Nasensprays

Was ist Nasenspray und wann wird es eingesetzt?

Nasenspray ist ein flüssiges Arzneimittel, das mithilfe eines Sprühsystems auf die Nasenschleimhaut gebracht wird. Bei einem Schnupfen infolge eines viralen Infekts oder einer Allergie schwellen die Nasenschleimhäute an und produzieren vermehrt Sekret. Dadurch verstopft die Nase und Betroffene können schlechter atmen. Abschwellende Nasensprays enthalten medizinische Wirkstoffe wie Xylometazolin, Oxymetazolin, Tramazolin oder Sympathomimetika. Diese sorgen dafür, dass sich die feinen Blutgefäße der Nasenschleimhäute zusammenziehen. Die dadurch verringerte Blutzufuhr lässt das Gewebe wieder abschwellen und das Atmen fällt leichter. Nach der Anwendung schwillt zudem die Schleimhaut der Ohrtrompete ab. Das erzeugt einen Druckausgleich im Mittelohr, weshalb abschwellende Nasensprays auch begleitend bei der Behandlung von Mittelohrentzündungen eingesetzt werden.

Menschen, die unter einer Allergie (allergische Rhinitis) leiden, können Nasensprays nicht nur therapeutisch, sondern auch prophylaktisch nutzen. So wird etwa Pollenallergiker:innen empfohlen, bereits sieben bis 14 Tage vor Beginn der Pollenflugzeit mit der Gabe von Nasenspray zu beginnen, um den Austritt allergievermittelnder Botenstoffe aus den so genannten Mastzellen zu verhindern. Abschwellende Sprays für Allergiker enthalten meist Antihistaminika wie Levocabastin oder Azelastin. Auch kortisonhaltige Präparate können eingesetzt werden. Von allergischem Schnupfen sind in Deutschland zwischen zehn bis 25 Prozent der Menschen betroffen (Rezeptoren der Haut, o. D.).

Neben abschwellenden Nasensprays gegen Erkältung und Allergien gibt es auch Präparate, die keine medizinischen Wirkstoffe, sondern pflegende Substanzen enthalten, wie etwa Dexpanthenol, natürliche Salze (hypertone Nasensprays) oder ätherische Öle. Bei apo.com finden Sie eine große Auswahl verschiedenster Präparate.

Nasensprays für Kinder und Risikogruppen

Nasensprays für Erwachsene sind für Kinder und bestimmte Risikogruppen nur bedingt geeignet. Folgende Tipps helfen dabei, das richtige Mittel zu finden, wenn Sie Kinder haben oder Risikopatient:in sind.

• Babys und Kleinkinder sollten auf keinen Fall Nasensprays für Erwachsene nutzen. Bei Säuglingsschnupfen empfiehlt es sich grundsätzlich, zunächst einen Kinderarzt oder eine Ärztin zu konsultieren. Babys werden vielmehr Nasentropfen mit Kochsalz oder Meersalz verschrieben. Ein Nasensauger ist für einen Säugling ebenfalls eine sanfte Methode, um Nasensekret auf natürliche Weise zu entfernen. In der Regel wird Nasenspray für Kinder bis zum ersten Lebensjahr überhaupt nicht empfohlen.
• Für Kinder von zwei bis sechs Jahren gibt es spezielle niedrige Dosierungen von 0,05 Prozent. Darüber hinaus sind auch in dieser Altersgruppe Meerwasser-Nasensprays und Pflegesprays eine gute Alternative. Sie befeuchten die Nasenschleimhaut und erleichtern die Atmung durch die Nase.
• Kinder über sechs Jahre dürfen grundsätzlich die gleiche Dosierung wie Erwachsene anwenden. Allerdings empfiehlt sich zunächst auch die Rücksprache mit Ihrem:r Kinderarzt:ärztin.
• Schwangere müssen bei Schnupfen auf Nasenspray mit medizinischen Wirkstoffen nicht verzichten, da diese nur lokalen Einfluss auf die Blutgefäße haben und somit dem Ungeborenen nicht schaden. Jedoch gilt auch hier, die maximale Anwendungsdauer von einer Woche einzuhalten. Bei chronischem Schnupfen sollten Schwangere Nasenspray mit Meerwasser oder ein Pflegespray verwenden.
• Für Allergiker gilt, vor dem Anwenden eines speziellen Präparates gegen allergische Rhinitis in jedem Fall ihren Arzt oder ihre Ärztin zu konsultieren. Diese/r sollte im Vorfeld überprüfen, ob eine mögliche Unverträglichkeit gegenüber einem Wirkstoff oder Hilfsstoff besteht.
• Risikopatienten, die bestimmte Vorerkrankungen haben, sollten ebenfalls mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin Rücksprache halten, bevor sie ein abschwellendes Nasenspray verwenden. Das gilt beispielsweise, wenn Sie Antidepressiva oder Blutdruck-Medikamente einnehmen, an erhöhtem Augeninnendruck, Diabetes, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, Überfunktion der Schilddrüse oder einer vergrößerten Prostata leiden.

