Shampoo

Welche Arten von Shampoo gibt es und was ist darin enthalten?

Shampoo, wie wir es heute kennen, gibt es noch gar nicht so lange: Bis ins 19. Jahrhundert reinigten Menschen ihre Haare nur mit Wasser und Seife, gefolgt von einer sauren Spülung. Das Ergebnis war oft wenig überzeugend. Die Haare wirkten platt und matt, da die Reinigung alles andere als sanft war. Zur Mitte des Jahrhunderts begannen Friseursalons, erste Wasser-Seife-Mischungen zu verwenden, denen pflegende und wohlriechende Kräuter zugesetzt waren. Doch bis die ersten Fertigshampoos auf den Markt kamen, dauerte es noch einige Zeit: Erst 1904 entwickelte der Berliner Drogist Hans Schwarzkopf das erste Shampoo in Pulverform, 1927 folgte das erste Flüssigshampoo.

Heute gibt es hauptsächlich drei Formen: flüssiges, festes sowie Trockenshampoo.

Flüssiges und festes Shampoo gleichen sich in ihrer Zusammensetzung weitgehend, wobei festes Shampoo kein Wasser enthält. In seinem Aussehen erinnert es daher an Seife, ist jedoch laugenfrei. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind:

• Wasser bildet mit rund 67 Prozent den weitaus größten Bestandteil von Flüssigshampoos. Festes Shampoo kommt ohne aus.
• Tenside sind als waschaktive Substanzen für den reinigenden Effekt verantwortlich. Sogenannte Co-Tenside verstärken ihre Wirkung und ermöglichen es, dass ein Shampoo dieselbe Reinigungswirkung mit weniger Tensiden erzielt. Dadurch wird die Haut geschont.
• Farbstoffe und Parfümöle verleihen eine ansprechende Optik bzw. seinen jeweiligen Duft und machen die Haarwäsche so zu einem sinnlichen Erlebnis.
• Hilfsstoffe wie Konservierungsmittel, Komplexbildner oder UV-Absorber sollen die Haltbarkeit erhöhen. So verhindern z. B. Konservierungsmittel, dass sich schädliche Mikroben im Shampoo vermehren.

Bei Trockenshampoo handelt es sich hingegen um ein Aerosolprodukt, meist basierend auf Reis- oder Maisstärke, das Sie einfach in die Haare sprühen und anschließend ausbürsten – ganz ohne klassisches Haarewaschen. Es ist eine praktische Alternative, wenn es einmal schnell gehen muss.

Welche Inhaltsstoffe sollten Sie bei Shampoo meiden?

Kommerziellen Shampoos sind manchmal Inhaltsstoffe zugesetzt, die zumindest fragwürdig sind und auf die Sie besser verzichten sollten. Dies gilt insbesondere für folgende Stoffe:

• Silikone sind winzige Kunststoffpartikel, die dem Haar Glanz und Geschmeidigkeit verleihen sollen. Diesen Effekt erzielen sie, indem sie sich fest um die einzelnen Haare legen. Auf Dauer hat dies jedoch die gegenteilige Wirkung: Durch die Silikonschicht kann das Haar keine pflegenden und nährenden Stoffe mehr aufnehmen und wird zunehmend geschädigt. Zudem zieht die Silikonschicht Schmutzpartikel aus der Umwelt an und führt so dazu, dass die Haare stumpf und glanzlos wirken.
• Parabene dienen als Konservierungsmittel und galten lange als gut verträglich, da sie kaum Allergien auslösen. Allerdings wirken Parabene im Körper ähnlich wie Hormone und stehen deshalb im Verdacht, das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen zu erhöhen.
• PEG-Verbindungen (PEG = Polyethylenglykol) sind als Emulgatoren im Shampoo enthalten, d. h. sie sorgen für die gewünschte Konsistenz. Außerdem wirken sie als Tenside und sind damit u. a. für die Schaumbildung verantwortlich. Allerdings können PEG-Verbindungen die Haut reizen und sie durchlässiger für andere, teils schädliche, Stoffe machen.

Silikone und PEG-Verbindungen sind zudem kaum abbaubar. Gelangen sie ins Grundwasser – was sich beim Haarewaschen kaum vermeiden lässt – dann stellen sie eine starke und langanhaltende Belastung für die Umwelt dar.

Ist Haarseife eine Alternative zu Shampoo?

Wer eine Alternative zum klassischen Produkt sucht, kann einen Blick auf sogenannte Haarseifen werfen. Anders als festes Shampoo besitzen diese einen basischen pH-Wert, d. h. er liegt über 7. Da die Haut einen leicht sauren pH-Wert von 5,5 hat, ist nach der Anwendung einer Haarseife das Nachspülen mit einer sauren Rinse erforderlich, um sie nicht zu belasten. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Wasser und einer sauren Flüssigkeit wie etwa Apfelessig oder Zitronensaft.

