Schnupfenmittel
Schnupfen ist zwar meist harmlos – aber ganz schön lästig: Jeder von uns hatte schon einmal mit einer laufenden oder verstopften Nase und anderen Schnupfenbeschwerden zu kämpfen. Wie ein Schnupfen entsteht, welche Ursachen er haben kann und was wirklich gegen die Beschwerden hilft, lesen Sie hier.
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Was genau ist eigentlich Schnupfen?
Ein Schnupfen (auch: Rhinitis) entsteht, wenn die Nasenschleimhaut vorübergehend (akut) oder länger anhaltend (chronisch) entzündet ist. Dringen Krankheitserreger in die Schleimhautzellen der Nase ein, schlägt das Immunsystem Alarm: Es versucht, die Keime loszuwerden. Dies führt zu den typischen Schnupfenbeschwerden:
- Der Körper bildet vermehrt Nasenschleim, um Erreger auszuschwemmen; die Nase „läuft“ und es tritt klares oder gelbliches Sekret aus.
- Die entzündete Nasenschleimhaut schwillt an; die Nase „verstopft“ zunehmend.
- Riechen und Schmecken sind deutlich vermindert.
- Die Nase ist gerötet, sie kann brennen, sich wund anfühlen oder jucken.
- Auch Niesreiz ist eine häufige Beschwerde im Rahmen eines Schnupfens. Niesen ist eine Abwehrreaktion, die dazu beiträgt, Eindringlinge aus dem Körper zu befördern.
Je nach der Ursache des Schnupfens können weitere Beschwerden hinzukommen, so zum Beispiel Abgeschlagenheit, Halsschmerzen, Husten oder Heiserkeit. Die Augen können tränen und gerötet sein.
Was sind die häufigsten Ursachen eines Schnupfens?
In den meisten Fällen sind Viren für einen Schnupfen verantwortlich – allen voran die sogenannten Rhinoviren.
In der Regel tritt ein virusbedingter Schnupfen im Rahmen einer Erkältung (grippaler Infekt) auf. Neben Rhinoviren können zahlreiche andere Viren für Schnupfen verantwortlich sein, so zum Beispiel Koronaviren, Coxsackieviren oder Myxoviren. Bislang sind über 200 verschiedene Virustypen bekannt, die einen Schnupfen auslösen können. Welche Viren gerade besonders „aktiv“ sind, ist unter anderem von der Jahreszeit abhängig. Die Viren gelangen durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch, etwa durch Niesen oder Husten.
Ein Schnupfen entsteht also fast immer durch Viren – jedoch nicht immer. Auch andere Krankheitserreger wie Bakterien können dahinterstecken.
Nicht zuletzt können viele Allergiker von Schnupfen ein Lied singen: Ursache des allergischen Schnupfens sind nicht etwa Viren oder Bakterien, sondern bestimmte Stoffe, auf die eine Person allergisch reagiert (sog. Allergene). Dies können zum Beispiel Blütenpollen, Tierhaare oder Hausstaub sein. Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems. Die körpereigene Abwehr stuft körperfremde, aber eigentlich harmlose Stoffe als gefährlich ein und versucht, diese zu bekämpfen. Der allergische Schnupfen ist eine mögliche Folge davon.
Welche Komplikationen sind möglich?
Ein durch Viren hervorgerufener Schnupfen ist fast immer harmlos und klingt gewöhnlich nach einigen Tagen ab. Manchmal entstehen jedoch Komplikationen – insbesondere dann, wenn zusätzlich eine bakterielle Infektion entsteht. Bei einem Schnupfen ist die Nasenschleimhaut durch die Entzündung geschwächt, sodass Bakterien und andere Keime leichtes Spiel haben und sich im Bereich von Hals, Nasen und Ohren ausbreiten können. Zu möglichen Folgen zählen:
- eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis),
- eine Mittelohrentzündung (Otitis media),
- eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) oder
- eine Entzündung der Bronchien (akute Bronchitis).
Nur in seltenen Fällen geht eine Entzündung der oberen Atemwege in eine Lungenentzündung über.
Schnupfen loswerden: Was hilft?
Wie kann man die lästigen Beschwerden eines Schnupfens loswerden? Bewährt haben sich zum einen freiverkäufliche Schnupfenmittel wie etwa Nasenspray. Zum anderen können Sie sich mit verschiedenen Hausmitteln behelfen.
