Floh- und Zeckenschutz für Hunde

Welche Parasiten können Hunde befallen?

Die bei Hunden häufigsten Ektoparasiten sind Zecken, Flöhe und Haarlinge. Während Zecken vor allem vom Februar bis in den Spätherbst hinein aktiv sind, suchen Flöhe und Haarlinge das ganze Jahr über nach Wirten, von deren Blut bzw. Hautschuppen sie sich ernähren können. Der Grund dafür ist einfach: Flöhe nisten sich in unseren Häusern und Wohnungen ein und überleben zum Beispiel in Textilien. Haarlinge hingegen verbringen ihr gesamtes Leben im Fell betroffener Tiere und gehen bei engerem Kontakt, etwa beim Spielen, direkt von einem Hund zum anderen über.

Ektoparasiten sind dabei mehr als einfach nur lästig. Ihre Stiche oder Bisse lösen starken Juckreiz beim Hund aus, auf den dieser mit verstärktem Kratzen, Scheuern, Beknabbern oder Beißen der betroffenen Körperstelle reagiert. Dadurch kommt es leicht zu Verletzungen und Entzündungen, zudem können sich kahle Stellen im Fell bilden. Viele Hunde reagieren auch allergisch auf Flohspeichel – der Kontakt mit dem Allergen löst bei ihnen eine Dermatitis aus: eine juckende, entzündliche Hautreaktion, die oft mit Ekzemen und Krustenbildung auf der Haut einhergeht.

Darüber hinaus sind Zecken, Flöhe und Haarlinge auch Überträger verschiedener Endoparasiten, allen voran Würmer, die die Organe befallen und zum Teil schwere Schäden verursachen. Vor allem Zecken übertragen außerdem eine Vielzahl von Krankheiten, darunter Anaplasmose, Borreliose, FSME oder die für Hunde besonders gefährliche Babesiose (Hundemalaria). Ein guter Zeckenschutz für Hunde ist daher besonders wichtig – und schützt zugleich auch die Zweibeiner im Haushalt, denn vor allem Zecken, aber auch Würmer, stellen ebenso für Menschen eine ernsthafte Gefahr dar.

Große Gefahr in südlichen Ländern: Stech- und Sandmücken

Vor allem, wenn Sie mit Ihrem Vierbeiner in tropische oder subtropische Gebiete reisen, zum Beispiel in den Mittelmeerraum, benötigen Sie einen besonderen Zeckenschutz. Denn dort sind neben den in Deutschland verbreiteten Parasiten unter anderem auch verschiedene Mücken- und Fliegenarten verbreitet, die zum Teil sehr gefährliche Endoparasiten und Krankheitserreger übertragen. Erkundigen Sie sich am besten rechtzeitig vor der Abreise, welcher Schutz erforderlich ist, und wählen Sie ein Zeckenmittel für Ihren Hund, das die entsprechenden Anforderungen erfüllt.

Wie funktioniert der Zeckenschutz bei Hunden?

Um Ihr Haustier zuverlässig vor Zecken und anderen Parasiten zu schützen, stehen Ihnen verschiedene Zeckenmittel speziell für Hunde zur Verfügung:

• Spot-on-Produkte tragen Sie direkt im Nacken Ihres Hundes auf, wo er sie sich nicht selbst aus dem Fell lecken kann. Von dort aus verteilt sich der enthaltene Wirkstoff rasch im gesamten Fell und bietet für etwa einen Monat Schutz vor Parasiten.
• Zeckenschutz-Sprays funktionieren ähnlich wie Spot-on-Zeckenmittel für Hunde. Sie sprühen sie direkt in das Fell des Tieres und verteilen sie anschließend mit den Händen. Auch sie wirken etwa einen Monat lang.
• Ein Zeckenhalsband legen Sie Ihrem Haustier ganz einfach wie ein normales Halsband um. Seine Wirkung gegen Parasitenbefall hält mehrere Monate an. Ungeeignet sind Zeckenhalsbänder, falls Ihr Hund gerne schwimmt oder falls er engen Kontakt mit Babys oder Kleinkindern hat.

Anti-Zecken-Mittel in Form von Spot-on-Präparaten oder Sprays wirkt nicht nur vorbeugend gegen Parasitenbefall, sondern tötet auch bereits im Fell lebende Flöhe und Haarlinge ab, sobald sie mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen. Flöhe sterben innerhalb eines Tages, Haarlinge nach etwa zwei Tagen. Außerdem gibt es Tabletten, die Sie Ihrem Hund bei akutem Flohbefall geben können, um die Schädlinge abzutöten. Diese sind allerdings nicht als vorbeugendes Mittel gedacht.

Bei Katzen im Haushalt: Nur Permethrin-freie Zeckenmittel verwenden!

Viele Zeckenmittel für Hunde enthalten den für Parasiten giftigen Wirkstoff Permethrin. Dieser wirkt unter anderem gegen Zecken, Flöhe und Läuse, zu denen auch die Haarlinge gehören, und führt bei ihnen zu Koordinationsstörungen, Lähmungen und schließlich zum Tod. Für Hunde und Menschen ist Permethrin ungefährlich. Katzen fehlt hingegen ein Enzym, um Permethrin abzubauen. Der Kontakt mit dem Wirkstoff ruft daher bei ihnen schwere Vergiftungen hervor, die oft tödlich verlaufen. Um eine Permethrin-Vergiftung auszulösen, reicht mitunter bereits der Kontakt zu einem Hund, der mit Zeckenmitteln behandelt wurde, die Permethrin enthalten.

Falls auch Katzen zu Ihrem Haushalt gehören, sollten Sie daher zu deren Sicherheit auf einen Permethrin-freien Zeckenschutz zurückgreifen und entscheiden sich bestenfalls direkt für ein Mittel, das für Hunde und Katzen zugelassen ist.

Was tun, wenn Ihr Hund bereits Parasiten hat?

Ein guter Zeckenschutz kann Ihren Hund effektiv vor einer Vielzahl von Parasiten schützen. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass sich trotzdem einmal eine Zecke festsetzt. Daher sollten Sie vor allem in der Zeckensaison von Februar bis zum späten Herbst nach jedem Spaziergang das Fell des Hundes auf Parasiten untersuchen.

Zecken stechen vor allem am Kopf und im Brustbereich zu. Entdecken Sie eine, dann entfernen Sie sie am besten mit einer Zeckenzange oder einem Zeckenhaken. Achten Sie dabei darauf, dass die Mundwerkzeuge der Zecke nicht in der Haut stecken bleiben; geschieht das doch, dann beobachten Sie die Stelle und wenden Sie sich bei einer Entzündung an Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin.

Flöhe und Haarlinge erkennen Sie daran, dass Ihr Vierbeiner an Juckreiz leidet, sich vermehrt kratzt, beknabbert oder allgemein unruhig wirkt. Haarlinge legen klebrige Eier, die sogenannten Nissen, direkt in das Fell Ihres Hundes. Flöhe finden Sie, indem Sie Ihren Hund auf eine helle Unterlage stellen und ihn mit einem Flohkamm auskämmen. Fallen dabei schwarze Krümel aus dem Fell, dann befeuchten Sie diese. Wenn sie sich rot verfärben, handelt es sich um Flohkot, der auf einen aktiven Flohbefall hindeutet. Weil Flöhe sehr oft auch Würmer übertragen, sollten Sie Ihren Hund bei einem Flohbefall zudem immer vorsorglich mit einer Wurmkur behandeln. Zudem sollten Sie ein Umgebungsspray gegen Flöhe einsetzen, da diese auch in Ihrer Wohnung überleben können.

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