Welches Shampoo ist das richtige für Ihr Haar?

Bei der Wahl des passenden Shampoos ist Ihr Haartyp entscheidend. So stellt bspw. trockenes Haar naturgemäß andere Anforderungen an die Haarwäsche als fettiges. Auch der Zustand der Kopfhaut, ob Sie unter Schuppen leiden oder die Haare färben, hat Einfluss darauf, welches das richtige ist. Generell gilt:

• Feines und dünnes Haar liegt relativ eng an der Kopfhaut an und wirkt dadurch schnell fettig. Entscheidend ist hier eine tägliche Pflege mit einem milden Shampoo, das es nicht zusätzlich beschwert.
• Fettiges Haar entsteht, wenn die Kopfhaut zu viel Talg produziert. Ein geeignetes Shampoo sollte diesen entfernen und zugleich mit pflanzlichen Inhaltsstoffen die Kopfhaut entspannen.
• Trockenes, strapaziertes Haar leidet unter Feuchtigkeitsmangel und wird dadurch spröde. Wichtig ist hier ein reichhaltiges Shampoo, das dem Haar mit pflanzlichen Ölen die nötige Feuchtigkeit spendet.
• Coloriertes Haar ist durch die Färbung oft strapaziert und trocken. Es benötigt reichhaltige Pflege, die zugleich die Haarfarbe mit milden Tensiden schützt und vor dem Verblassen bewahrt.
• Empfindliche Kopfhaut äußert sich mit Symptomen wie Trockenheit, Juckreiz und Rötungen. Sie benötigt ein mildes Shampoo ohne Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe, das stattdessen feuchtigkeitsspendende und entzündungshemmende Wirkstoffe enthält.
• Anti-Schuppen-Shampoo sollte frei von Farb-, Duft- und Konservierungsstoffen sein. Bei trockenen Schuppen ist eine sanfte und hautschonende Pflege wichtig. Bei fettigen Schuppen dürfen hingegen auch Sulfate als Fett- und Schmutzlöser sowie Salicylsäure im Shampoo enthalten sein. Letztere bekämpft Hefepilze, einen häufigen Auslöser von Schuppen.

Was sollten Sie bei der Anwendung beachten?

Haben Sie das für Sie passende Shampoo gefunden, ist für optimale Resultate auch die richtige Technik beim Haarewaschen von Bedeutung. Wichtig ist vor allem, dass Sie Ihr Haar stets nur mit lauwarmem Wasser waschen, da Hitze die Haare belastet. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

• Kämmen Sie Ihr Haar vor dem Waschen gut durch, um so möglichst viele Rückstände von Styling-Produkten schon im Voraus zu entfernen. Außerdem entfernen Sie so Knoten im Haar, die sonst beim Waschen zu Haarbruch führen können.
• Für das Waschen genügt eine etwa haselnussgroße Menge Shampoo. Nur, wenn Ihr Haar mehr als schulterlang ist, benötigen Sie eventuell etwas mehr. Damit es trotzdem richtig schäumt, verreiben Sie das Gel zuerst zwischen den Händen, bevor Sie es gründlich in die Haare und die Kopfhaut einmassieren.
• Spülen Sie es anschließend sorgfältig mit klarem Wasser aus, bis keine Reste mehr in den Haaren verbleiben. Wenn die nassen Haare beim Ausdrücken leicht quietschen, haben Sie alles richtig gemacht. Zum Schluss spülen Sie die Haare mit kaltem Wasser ab, damit sich die Haarschuppen wieder schließen.
• Nach dem Haarewaschen ist die Haarstruktur geöffnet; die noch feuchten Haare können nun die pflegenden Wirkstoffe einer Haarspülung oder Haarkur besonders gut aufnehmen.
• Zum Trocknen drücken Sie das Haar mit einem Handtuch aus oder tupfen es trocken. Auf kräftiges Trockenrubbeln sollten Sie hingegen verzichten. Auch langes und heißes Föhnen schadet dem Haar.

Damit Ihr Haar lange gesund und kräftig bleibt, sollten Sie es natürlich auch im Alltag vor schädlichen Einflüssen schützen. Einige nützliche Tipps hierfür sind:

• Tragen Sie im Winter eine Mütze, im Sommer einen Sonnenhut oder ein Tuch, um das Haar vor Kälte, Hitze und UV-Strahlung zu schützen.
• Verzichten Sie beim Stylen weitgehend auf Föhn, Lockenstab, Glätteisen und Co., da die Hitze dem Haar schadet.
• Gehen Sie beim Kämmen und Bürsten sanft vor und achten Sie darauf, nicht an den Haaren zu reißen, da diese sonst brechen können.

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