Versandapotheke

Immer mehr wird heutzutage im Internet gekauft: Schuhe, Bekleidung, Elektroartikel, selbst Lebensmittel. Seit einigen Jahren, genau genommen seit 2004, sind auch Medikamente online zu kaufen. Möglich wurde das, weil der Versandhandel für Arzneimittel vom Gesetzgeber genehmigt wurde. Die Versandapotheke bietet jedoch nicht nur Arzneimittel, sondern das komplette Apothekensortiment. Und da die Versandapotheke, anders als die Apotheke vor Ort, keine Platzprobleme hat, ist das Sortiment im Internet oftmals größer als in der Apotheke nebenan. Ergänzt wird das Sortiment in der Versandapotheke darüber hinaus häufig mit Drogerie- und Kosmetikartikeln sowie Produkten zur Hygiene und Nahrungsergänzung.

Die Versandapotheke in Zahlen

Laut dem Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) haben 2016 gut 31 Millionen Menschen ihre Medikamente in einer Versandapotheke bestellt. 2012 waren es nur 16 Millionen Kunden. Das bedeutet: Heute kaufen rund 40 Prozent der Bundesbürger ihre Medikamente oder Teile davon via Internet. Neben den reinen Versandapotheken gibt es auch örtliche Apotheken, die eine zusätzliche Versandhandel-Erlaubnis besitzen. Das betrifft rund 3000 der insgesamt 20.000 Apotheken in Deutschland. Doch nur 150 dieser lokalen Apotheken vor Ort betreiben ein ernsthaftes Versandgeschäft.

Was macht die Versandapotheke so attraktiv?

Gerade für freiverkäufliche Arzneimittel wie Hustensaft, Kopfschmerztabletten und Co. wollen immer weniger Menschen das Haus verlassen. Und gerade, wenn man sich nicht wohlfühlt und hustend auf dem Sofa liegt, ist es doch viel bequemer, den Service der Versandapotheke zu nutzen. Der Online-Einkauf hat noch viele weitere Vorteile:

  • Versandapotheken haben immer geöffnet
  • Im Vergleich zu den kleinen Apotheken vor Ort sind die freiverkäuflichen Arzneimittel in der Versandapotheke meist bedeutend günstiger. Bei rezeptpflichtigen Medikamenten gilt bei deutschen Apotheken nach wie vor eine Preisbindung.
  • Die Auswahl an Produkten ist in der Versandapotheke in der Regel größer
  • Die Versandapotheken haben eine Servicenummer, unter der sich Kunden beraten lassen können
  • Die Medikamente kommen direkt ins Haus, der Kunde muss sich um nichts mehr kümmern.
  • Ab einem gewissen Warenwert ist der Versand meist kostenlos.
  • Versandapotheken bieten verschiedene Zahlungsmöglichkeiten an.
  • Bei einem Test von Stiftung Warentest schnitten die Versandapotheken in Sachen Service häufig mit „sehr gut“ und „gut“ ab.

Umfassende Informationen zu Medikamenten

Bei der Vielzahl Arzneimittel auf dem Markt ist es für den Verbraucher nicht immer leicht, sich zu orientieren. In der Apotheke vor Ort fehlt oft die Zeit, verschiedene Präparate zu vergleichen. Zumal eine Gegenüberstellung der Schachteln oft schwierig ist, da diese vom Apotheker ausgegeben werden müssen. In der Versandapotheke ist das anders: Auf den Seiten der einzelnen Produkte finden die Nutzer umfassende Informationen zum Medikament. Die reichen von Nebenwirkungen über Gegenanzeigen und die Dosierung bis hin zu den Wirkstoffen und dem oder den Anwendungsgebiet(en).

Die Informationen sind klar strukturiert und vor allem auch für Laien verständlich. Wer unsicher ist, ob sich die Medikamente, die er oder sie einkaufen möchte, untereinander auch vertragen, für den gibt es in vielen Versandapotheken einen sogenannten Wechselwirkungscheck. Der Kunde wählt die entsprechenden Medikamente aus und lässt vollautomatisch prüfen, ob es zwischen den Arzneimitteln Wechselwirkungen gibt.

Die Unterteilung des Onlineshops in Themenbereiche und Krankheitsbilder erleichtert es dem Käufer, in der Versandapotheke das richtige Produkt für seine Beschwerden zu finden. Darüber hinaus findet sich auf den Seiten einer Versandapotheke nicht nur ein Onlineshop, sondern oft auch ein beratendes Angebot. Das sind zum Beispiel Berichte über bestimmte Krankheiten oder auch saisonale Erkrankungen, wie Allergien und Erkältungen.

Guter Service in der Versandapotheke

Auch eine Versandapotheke darf nur von einem Apotheker betrieben werden. Für den Kunden bedeutet das: Er muss weder auf den Service, wie er ihn aus der Apotheke vor Ort kennt, noch auf eine Beratung verzichten. Lediglich der Weg ist ein anderer. Gute Versandapotheken bieten den Kontakt via Telefon, Fax, E-Mail oder sogar per Live-Chat an. Der Vorteil dieser Art der Kommunikation liegt auf der Hand: Gerade bei intimen Problemen ist auf jeden Fall die Diskretion gewahrt, manch einer fühlt sich gar wohler, wenn er sein Problem nicht vor Ort schildern muss. Aber auch zu einfachen Fragen wie etwa zu Nebenwirkungen bieten Versandapotheken eine kompetente Beratung. Und Angst um seine Daten muss auch niemand haben. In guten Versandapotheken sind nicht nur die Adress- und Kontodaten verschlüsselt, sondern auch das Kontaktformular für die Beratung. Denn auch dabei handelt es sich oft um hochsensible Daten, die so geschützt werden.

Lassen sich auch Rezepte online einlösen?

Ein Rezept bekommt man nur beim Arzt, und das ist und bleibt sinnvoll. Einlösen kann man es aber nicht nur in der Apotheke vor Ort, sondern auch online. Anders als bei freiverkäuflichen Medikamenten dauert der Versand in diesem Fall aber etwas länger. Denn während die freiverkäuflichen Medikamente sofort verschickt werden können, benötigt die Versandapotheke, genau wie die Apotheke vor Ort das Rezept, bevor die Artikel in den Versand gehen.

In einigen Versandapotheken gibt es Formulare, die ausgedruckt und ausgefüllt werden müssen und die der Kunde dann zusammen mit dem Rezept einschickt. Über den Zuzahlungsbetrag erhält der Kunde eine Rechnung von der Versandapotheke. Zwischen dem Absenden des Rezeptes und der Lieferung der Arznei können mehrere Werktage liegen, was durch den Versandweg bedingt ist. In akuten Fällen ist deshalb die Apotheke vor Ort manchmal schneller. Doch gerade wer chronisch erkrankt ist und regelmäßig dasselbe Medikament benötigt, kann von den Vorteilen der Versandapotheke profitieren, indem er seine Rezepte rechtzeitig einsendet.