Kinderzahnpasta

Was unterscheidet Kinderzahnpasta von Zahnpasta für Erwachsene?

Im Vergleich mit einer herkömmlichen Zahnpasta zeichnet sich Kinderzahnpasta nicht nur durch ihren milderen Geschmack, sondern in erster Linie durch ihren geringeren Fluoridgehalt aus. Fluoride sind Salze der Fluorwasserstoffsäure. Als Bestandteil von Zahncreme haben sie die Aufgabe, den Zahnschmelz (das Adamantin) vor Schäden zu bewahren. Dafür bilden sie auf der Zahnoberfläche eine feste Schicht, die verhindert, dass der Zahnschmelz bspw. durch die in Lebensmitteln enthaltene Säure angegriffen wird. Außerdem verbessern sie die Einlagerung von Mineralien in den Zahnschmelz und tragen so zur Ausbesserung kleiner Schäden bei. Zusätzlich wirken Fluoride antibakteriell.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine angemessene Versorgung mit Fluorid einen wichtigen Beitrag zur Zahngesundheit leistet. Ein dauerhafte Überversorgung kann jedoch den gegenteiligen Effekt haben: Sie kann zu einer sogenannten Zahnfluorose führen, bei der die Zahnentwicklung gestört ist. Der Zahnschmelz kann sich dadurch in der Kindheit nicht richtig ausbilden, was die Zähne anfälliger für Erkrankungen macht. Der Fluoridgehalt von Kinderzahnpasta liegt deswegen bei rund 500 bis 1.000 ppm (parts per million), um ein Zuviel zu vermeiden – zum Vergleich: Zahncreme für Erwachsene enthält Fluorid üblicherweise in einer Konzentration von ca. 1.500 ppm.

Um die vergleichsweise weichen Kinderzähne zu schützen, enthält sie zudem weniger Schleifpartikel. Diese dienen dazu, Verschmutzungen effektiver von der Zahnoberfläche zu entfernen. Sie können jedoch in zu hoher Konzentration auch den Zahnschmelz selbst angreifen. Zudem ist Kinderzahnpasta frei von Zink. Dieses Mineral, das häufig in Zahncreme für Erwachsene enthalten ist, wirkt der Bildung von Plaque (Zahnstein) entgegen. Für Kinder genügt allerdings die Aufnahme von Zink über die Nahrung, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen und zugleich eine Überversorgung zu vermeiden.

Kinderzahnpasta oder Junior-Zahnpasta – was ist der Unterschied?

Zahncreme für Kinder ist speziell für die Reinigung von Milchzähnen gedacht. Daher kommt sie bei Kindern vom Durchbruch des ersten Milchzahns bis zum Beginn des Zahnwechsels zum Einsatz.

Spätestens mit dem sechsten Lebensjahr sollten Sie dann zu einer sogenannten Junior-Zahnpasta wechseln. Deren Fluoridgehalt von ca. 1.500 ppm entspricht dem einer Erwachsenenzahnpasta. Der Unterschied liegt lediglich in der zinkfreien Zusammensetzung sowie dem milderen Geschmack. Prinzipiell können Kinder ab sechs Jahren auch bereits eine zinkfreie Zahnpasta für Erwachsene verwenden, solange sie deren intensiverer Geschmack nicht stört.

Gibt es auch Kinderzahnpasta ohne Fluorid?

Gelegentlich ist zu lesen, dass Fluorid in der Zahnpasta der Gesundheit schade. Die Annahmen dahinter sind verschieden: Sie reichen von einer zu hohen Fluoridkonzentration, die auf Dauer der Gesundheit schaden könnte, bis hin zur Möglichkeit einer akuten Fluoridvergiftung. Beides ist angesichts der insgesamt geringen Konzentration extrem unwahrscheinlich.

Falls Sie dennoch lieber zu fluoridfreier Kinderzahnpasta greifen möchten, besprechen Sie dies vorab mit Ihrem Zahnarzt / Ihrer Zahnärztin bzw. mit Ihrem Kinderarzt / Ihrer Kinderärztin. Kinder benötigen ausreichend Fluorid, damit sich der Zahnschmelz richtig ausbilden kann. Bei der Verwendung von fluoridfreier Zahnpasta ist dazu die Gabe von Fluoridtabletten erforderlich. Wichtig ist jedoch, dass Sie Fluoridtabletten nicht gemeinsam mit fluoridhaltiger Zahnpasta verwenden, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Wie wendet Ihr Kind eine Kinderzahnpasta richtig an?

Eigenständiges Zähneputzen können Sie von Ihrem Kind frühestens ab dem Schuleintritt erwarten. Bis dahin sind Sie als Eltern in der Pflicht, Ihrem Kind die Zähne zu putzen bzw. später das Putzen zu überwachen. Entscheidend für die Zahnhygiene ist dabei nicht nur eine gründliche Reinigung der Kinderzähne zwei- bis dreimal täglich, sondern auch die richtige Menge Zahnpasta. Diese hängt vom Alter sowie vom Fluoridgehalt der Zahncreme ab. Als Richtwert gelten folgende Empfehlungen:

Bei Kindern bis zwei Jahre putzen Sie die Zähne:

• mit einer reiskorngroßen Menge Kinderzahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid, oder
• mit einer erbsengroßen Menge Zahnpasta mit 500 ppm Fluorid

Kinder von zwei bis sechs Jahre putzen sich die Zähne:

• mit einer erbsengroßen Menge Zahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid

Kinder ab sechs Jahre bzw. ab dem Zahnwechsel putzen sich die Zähne:

• mit einer erbsengroßen Menge Junior-Zahnpasta mit 1.500 ppm Fluorid

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