Husten

Wie entsteht Husten?

Husten erfüllt im Körper eine wichtige Schutzfunktion. Durch das explosionsartige Ausstoßen von Atemluft befreit sich der Körper von Krankheitserregern, Schleim oder Fremdkörpern.

Husten ist ein Reflex, der durch unterschiedliche Reize ausgelöst wird, so zum Beispiel durch eingeatmeten Staub oder eine Entzündung in den Bronchien. Sobald die Hustenrezeptoren an verschiedenen Stellen des Körpers solche Reize wahrnehmen, leiten sie einen elektrischen Impuls an das Gehirn weiter – und der Mensch hustet.

Beim Husten staut sich zunächst Atemluft vor dem Kehlkopf an. Anschließend öffnet sich ein kleiner Spalt, der sich zwischen den Stimmlippen im Kehlkopf befindet: die Stimmritze. Die Luft wird dadurch mit hohem Druck ausgestoßen. Damit möglichst viele Fremdstoffe aus dem Körper geraten, entweicht die Atemluft mit einer Geschwindigkeit von bis zu 900 km pro Stunde.

Hustenarten: Denn Husten ist nicht gleich Husten

Husten kann ganz unterschiedlich beschaffen sein. Je nach Ursache kann er zum Beispiel mit oder ohne Auswurf einhergehen, lang oder kurz anhalten, sich bellend oder keuchend anhören.

Ärzte unterscheiden zwischen trockenem und produktivem Husten:

• Trockener Husten (unproduktiver Husten) ist ein Reizhusten, bei dem sich kein Schleim bildet.
• Produktiver Husten ist mit Schleimbildung und Auswurf verbunden.

Zudem kann man den Husten nach seiner Dauer einteilen:

• Hält Husten nicht länger als 8 Wochen an, spricht man von einem akuten Husten.
• Hält Husten länger als 8 Wochen an, handelt es sich um chronischen Husten.

Die Ursachen von Husten

Husten ist ein Symptom, das diverse Ursachen haben kann. In vielen Fällen ist er harmlos. Die Beschaffenheit und Dauer des Hustens geben dem Arzt wichtige Hinweise auf die mögliche Ursache. Nicht zuletzt spielt eine Rolle, wie sich der Husten anhört. So kann ein bellendes Hustengeräusch zum Beispiel ein Hinweis auf Pseudokrupp sein.

Die mit Abstand häufigste Ursache von einem akuten, also nicht lang anhaltenden Husten ist ein Atemwegsinfekt, etwa im Rahmen einer Erkältung oder einer Grippe. Halsschmerzen, laufende oder verstopfte Nase sind typische Anzeichen einer Erkältung. Wenn sich die Erkältung auf die unteren Atemwege ausbreitet, kann eine akute Bronchitis mit Husten entstehen. Der Husten ist zunächst trocken, später aber mit Auswurf verbunden.

Auch bei einer Grippe tritt Husten häufig auf. Eine Grippe ähnelt anfangs einer Erkältung, die Symptome sind aber in der Regel deutlich stärker. Hinzu kommen Beschwerden wie hohes Fieber, Gliederschmerzen oder starke Kopfschmerzen.

Weitere mögliche Ursachen eines akuten Hustens können sein:

• Allergien/allergisches Asthma, z.B. bei Heuschnupfen
• Kinderkrankheiten wie Keuchhusten oder Pseudokrupp
• ein verschluckter Fremdkörper
• Lungenerkrankungen, z.B. eine Lungenentzündung, Rippenfellentzündung, akuter Asthmaanfall
• giftige Dämpfe/Gase, z.B. Rauch, Lösungsmittel
• Herzerkrankungen, z.B. Herzschwäche

Ein chronischer, also länger anhaltender Husten entsteht zum Beispiel durch

• eine chronische Bronchitis, die insbesondere bei Rauchern auftritt
• eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), bei der die Bronchien dauerhaft verengt sind
• Asthma bronchiale
• Hustensyndrom der unteren Atemwege (upper airway cough syndrome), wenn sich eine Infektion der oberen Atemwege auf die unteren Atemwege ausbreitet (z.B. bei Nasennebenhöhlenentzündung)
• Refluxkrankheit; dabei fließt immer wieder Magensaft in die Speiseröhre
• Nebenwirkungen von Medikamenten, z.B. bestimmte Blutdrucksenker (ACE-Hemmer)
• Lungenkrebs

Medikamente & Hausmittel gegen erkältungsbedingten Husten

Die Behandlung von Husten richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Tritt er im Rahmen eines harmlosen Atemwegsinfekts wie einer Erkältung auf, klingt er meist von selbst wieder ab. Mit Medikamenten und Hausmitteln können Sie allerdings einiges gegen den Husten tun.

