Wofür braucht der Körper Magnesium?

Magnesium ist nicht nur eines der häufigsten Elemente auf der Erde – auch im menschlichen Körper kommt es in größeren Mengen vor. So enthält der Körper eines Erwachsenen im Durchschnitt rund 25 Gramm dieses Mineralstoffs, der daher auch zu den sogenannten Mengenelementen zählt. Allerdings ist nur etwa ein Prozent dieses Magnesiums im Blut gelöst, während rund 99 Prozent in den Knochen, Muskeln und im weichen Gewebe speichert sind.

Die Bedeutung des Magnesiums für den Körper ist vielfältig. So ist es als ein sogenannter Cofaktor an der Funktion von mehr als 600 Enzymen beteiligt und spielt eine Rolle in vielen verschiedenen Zellvorgängen, z. B. beim Stoffwechsel von Fetten und Kohlenhydraten. Außerdem trägt Magnesium zur Stabilisierung von DNA, RNA und Zellmembranen bei und ist auch am Transport weiterer Mineralien wie Calcium, Kalium und Natrium beteiligt. Eine besonders wichtige Funktion kommt ihm zudem bei der Steuerung der Nerven- und Muskelfunktion zu.

Wie viel Magnesium braucht ein Mensch?

Die Menge an Magnesium, die ein Mensch pro Tag zu sich nehmen sollte, ist bis heute nicht genau bekannt. Denn die große Speicherfähigkeit des Körpers macht es Wissenschaftler:innen schwer, den Bedarf korrekt einzuschätzen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nennt daher lediglich

Schätzwerte, basierend auf der durchschnittlichen Magnesium-Zufuhr in der Bevölkerung. Für diese Zufuhr ist bekannt, dass dabei keine Mangelerscheinungen auftreten. Demnach benötigen:

• Männer ab 19 Jahren: ca. 350 mg/Tag
• Frauen ab 19 Jahren: ca. 300 mg/Tag

Kinder und Jugendliche haben einen geringeren Bedarf, der mit dem Alter ansteigt. Schwangerschaft und Stillzeit haben hingegen keinen Einfluss auf den Magnesiumbedarf. Allerdings sollten Frauen in dieser Zeit besonders auf eine ausreichende Magnesiumzufuhr achten, da sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Kind versorgen müssen. Magnesium-Kapseln können helfen, den Bedarf zu decken.

Was passiert bei einem Magnesiummangel?

Da der Körper über relativ große Magnesiumspeicher verfügt, sind kleinere Schwankungen bei der Magnesiumzufuhr noch kein Problem. Erst bei einer anhaltenden Unterversorgung und einer sehr niedrigen Konzentration von Magnesium im Blutserum kommt es zu Anzeichen eines Mangels. Diese sind jedoch eher unspezifisch. So treten zunächst allgemeine Symptome auf, z. B.:

• Müdigkeit
• Schwäche
• Appetitlosigkeit · Übelkeit
• Erbrechen

Später kommen Störungen der Nerven- und Muskelfunktion hinzu, darunter:

• Empfindungsstörungen (z. B. Taubheitsgefühle, Kribbeln)
• Verhaltensänderungen
• Muskelkrämpfe
• Herzrhythmusstörungen

Diesen Beschwerden viele verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Daher sollten Sie sie ärztlich abklären lassen. Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin wird für eine gesicherte Diagnose eine Anamnese und diverse Untersuchungen durchführen. Am Ende erhalten Sie eine individuell angepasste Behandlungsempfehlung. Falls Sie an einem Magnesiummangel leiden, können dies u. a. Magnesium-Kapseln sein, um die Magnesiumspeicher Ihres Körpers rasch wieder aufzufüllen.

Für wen eignen sich Magnesium-Kapseln?

Die meisten Menschen in Deutschland sind ausreichend mit Magnesium versorgt. Zu einem Mangel kommt es vor allem bei Personen, die Magnesium schlechter aufnehmen oder mehr davon wieder ausscheiden als normal. Somit können vor allem Menschen mit chronischen Krankheiten oder solche, die regelmäßig bestimmte Medikamente einnehmen, von der Einnahme von Magnesium als Kapseln, Tabletten, Pulver o. ä. profitieren.

