Nasennebenhöhlenentzündung

Was ist eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Bei einer Sinusitis ist die Schleimhaut in den Nasennebenhöhlen entzündet. Meist ist zugleich auch die Schleimhaut in der Nase betroffen (sog. Rhinosinusitis). Je nach Dauer unterscheiden Ärzte die akute von der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung:

• Die akute Nasennebenhöhlenentzündung hält wenige Tage bis Wochen an (Dauer: bis zu 12 Wochen).
• Bei der chronischen Form handelt es sich um eine länger anhaltende Entzündung (Dauer: länger als 12 Wochen).

Die Nasennebenhöhlen sind direkt mit der Nasenhöhle verbunden. Zu den Nasennebenhöhlen zählen

• die Stirnhöhlen,
• die Kieferhöhlen,
• die tief im Schädelinneren liegenden Keilbeinhöhlen und
• die sog. Siebbeinzellen, mehrere kleine Hohlräume zwischen den Augenhöhlen.

Alle Nebenhöhlen sind von einer Schleimhaut bedeckt. Bestimmte Zellen in der Schleimhaut bilden eine Flüssigkeit, welche die Nebenhöhlen permanent feucht hält. Dieses Sekret fließt normalerweise über die Nase und den Rachen ab. Wenn Krankheitserreger in die Nase gelangen und die Schleimhäute anschwellen lassen, können dadurch die Eingänge zu den Nasennebenhöhlen blockiert oder behindert werden. Das Sekret, das in den Nebenhöhlen gebildet wird, kann dann nicht ausreichend abfließen. Es wird zu einem zähen Schleim, der in den Nebenhöhlen verbleibt.

Daran erkennen Sie eine Nasennebenhöhlenentzündung

Typische Symptome einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung sind:

• verstopfte Nase, behinderte Nasenatmung
• Schmerzen, so zum Beispiel im Kiefer, in der Stirn, um die Augen oder im Bereich der Zähne
• später laufende Nase oder Abfließen von Sekret in den Rachen
• eingeschränkter oder fehlender Geruchssinn

Auch Fieber, Abgeschlagenheit, ein Druckgefühl im Gesicht und Kopfschmerzen können auftreten. Beugt die Person den Kopf nach vorn, nehmen die Schmerzen häufig zu. Eine chronische Sinusitis geht mit ähnlichen Beschwerden einher wie die akute Form, diese sind jedoch häufig weniger stark ausgeprägt.

Meist kann der Arzt bereits anhand der charakteristischen Symptome die Diagnose Sinusitis stellen. Gegebenenfalls wird er das Naseninnere begutachten, um festzustellen, ob die Schleimhaut geschwollen ist. Bei Unklarheiten wird er eine Ultraschalluntersuchung oder eine Computertomographie durchführen. Nur in seltenen Fällen ist es nötig, über eine Nasensonde eine Probe des Sekrets zu entnehmen. Anhand der Probe kann man bestimmen, welcher Erreger für die Sinusitis verantwortlich ist. Hat der Arzt den Verdacht, dass eine Allergie die Sinusitis begünstigt hat, wird er einen Allergietest durchführen.

Was sind die häufigsten Ursachen einer Nasennebenhöhlenentzündung?

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung entsteht meist durch Viren – in der Regel passiert dies im Rahmen einer Erkältung oder einer Grippe. Neben Viren können auch andere Krankheitserreger eine Sinusitis auslösen. Oft siedeln sich zusätzlich Bakterien an, wenn die Schleimhäute durch Viren bereits vorgeschädigt sind. Zu solchen Bakterien zählen zum Beispiel Streptokokken, Staphylokokken oder das Bakterium Haemophilus influenzae.

Aber nicht immer geht einer Nasennebenhöhlenentzündung eine Erkältungskrankheit voraus. Selten können auch Erkrankungen der Zähne zu einer Sinusitis führen – etwa, wenn ein Zahn gezogen wurde und dabei eine Verbindung zwischen Mund- und Kieferhöhle entstanden ist. Zudem ist es möglich, dass Krankheitserreger aus dem Wasser beim Baden in die Nase gelangen. Ärzte sprechen dann von einer Badesinusitis.

Die Ursachen einer chronischen, also lang anhaltenden Nasennebenhöhlenentzündung bleiben in vielen Fällen unklar. Verschiedene Faktoren können einen chronischen Verlauf jedoch begünstigen. Dazu zählen zum Beispiel

• Allergien wie Heuschnupfen,
• anatomische Gegebenheiten wie eine krumme Nasenscheidewand,
• Polypen in der Nase oder
• eine schwache Immunabwehr.

Welche Komplikationen sind möglich?