Wie Sie Nasenspray richtig anwenden

Nasensprays sind in Pumpfläschchen erhältlich und werden mittels Sprühstoß direkt in die Nasenlöcher verabreicht. Abschwellende Präparate enthalten in der Regel 0,1 Prozent Wirkstoff. Die für Erwachsene empfohlene Dosis liegt bei einem Sprühstoß pro Nasenloch. Diese Menge sollte zwei- bis dreimal täglich verabreicht werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Die Anwendungsdauer sollte eine Woche nicht überschreiten.

So wenden Sie Nasenspray richtig an:

1. Schnäuzen Sie vorsichtig Ihre Nase, um die Nasenlöcher vom Schnupfensekret zu befreien.
2. Nehmen Sie die Schutzkappe des Nasensprays ab.
3. Führen Sie die Düse des Sprays circa einen Zentimeter tief in das Nasenloch ein. So verhindern Sie, dass die feinen Härchen am Naseneingang die Lösung abfangen.
4. Betätigen Sie die Sprühvorrichtung und atmen Sie gleichzeitig durch die Nase ein. Dadurch verteilt sich das Nasenspray gleichmäßiger und besser auf der Nasenschleimhaut.
5. Atmen Sie durch den Mund wieder aus.
6. Wiederholen Sie das Ganze beim anderen Nasenloch.
7. Säubern Sie nach dem Gebrauch die Sprühöffnung mit einem Taschentuch und setzen die Schutzkappe wieder auf das Spray.
8. Kindern bis zu sechs Jahren sollten Sie beim Anwenden von Nasenspray immer behilflich sein.

Vorsicht! Nasenspray kann abhängig machen

Nasensprays mit abschwellenden medizinischen Wirkstoffen sollten Sie maximal sieben Tage in Folge anwenden. Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Nasenschleimhäute daran gewöhnen und bei abnehmender Wirkung erneut anschwellen. Das verleitet Betroffene dazu, es immer und immer wieder zu benutzen. Man spricht in diesem Fall vom so genannten Rebound-Effekt. Dabei lindert das Nasenspray die Symptome nur kurzfristig und hält sie dabei gleichzeitig aufrecht, weil ständig nachgesprüht wird.

Menschen, die sich in diesem Kreislauf befinden, nutzen Nasenspray praktisch dauerhaft. Bereits eine länger als zehn Tage dauernde Verwendung ohne spürbare Besserung der Symptome gilt als Abhängigkeit. Wenn es den Betroffenen entzogen wird, können sie Erstickungsängste oder extreme Stimmungsschwankungen entwickeln. Die andauernde Benutzung lässt jedoch die Nasenschleimhaut allmählich austrocknen, so dass ihre Abwehrfunktion immer mehr nachlässt. Infekt- und Entzündungsanfälligkeit sowie eine Neigung zum Nasenbluten sind die Folge. Schätzungen zufolge sind deutschlandweit mehr als 100.000 Menschen abhängig von Nasenspray (Unterberger, 2021). Mit einer immer weiter reduzierten Mischung aus Meerwasser-Nasenspray und dem Wirkstoff-Präparat lässt sich die Sucht nach und nach bekämpfen. Wenn Sie eine Abhängigkeit vermuten, sollten Sie darüber unbedingt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sprechen.

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Quellen:

Redaktion, A. (2021, 30. Januar). Nasenspray Abhängigkeit: Ursachen & Lösung. ARZNEIMITTELFAKTEN. Abgerufen am 27. Juli 2022, von https://www.arzneimittelfakten.de/nasenspray-abhaengigkeit/

Unterberger, T. (2021, 31. Mai). Allergische Rhinitis. NetDoktor. Abgerufen am 27. Juli 2022, von https://www.netdoktor.de/symptome/allergische-rhinitis/