Medikamente gegen Husten: Hustenlöser und Hustenstiller

Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Medikamente gegen Husten:

• Hustenstiller (Antitussiva) mit Wirkstoffen wie Codein oder Hydrocodon sollen vor allem bei trockenem Husten ohne Auswurf helfen. Hustenstiller unterdrücken den Hustenreflex und schalten so den Hustenreiz aus. Sie sollten nur in Ausnahmefällen genommen werden und sind vor allem bei nächtlichem Hustenreiz geeignet, um besser schlafen zu können.


• Hustenlöser (Expektorantien) mit Wirkstoffen wie Acetylcystein (ASS) oder Ambroxol sollen den Schleim in den Bronchien verflüssigen, sodass dieser besser abgehustet werden kann.

Beachten Sie: Hustenlöser und Hustenstiller sollten nicht gleichzeitig eingenommen werden!

Pflanzenextrakte in Hustenbonbons, Hustenpastillen & Co.

In Ihrer Online Apotheke apo.com erhalten Sie pflanzliche Hustenmittel in unterschiedlichen Darreichungsformen, so zum Beispiel in Form von

• Hustenbonbons und Hustenpastillen,
• Hustensaft oder -sirup oder
• Kapseln.

Viele dieser pflanzlichen Präparate wirken hustenlösend oder -stillend. Sie enthalten Bestandteile aus Pflanzen wie Thymian, Efeu, Eukalyptus oder Primelwurzel.

Weitere Tipps gegen Husten

Pflanzenkraft hilft

Studien zufolge können Produkte mit der Kombination Thymian/Primelwurzel oder Thymian/Efeu beispielsweise die Hustendauer verkürzen und die Anzahl der Hustenanfälle reduzieren. Und auch eine Mischung aus Eukalyptus, Myrten-, Süßorangen und Zitronenöl (sog. Myrtol) kann eventuell den Husten etwas lindern.

Hustentee

Vor allem Tees mit Thymian und/oder Efeu haben sich bei Husten bewährt. Sie lösen den Schleim und stillen zugleich den Hustenreiz. Bei trockenem Husten helfen Tees mit Isländisch Moos, Eibischwurzel, Malve oder Spitzwegerich. Bei Husten mit Auswurf verschafft Tee mit Anis, Fenchel, Primelwurzel oder Süßholz Linderung.

Inhalieren

Ein bewährtes und günstiges Hausmittel gegen Husten: Um die Atemwege zu befeuchten und den Husten zu lindern, kann man mit heißem Wasserdampf inhalieren – am besten für rund 20 Minuten bei einer Temperatur von circa 43 Grad Celsius.

Auf Flüssigkeitszufuhr achten

Trinken Sie rund zwei Liter am Tag, am besten Tee oder Wasser. So halten Sie die Schleimhäute feucht.

Rauchen meiden

Verzichten Sie auf das Rauchen, um Ihre Bronchien nicht unnötig zu belasten. Versuchen Sie, sich nicht in verrauchten Räumen aufzuhalten.

Hausmittel Zwiebel

Es gibt zwar keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass die Zwiebel tatsächlich als Hausmittel gegen Husten hilft, aber schon seit Generationen sind Zwiebelsaft und Zwiebelsirup beliebte Hausmittel. Einen Zwiebelsirup können Sie aus Zwiebelscheiben und Zucker/Honig leicht selbst herstellen: einfach Zwiebelscheiben mit Zucker oder Honig bedecken, ziehen lassen und löffelweise einnehmen.

Wann zum Arzt?

Meist ist Husten kein Grund zur Sorge. Er kann aber auch auf eine ernste Krankheit hinweisen. Freiverkäufliche Medikamente oder Hausmittel gegen Husten reichen dann nicht aus. Lassen Sie Ihren Husten ärztlich abklären, wenn:

• Sie blutigen Auswurf haben,
• starke Symptome wie hohes Fieber oder Schmerzen im Brustkorb hinzukommen,
• Sie Atemnot haben,
• Sie Raucher sind und/oder
• Ihr Immunsystem geschwächt ist, z.B. aufgrund einer Erkrankung.

Husten, der länger als drei Wochen anhält, ist ebenfalls ein Grund, den Arzt aufzusuchen.

Husten: Alles Wichtige auf einen Blick

• Husten ist ein Schutzmechanismus des Körpers.
• Ärzte unterscheiden trockenen Reizhusten von produktivem Husten mit Auswurf. Hält Husten länger als 8 Wochen an, spricht man von chronischem Husten.
• Häufigste Ursache von akutem Husten: Infektionen der Atemwege, z.B. im Rahmen einer Erkältung oder Grippe
• Behandlung erkältungsbedingten Hustens: pflanzliche Extrakte in Hustenbonbons oder Tee, Inhalieren, ausreichend Flüssigkeit, ggf. Hustenlöser/Hustenstiller, Hausmittel wie Zwiebel
• Zum Arzt bei: Blut im Auswurf, starken Beschwerden, lang anhaltendem Husten, schwachem Immunsystem, Atemnot, bei Rauchern