Insektenschutzmittel

Wie gefährlich sind Insekten?

Die meisten Insekten sind, zumindest in unseren Breiten, für den Menschen ungefährlich. Insofern Sie nicht allergisch auf Insektengift oder den Speichel von Mücken reagieren, ist ein Insektenstich meist nur unangenehm und evtl. mit Jucken, einer Rötung oder leichten Schwellung verbunden, wobei diese Symptome nach einigen Tagen von selbst zurückgehen. Bienen, Wespen und ihre Verwandten stechen zudem nur, wenn sie sich oder ihr Volk bedroht sehen. Der beste Schutz vor ihren Stichen ist es, sich in Gegenwart dieser Tiere ruhig und umsichtig zu verhalten sowie sie nicht zu stören. Decken Sie beispielsweise Gläser von süßen Getränken auf der Terrasse oder im Garten stets ab, um einerseits keine Wespen anzulocken und andererseits nicht zu riskieren, von einer Wespe im Glas versehentlich im Mund- und Rachenraum gestochen zu werden.

Verschiedene Arten von Mücken sowie Bremsen, eine Unterart der Fliegen, stechen hingegen gezielt Menschen, um deren Blut zu saugen. Gleiches gilt für Zecken, die zu den Spinnentieren zählen. Diese Tiere können durch ihren Speichel (pseudo-)allergische Reaktionen auslösen, zudem übertragen sie mitunter gefährliche Krankheitserreger. In Mitteleuropa sind dies vor allem Borrelien (Auslöser der Lyme-Borreliose) und FSME-Viren (Auslöser von FSME, die mit Entzündungen von Gehirn und Hirnhaut einhergeht). In den Tropen und Subtropen übertragen Mücken zudem Krankheiten wie Malaria, Zikavirus, Gelbfieber, West-Nil-Fieber oder Dengue-Fieber. Auch in Deutschland sind Übertragungen derartiger Krankheiten durch Mückenstiche möglich, bisher jedoch sehr selten.

Was hilft gegen Insektenstiche?

Um sich vor Insektenstichen und deren Folgen zu schützen, helfen folgende Maßnahmen:

• Sichern Sie Fenster mit einem Fliegengitter, sodass keine Insekten ins Haus gelangen.
• Schlafen Sie bei einem Urlaub in den Tropen oder Subtropen ggf. unter einem Moskitonetz.
• Waschen Sie sich vor dem Schlafengehen; die Tiere werden von Schweißgeruch angezogen.
• Tragen Sie bei Aufenthalten in der Natur langärmelige Kleidung und lange Hosen und verwenden Sie ein Insektenschutzmittel.
• Haben Sie sich in Wald und Flur aufgehalten, suchen Sie nach der Heimkehr Ihren Körper nach Zecken ab. Diese stechen meist dort zu, wo sie sich geschützt fühlen und / oder die Haut dünner ist, also z. B. in Körperfalten, in der Leiste, unter den Achseln, am Haaransatz etc.
• Lassen Sie sich gegen FSME impfen, wenn Sie sich in einem FSME-Risikogebiet aufhalten.

Wie wirken Insektenschutzmittel?

Bei Aufenthalten in der Natur, z. B. im Garten, bei einem Spaziergang oder einer Wanderung, bieten Insektenschutzmittel einen zusätzlichen Schutz. Je nach Produkt enthalten diese Mittel natürliche oder synthetische Wirkstoffe in unterschiedlichen Konzentrationen, die störende Insekten und zum Teil auch Zecken fernhalten. Worauf genau die Wirkung basiert, ist noch nicht abschließend geklärt. Vermutlich verhindern die enthaltenen Stoffe, dass die Tiere den Schweißgeruch wahrnehmen, anhand dessen sie ihre Beute finden; evtl. werden sie aber auch vom Geruch oder Geschmack des Insektenschutzes selbst abgestoßen.

