Neurodermitis-Cremes

Was ist Neurodermitis?

Bei Neurodermitis, von Mediziner:innen auch als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem bezeichnet, handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Dabei wechseln sich akute Schübe, während derer Entzündungen und Ekzeme auftreten, mit schubfreien Phasen ab, die durch sehr trockene Haut und oft quälenden Juckreiz gekennzeichnet sind. Für Betroffene stellt dies häufig eine enorme Belastung dar – vor allem weil zu den körperlichen Symptomen oft auch soziale Isolation hinzukommt. Und das, obwohl Neurodermitis nicht ansteckend ist.

Was Neurodermitis auslöst, wissen Mediziner:innen noch nicht genau. Als sicher gilt, dass es eine erbliche Veranlagung gibt. Denn das Risiko, eine Neurodermitis zu entwickeln, ist deutlich höher, wenn bereits ein oder beide Elternteile daran erkrankt sind. (Neurodermitis verstehen, o.D.) Meist tritt sie zudem bereits in der frühen Kindheit auf: Bis zu 85 Prozent der Betroffenen erkranken vor dem fünften Lebensjahr, oft schon in den ersten Monaten. (Redaktion, 2022) Aber auch im Erwachsenenalter kann die Krankheit erstmals ausbrechen. Übrigens: Neurodermitis heilt häufig von allein wieder aus. Nur etwa fünf Prozent der Personen, die als Kinder betroffen waren, leiden auch als Erwachsene noch daran. (Haut- und Krankheitsbild, o. D.)

Welche Creme hilft bei Neurodermitis?

Ein zentraler Bestandteil der Neurodermitis-Therapie ist die Basispflege mit Körperpflege-Produkten, die speziell auf die Bedürfnisse von betroffener Haut abgestimmt sind. Eine geeignete Salbe kann bei Neurodermitis die Symptome abmildern, das Auftreten akuter Schübe hinauszögern oder die Dauer des Schubs verkürzen. Entscheidend ist dabei die Wahl des richtigen Produkts. Hier gilt die Faustregel: „Feucht auf feucht, fett auf trocken“.

• Salben in der schubfreien Phase: Außerhalb eines akuten Schubs leiden Betroffene oft an trockener und juckender Haut. Dann helfen Salben mit einem hohen Fett- oder Ölgehalt, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, da das Fett bzw. Öl der Creme tief in sie eindringen kann. Das beugt Rissen vor und lindert den Juckreiz, womit das Risiko sinkt, dass sich Betroffene die Haut wundkratzen. Solche kleinsten Verletzungen sind unbedingt zu vermeiden, denn sie können zu Entzündungen führen, die ihrerseits einen akuten Schub auslösen können.
• Cremes bei akutem Neurodermitis-Schub: Während eines akuten Schubs kommt es zu Entzündungen der Haut (Ekzemen), die auch nässen können. In diesem Stadium der Neurodermitis eignen sich Cremes mit einem hohen Wassergehalt und wenig Fett bzw. Öl. Das Wasser verdunstet schnell, was der Creme ihren kühlenden Effekt verleiht, den Juckreiz mindert und der nässenden Haut Feuchtigkeit entzieht. Eine fettige Salbe würde in diesem Stadium hingegen die Poren verstopfen und damit das Abheilen der Entzündung behindern.

Bei einem schweren Neurodermitis-Schub reichen Cremes manchmal nicht aus, um die Beschwerden effektiv zu lindern und den Schub zu beenden. Wenden Sie sich in solchen Fällen an einen Dermatologen bzw. eine Dermatologin (Hautarzt / Hautärztin). Er oder sie wird Ihnen ein individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmtes Medikament empfehlen bzw. bei Bedarf verschreiben. Bei stärkeren Entzündungen kommen z. B. Kortison- oder Calcineurinsalben infrage, um die Immunreaktion zu unterdrücken. Niedrigdosierte Kortisonsalben mit dem Wirkstoff Hydrocortison sind auch rezeptfrei erhältlich – z. B. in Ihrer Versandapotheke apo.com. Beachten Sie jedoch, wenn Sie sich für eine Kortisonsalbe entscheiden, dass Sie diese nur gemäß den Anweisungen des Herstellers bzw. Ihres Arztes / Ihrer Ärztin anwenden sollten, um Nebenwirkungen zu vermeiden.