Nasenspray/Nasentropfen
Abschwellende Nasensprays mit Wirkstoffen wie Xylometazolin sorgen dafür, dass Sie wieder besser Luft bekommen. Beachten Sie: Benutzen Sie diese Produkte nur so lange, wie es tatsächlich nötig ist – jedoch nicht länger als eine Woche. Andernfalls kann es passieren, dass die Nasenschleimhaut chronisch anschwillt und Sie immer häufiger zum Nasenspray greifen müssen. Langfristig kann dies zu Schäden an der Schleimhaut führen. Eine natürliche Alternative zu chemisch wirkenden Nasensprays sind Produkte mit Meerwasser.
Inhalieren mit Wasserdampf
Das Inhalieren von heißen Dämpfen empfinden viele Schnupfengeplagte als wohltuend. Achten Sie darauf, dass der Dampf nicht zu heiß ist. Ideal sind Temperaturen zwischen 38 und 42°C.
Weitere Erkältungs- und Schnupfenmittel
Bei erkältungsbedingtem Schnupfen können Sie auf rezeptfreie Mittel aus der Apotheke zurückgreifen. Schnupfenmittel beseitigen zwar nicht die Ursache der Beschwerden. Sie können die lästigen Symptome jedoch kurzzeitig loswerden beziehungsweise lindern. Infrage kommen zum Beispiel Erkältungssalben, die die Atemwege befreien, pflanzliche Präparate zum Einnehmen oder Kombinationspräparate, die unter anderem schmerzlindernde Wirkstoffe beinhalten. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Wenn Sie zusätzlich zum Schnupfen Schmerzen haben – etwa Kopf- oder Halsschmerzen – können Medikamente mit Wirkstoffen wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure sinnvoll sein.
Achtung: Für Kinder ist Acetylsalicylsäure nicht geeignet.
Warme Getränke
Insbesondere, wenn der Schnupfen mit einer Erkältung einhergeht, können Tee und andere warme Getränke Linderung verschaffen. Besonders beliebt sind etwa Kräutertees oder spezielle Teemischungen gegen Erkältungen.
Hausmittel gegen Schnupfen
Auch wenn die Wirkung oft nicht erwiesen ist, schwören viele auf Hausmittel, so zum Beispiel:
- Zwiebeln: Die Dämpfe einer in Scheiben geschnittenen Zwiebel, die über Nacht auf dem Nachttisch platziert wird, sollen den Beschwerden entgegenwirken.
- Inhalieren mit pflanzlichen Zusätzen: Wenn Sie mit heißem Wasserdampf inhalieren, können Sie pflanzliche Zusätze ins Wasser geben. Beliebt sind zum Beispiel Zusätze mit Kamille oder Pfefferminzöl.
- Ingwertee: Einen heißen Tee aus frischem Ingwer empfinden viele Menschen mit verstopfter Nase als angenehm.
Übrigens: Antibiotika sind bei einem einfachen Schnupfen nicht geeignet. Antibiotika bekämpfen Bakterien – in den meisten Fällen entsteht ein Schnupfen jedoch durch Viren.
Wann zum Arzt?
Solange ein Schnupfen im Rahmen einer einfachen Erkältung auftritt, können Hausmittel oder frei verkäufliche Mittel Linderung verschaffen.
Fragen Sie Ihren Arzt um Rat, wenn
- eine Erkältung einfach nicht abklingen will,
- die Beschwerden sehr stark sind/immer stärker werden oder wenn
- weitere Beschwerden wie z.B. Fieber, Schmerzen in der Brust, starke Kopfschmerzen oder Atemnot hinzutreten.
Ihr Arzt wird dann untersuchen, ob sich möglicherweise Bakterien in die Nasennebenhöhlen oder in das Mittelohr ausgebreitet haben. Nur wenn es sich tatsächlich um eine bakterielle Infektion handelt, wird der Arzt ein Antibiotikum verschreiben.
Wenn Sie immer wieder oder sogar dauerhaft mit Schnupfen zu kämpfen haben, könnte eine Allergie die Ursache sein – zum Beispiel eine Hausstauballergie. Mithilfe eines Allergietests kann Ihr Arzt herausfinden, ob Sie allergisch auf bestimmte Substanzen reagieren.