Die am häufigsten eingesetzten Wirkstoffe in Insektenschutzmitteln sind:

• DEET: Der synthetische Wirkstoff Diethyltoluamid wird bereits seit den 1950er Jahren erfolgreich zur Abwehr von Mücken und ganz allgemein zur Insektenabwehr eingesetzt. Der Wirkstoff kann jedoch Reizungen der Augen und Schleimhäute auslösen. Schwangere, stillende Mütter und Kinder unter drei Jahren sollten DEET nicht anwenden.
• Icaridin: Dieser ebenfalls synthetische Wirkstoff besitzt eine ähnliche Wirksamkeit wie DEET und schützt zusätzlich auch vor Zecken. Er ist zudem besser hautverträglich und eignet sich daher auch für Kinder ab einem Jahr sowie für Menschen mit empfindlicher Haut.
• Citriodiol: Der natürliche Wirkstoff wird aus dem Zitronen-Eukalyptus gewonnen und wirkt abschreckend auf Mücken, Bremsen und Zecken.

Insektenschutzmittel richtig anwenden

Achten Sie bei der Auswahl des Insektenschutzes darauf, dass es zur Abwehr der jeweiligen Tierart geeignet ist. Es gibt Mittel, die ausschließlich vor Mücken, Bremsen oder Zecken schützen, aber auch Kombipräparate, die Schutz vor verschiedenen Tierarten bieten. Für tropische Regionen gibt es ebenfalls spezielle Mückensprays, wie NoBite oder Anti Brumm Tropical. Lesen Sie vor der Anwendung die Packungsbeilage und tragen Sie das Insektenschutzmittel dementsprechend auf. Achten Sie dabei darauf, dass das Mittel nicht mit den Augen oder Schleimhäuten in Kontakt kommt, und beachten Sie die richtige Dosierung, insbesondere bei Kindern.

Verwenden Sie zusätzlich einen Sonnenschutz, dann tragen Sie diesen zuerst auf und warten Sie anschließend ca. 30 Minuten, bevor Sie das Insektenschutzmittel anwenden. Nach Kontakt mit Wasser oder, wenn Sie stark schwitzen, müssen Sie das Mittel erneut auftragen. Außerdem ist eine erneute Anwendung nach Ablauf der Wirkdauer notwendig. Diese ist je nach Produkt verschieden; Informationen dazu entnehmen Sie der Packungsbeilage.

Was tun nach einem Insektenstich?

Ist es doch zu einem Insektensicht gekommen, lautet die wichtigste Regel, nicht an der Einstichstelle zu kratzen. Denn dadurch können Bakterien in die Wunde gelangen und diese kann sich entzünden. Juckt der Stich, kühlen Sie ihn stattdessen, z. B. mit einem Gel.

Bei einem Zeckenbiss ist es wichtig, die Zecke rasch zu entfernen. Verzichten Sie auf Hausmittel, wie Öl auf das Tier zu geben. Es stirbt davon nicht, kann sich jedoch erbrechen und dabei vermehrt Krankheitserreger abgeben. Nutzen Sie zum Entfernen spezielles Werkzeug wie eine Zeckenzange, Zeckenkarte oder einen Zeckenhaken und achten Sie darauf, die Zecke nicht zu quetschen. Ziehen Sie die Zecke möglichst heraus, ohne zu drehen, um auch den Kopf vollständig zu entfernen. Bleibt dieser in der Wunde stecken, beobachten Sie die Einstichstelle und wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn sich diese entzündet. Um die Zecke nach dem Entfernen zu töten, legen Sie sie in hochprozentigen Alkohol oder Desinfektionsmittel, zerdrücken oder verbrennen Sie sie.

Behalten Sie die Einstichstelle einige Wochen im Auge. Das häufigste Anzeichen einer Borreliose ist die Wanderröte, eine ringförmige, sich ausbreitende Rötung. FSME geht meist mit grippeähnlichen Symptomen einher, die etwa ein bis zwei Wochen nach dem Stich einsetzen. Suchen Sie in beiden Fällen umgehend ärztliche Hilfe auf.

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