Eine verminderte Aufnahme von Magnesium kommt z. B. in folgenden Fällen vor:

• bei chronischen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
• bei chronischem oder akutem Durchfall oder Erbrechen

Zu einer vermehrten Ausscheidung von Magnesium kommt es z. B.:

• bei Alkoholkrankheit
• bei bestimmten Nierenerkrankungen
• durch bestimmte Medikamente wie Diuretika, Antibiotika oder Verhütungsmittel

Hingegen führt vermehrtes Schwitzen, wie etwa beim Sport oder auch bei größer Hitze, vermutlich nicht zu einem stärkeren Magnesium-Verlust. Denn Magnesium geht vor allem über Urin und Stuhl verloren. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass selbst Leistungssportler:innen nicht mehr Magnesium verlieren als andere Menschen.

Generell sollten Sie Magnesium-Kapseln – wie auch andere Nahrungsergänzungsmittel – nur dann einnehmen, wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin bei Ihnen einen Mangel des entsprechenden Nährstoffs nachgewiesen hat. Eine Überversorgung kann zu einer erhöhten Serumkonzentration führen, die selbst verschiedene gesundheitliche Probleme nach sich ziehen kann. Dazu gehören u. a. Übelkeit und Erbrechen, Bluthochdruck und Hautrötungen, später auch Störungen der Muskelfunktion und des Herz-Kreislauf-Systems.

Welche Vorteile bieten Magnesium-Kapseln?

Wenn Sie ein Magnesium-Präparat einnehmen möchten, dann haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Darreichungsformen – darunter Magnesium-Kapseln und Tabletten, Brausetabletten, Pulver und Granulate sowie Ampullen zum Injizieren. Wofür Sie sich entscheiden sollten, hängt vor allem davon ab, welche Art der Einnahme bzw. Anwendung für Sie am angenehmsten ist.

Magnesium-Kapseln bieten verschiedene Vorteile: So sind sie besonders leicht zu dosieren, da jede Kapsel eine genau festgelegte Menge des Mineralstoffs enthält. Außerdem haben Kapseln einen neutralen Geschmack, was ein Vorteil gegenüber Tabletten, Pulvern o. ä. sein kann. Nicht zuletzt sind Magnesium-Kapseln vergleichsweise lange haltbar und lassen sich somit gut lagern. Kapseln verfügen jedoch meist über eine Gelatinehülle und sind daher für Vegetarier:innen und Veganer:innen evtl. nicht geeignet. Gerade größere Kapseln sind zudem für einige Personen schwierig zu schlucken. Falls das bei Ihnen der Fall ist, sind evtl. Magnesium-Brausetabletten, Pulver oder Granulate zum Auflösen in Wasser die bessere Wahl. Zur Behandlung akuter Beschwerden wie Muskelkrämpfe oder Muskelschmerzen (Myalgien) sind zudem Magnesium-Ampullen erhältlich, deren Inhalt Sie direkt in den Muskel oder ins Blut injizieren.

Was sollten Sie bei der Einnahme von Magnesium-Kapseln beachten?

Bitte lesen Sie die Packungsbeilage aufmerksam durch und befolgen Sie die Herstelleranweisungen zur korrekten Einnahme der Magnesium-Kapseln. Generell können Sie Magnesium zu jeder Tageszeit und unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen. Es ist jedoch empfehlenswert, bei nächtlichen Wadenkrämpfen die Magnesium-Kapseln abends einzunehmen, damit der Magnesiumspiegel während der Nacht nicht so stark absinkt.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt, höchstens 250 mg Magnesium pro Tag in Form von Magnesium-Präparaten zu sich zu nehmen, da höhere Dosen Nebenwirkungen hervorrufen können. Bewahren Sie Magnesium-Kapsel zudem stets außer Reichweite von Kindern auf.

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