• Prellungen
• Verstauchungen
• Kopfschmerzen
• Gelenkschmerzen

Bei Muskel- und Rückenschmerzen können sowohl Wärme als auch Kälte helfen, die Beschwerden zu lindern. Hier ist entscheidend, was Sie persönlich als angenehm und hilfreich empfinden.

Welche Arten von Wärmekissen gibt es?

Wärmekissen gibt es in einer Vielzahl von Formen und mit den unterschiedlichsten Füllungen. Beliebt sind zum Beispiel:

• Kirschkernkissen: Kirschkerne sind vergleichsweise groß, sodass ein damit gefülltes Kissen nur relativ wenige Kerne enthält und somit eher leicht ist. Allerdings sind diese Kissen auch recht grob und passen sich nicht so gut wie andere Wärmekissen an die Körperform an. Da Kirschkerne nur wenig Feuchtigkeit enthalten, ist die von ihnen abgegebene Wärme eher trocken. Kirschkernkissen lassen sich zudem als einzige Wärmekissen mitsamt ihrer Füllung waschen, müssen dann aber vor dem nächsten Einsatz gut trocknen.
• Traubenkernkissen: Traubenkerne sind deutlich kleiner als Kirschkerne, was so gefüllte Kissen weicher und anschmiegsamer macht. Dennoch sind die Kissen leicht. Auch Traubenkerne enthalten wenig Feuchtigkeit und geben eine eher trockene Wärme ab. Oft besitzen Traubenkernkissen einen abnehmbaren und waschbaren Bezug. Die Kerne selbst sollten Sie jedoch nicht mit waschen, da sie bei Kontakt mit Wasser stark abfärben.
• Körnerkissen: Mit Getreidekörnern wie Weizen, Roggen, Hirse oder Dinkel gefüllte Wärmekissen sind dank der kleinen Körner ähnlich anschmiegsam wie Traubenkernkissen. Anders als diese geben sie jedoch aufgrund ihres höheren Feuchtigkeitsgehalts eine eher feuchte Wärme ab. Die Füllung von Körnerkissen sollten Sie auf keinen Fall waschen, da das Getreide sonst schimmeln kann. Jedoch ist es auch hier oft möglich, den abnehmbaren Bezug zu waschen. Beachten Sie auch, dass Getreidefüllungen bei empfindlichen Personen eine allergische Reaktion auslösen können.

Verbreitete Formen von Wärmekissen sind:

• Quadratische und rechteckige Wärmekissen: Diese Kissen gibt es in verschiedenen Größen, je nach zu behandelnder Körperstelle. Größere Kissen eignen sich für die Anwendung im Rücken- oder Bauchbereich; kleine Kissen mit einer Größe von ca. 10 x 10 Zentimetern sind z. B. für die Anwendung am Handgelenk oder auch für Babys und Kleinkinder gedacht.
• Nackenkissen oder -hörnchen: Diese Kissen sind speziell für die Anwendung im Nacken- und Schulterbereich, da sie dank ihrer Halbmondform nicht verrutschen können.

Vor allem bei größeren Wärmekissen sollten Sie sich für eine Variante mit Steppung entscheiden. Diese unterteilt das Kissen in mehrere Teilbereiche, was ein Verrutschen der Füllung verhindert.

Wie wenden Sie ein Wärmekissen richtig an?

Vor der Anwendung müssen Sie ein Wärmekissen zunächst je nach Bedarf aufheizen oder abkühlen. Geben Sie es zum Aufheizen für rund ein bis zwei Minuten bei 600 Watt in die Mikrowelle oder legen Sie es für etwa zehn bis 15 Minuten in den auf 60 °C vorgewärmten Backofen. Zum Abkühlen packen Sie das Kissen in einen Gefrierbeutel und legen Sie es für einige Stunden ins Gefrierfach.

Prüfen Sie vor dem Auflegen die Temperatur des Wärmekissens an der Hand oder am Unterarm, um Verletzungen durch Hitze bzw. Kälte zu vermeiden. Besonders vorsichtig sollten Sie vorgehen, wenn Sie das Kissen bei einem Baby oder Kleinkind oder bei einer Person anwenden, die Hitze oder Kälte aufgrund einer Empfindungsstörung nicht richtig wahrnehmen kann. Gerade Diabetiker:innen sollten hier besonders vorsichtig sein. Unser Tipp: Messen Sie sicherheitshalber die Temperatur des Wärmekissens mit einem Infrarot-Fieberthermometer. Es zeigt Ihnen die exakte Gradzahl an.

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