Worauf sollten Sie bei Neurodermitis-Cremes achten?

Grundsätzlich sollten Sie, bevor Sie eine Salbe bei Neurodermitis anwenden, die Packungsbeilage lesen und die Herstelleranweisungen beachten. Verzichten Sie auf die Anwendung eines Produkts, wenn Sie gegen einen der Wirk- oder Inhaltsstoffe allergisch sind. Neurodermitis-Cremes o. ä. mit dem Wirkstoff Urea (Harnstoff) sind zudem nicht für Kleinkinder unter zwei Jahren geeignet. Auch zur Behandlung akuter Ekzeme eignen sich Urea-haltige Produkte nicht, da sie bei offenen Wunden zu zusätzlichen Hautreizungen und einem schmerzhaften Brennen führen können.

Die Haut eines jeden Menschen ist verschieden und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Das gilt selbstverständlich auch bei Neurodermitis. Es ist durchaus möglich, dass z. B. eine Creme, die Beschwerden bei der einen Person effektiv lindert, bei anderen Betroffenen gar keine Wirkung erzielt. Leider hilft hier oft nur Ausprobieren, um die Creme oder Salbe zu finden, die zu Ihrer Haut passt. Um Ihre Haut nicht durch übermäßiges Eincremen zusätzlich zu belasten, empfiehlt es sich, Neurodermitis-Cremes und Salben nur zweimal täglich anzuwenden.

Wasserreiche Salben können durch den oben beschriebenen Verdunstungseffekt zum Austrocknen beitragen. Aber auch feuchtigkeitsspendende Cremes mit einem hohen Fett- bzw. Ölgehalt können bei zu häufiger Anwendung die Haut austrocknen, weil diese dann selbst nicht mehr genug Fett produziert.

Was kann sonst noch bei Neurodermitis helfen?

Viele Menschen mit Neurodermitis leiden an einer sogenannten extrinsischen Neurodermitis. Dabei kommt es durch Kontakt mit Allergenen zum akuten Schub. Mögliche Auslöser sind u. a. bestimmte Nahrungsmittel, Zusatzstoffe, Pflanzenpollen, Tierhaare oder die Ausscheidungen von Hausstaubmilben. Bei anderen Betroffenen sind auch Zigarettenrauch, raue Kleidung (z. B. aus Wolle) oder Stress für Schübe verantwortlich. Evtl. kann Ihnen ein Neurodermitis-Tagebuch dabei helfen, potentielle Auslöser für Ihre Schübe zu finden, damit Sie diese in Zukunft vermeiden können.

Betrifft die Neurodermitis Ihr Gesicht, sollten Sie bei der Verwendung von Make-up und Kosmetikprodukten wie z. B. Gesichtsmasken vorsichtig sein. Während eines akuten Schubs verzichten Sie besser ganz auf diese Produkte. Außerdem sollten Sie sie grundsätzlich zunächst an einer kleinen Hautstelle auf Verträglichkeit testen. Tragen Sie Make-up am besten auf einer für Ihre Haut geeigneten Grundlage auf. Dasselbe gilt auch für kosmetische Lippenstifte.

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Quellen:

Neurodermitis verstehen. (o. D.). Leben mit Neurodermitis. https://www.leben-mit-neurodermitis.info/verstehen

Redaktion, R. (2022, 16. November). Neurodermitis: Verlauf, Schub & Komplikationen | kanyo®. Ratgeber Hautgesundheit. https://www.ratgeber-hautgesundheit.de/krankheiten/neurodermitis/neurodermitis-verlauf/

Haut- und Krankheitsbild. (o. D.). https://www.dha-neurodermitis.de/haut-und-krankheitsbild.html