Gut zu wissen: Fast immer heilt eine akute Nasenennebenhöhlenentzündung auch ohne spezielle Medikamente folgenlos ab. Allerdings kann der Heilungsprozess einige Zeit dauern. Komplikationen sind bei der akuten Sinusitis selten. Dazu zählt zum Beispiel eine Infektion benachbarter Körperbereiche, zum Beispiel das Gehirn.

Selten entwickelt sich aus der akuten Sinusitis eine chronische Form, die jahrelang anhalten kann. Eine dauerhafte Nasennebenhöhlenentzündung kann zu Veränderungen an der Nasenschleimhaut führen: Ausstülpungen der Schleimhaut, die sogenannten Nasenpolypen, können sowohl das Riechen als auch die Atmung erschweren.

Behandlung: Medikamente und Hausmittel

Um die Beschwerden einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung zu lindern, können verschiedene Medikamente, aber auch Hausmittel helfen.

Nasentropfen/Sprays

Abschwellende Nasensprays oder auch -tropfen erleichtern kurzfristig das Durchatmen. Aber Vorsicht: Achten Sie darauf, dass diese Mittel frei vom Konservierungsstoff Benzalkoniumchlorid sind, denn dieser schädigt die Schleimhäute. Zudem sollten Sie diese Produkte nicht länger als zehn Tage hintereinander verwenden. Der Grund: Bei längerer Anwendung kann es zu einem Gewöhnungseffekt kommen. Die Schleimhäute schwellen dann immer stärker an, sodass immer mehr von dem Medikament benötigt wird.

Hausmittel Salz

Manche Menschen verwenden Nasenspülungen mit Salzwasser, die den Schleim lösen und die Schwellung lindern sollen. Alternativ können Sie auf Nasentropfen/Nasenspray mit physiologischer Kochsalzlösung zurückgreifen.

Inhalieren

Ein beliebtes Hausmittel bei Nasennebenhöhlenentzündung ist das Inhalieren heißer Dämpfe. Achten Sie darauf, dass der Dampf nicht zu heiß ist. Ideal ist eine Temperatur von 38-42 Grad Celsius. Auch wenn die Wirkung von pflanzlichen Extrakten zur Inhalation nicht bewiesen ist: Viele Menschen empfinden Zusätze zum Beispiel mit Kamille oder Minze als angenehm.

Medikamente zur Schmerzlinderung

Eine Sinusitis kann sehr schmerzhaft sein. Bei Bedarf können Sie auf Schmerzmittel zurückgreifen, z.B. mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Paracetamol.

Pflanzliche Produkte

Pflanzliche Mittel bei Schnupfen oder einer Nasennebenhöhenentzündung wie z.B. Kapseln mit Eukalyptus oder Mischextrakten empfinden manche als wohltuend. Fragen Sie vor der Anwendung am besten Ihren Arzt um Rat.

Kortison

Bei einer allergisch bedingten oder immer wiederkehrenden Nasennebenhöhlenentzündung wird der Arzt gegebenenfalls kortisonhaltiges Nasenspray verschreiben. Das Spray wirkt entzündungshemmend und abschwellend.

Antibiotika nur im Ausnahmefall

Antibiotika zählen bei einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung nicht zur Standardtherapie. In den meisten Fällen entsteht die akute Sinusitis durch Viren, Antibiotika bekämpfen hingegen Bakterien. Auch wenn die Sinusitis durch Bakterien verursacht wurde, sind nicht zwangsläufig Antibiotika nötig. Manchmal können Antibiotika dennoch sinnvoll sein, so etwa bei schweren Verläufen, bei denen das Risiko für Komplikationen hoch ist.

Bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung können folgende Medikamente und Hausmittel hilfreich sein:

• salzhaltige Nasenspülungen
• Kortison in Form von Nasensprays, in seltenen Fällen auch als Tabletten
• Antibiotika, wenn die chronische Sinusitis durch Bakterien hervorgerufen wurde

Auf abschwellende Nasensprays sollten Sie bei einer chronischen Sinusitis verzichten. In hartnäckigen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff sinnvoll sein. In einer Operation weitet der Chirurg beispielsweise mögliche Engstellen in den Nasennebenhöhlen.

Nasennebenhöhlenentzündung: Alles Wichtige auf einen Blick

• Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist die Schleimhaut in den Nebenhöhlen entzündet
• Typische Symptome: Schmerzen, die beim Vornüberbeugen stärker werden; Schnupfenbeschwerden wie verstopfte Nase, der Geruchssinn ist eingeschränkt, ggf. Fieber, Abgeschlagenheit
• Häufige Ursachen: Infektion durch Viren, seltener durch Bakterien, Allergien
• Was hilft? Bei akuter Sinusitis: Nasensprays, salzhaltige Spülungen, Inhalieren, Schmerzmittel, pflanzliche Produkte, ggf. Kortison, selten Antibiotika; bei chronischer Sinusitis: salzhaltige Spülungen, Kortison, ggf. Antibiotika oder Operation