Wie funktionieren Enthaarungscremes?

Die Körperbehaarung ist eigentlich etwas ganz Natürliches. Dennoch wünschen sich vor allem Frauen, aber auch viele Männer einen haarlosen Körper, um gängigen Schönheitsidealen zu entsprechen. Die Möglichkeiten, um dieses Ziel zu erreichen, sind vielfältig – und kommen alle mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen daher: Eine Rasur ist bspw. schnell durchgeführt und effizient, aber auch mit einer gewissen Verletzungsgefahr und dem Risiko von Hautreizungen verbunden. Zudem wachsen rasierte Haare schnell wieder nach. Waxing und Sugaring liefern mehrere Wochen glatte Haut, sind allerdings auch schmerzhaft. Und dauerhafte Haarentfernungen mittels Laser sind oft sehr teuer.

Haarentfernungscremes vereinen die besten Eigenschaften all dieser Methoden: Sie sind günstig, lassen sich schmerzfrei anwenden und versprechen mehrere Tage Freiheit von lästigen Haaren.

Zu diesem Zweck kommen in den Cremes zwei verschiedene Chemikalien zur Anwendung: basisches Natriumhydroxid, auch bekannt als Ätznatron, sowie meist Thioglycolsäure. Sobald die Creme auf der zu enthaarenden Hautregion aufgetragen ist, stört das Natriumhydroxid den natürlichen Säureschutzmantel der Haut und macht ihn durchlässig. Anschließend kann die Thioglycolsäure in die Haut eindringen. Sie greift dort das Keratin an – den Hauptbestandteil der Haare. Diese werden weich und lassen sich anschließend mit einem Spatel entfernen oder mit klarem Wasser abwaschen. Die Haarwurzeln bleiben dabei unversehrt, sodass nach einiger Zeit neue Haare nachwachsen.

Wie wenden Sie Enthaarungscreme richtig an?

Die Haarentfernung mit einer Creme ist in der Regel schmerzfrei. Allerdings kommen dabei Chemikalien zum Einsatz, die bei falscher Anwendung die Haut reizen und die Schleimhäute verätzen können. Lesen Sie deshalb zunächst die Anwendungshinweise des Herstellers aufmerksam durch und befolgen Sie dessen Anweisungen.

Für optimale Resultate muss die zu behandelnde Haut für die Enthaarung sauber und trocken sein. Empfehlenswert ist es, die entsprechenden Körperstellen etwa 24 Stunden vorher zu peelen, um Schmutz und abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen. Nutzen Sie dafür bitte ein mechanisches Peeling (z. B. mit Zuckerkristallen oder Bims). Zudem sollten sich keine Rückstände von Körperölen, Lotionen etc. mehr auf der Haut befinden, wenn Sie die Enthaarungscreme auftragen.

Tragen Sie die Creme mit einem Spatel auf der Haut auf. Achten Sie darauf, die korrekte Menge zu verwenden, um Ihre Haut nicht unnötig zu reizen. Lassen Sie sie anschließend für die vom Hersteller angegebene Zeit – meist fünf bis zehn Minuten – einwirken. Vermeiden Sie eine längere Einwirkzeit, da die Creme sonst auch die Haut angreift. Danach verwenden Sie den Spatel, um die Creme zusammen mit den aufgeweichten Haaren zu entfernen, und waschen Ihre Haut mit klarem, lauwarmem Wasser ab. Reinigen Sie sich abschließend gründlich die Hände. Nach der Enthaarung empfiehlt sich das Eincremen mit einer Hautpflege, vorzugsweise mit einem leicht sauren pH-Wert von etwa 4, um das normale Hautmilieu wiederherstellen und die Haut zu beruhigen.

Was sollten Sie sonst beim Einsatz einer Enthaarungscreme beachten?

Die meisten Anwender:innen machen mit Haarentfernungscremes gute Erfahrungen. Vor allem bei empfindlicher Haut kann es durch die enthaltenen Chemikalien allerdings zu Hautreaktionen wie Rötungen, Brennen oder Juckreiz kommen. Es empfiehlt sich daher, die Creme etwa 24 Stunden vor der Enthaarung an einer unempfindlichen Stelle, zum Beispiel am Arm, auf Verträglichkeit zu testen.

Verwenden Sie Enthaarungscremes nur auf intakter Haut. Etwa 24 Stunden vor der Anwendung sollten Sie die Haut nicht rasieren, epilieren oder mit chemischen Peelings behandeln. Die Cremes sind nicht geeignet bei/auf:

• offenen Wunden
• Entzündungen
• Sonnenbrand
• Narben
• Muttermalen
• Krampfadern
• Pickeln

Damit sich Ihre Haut anschließend gut erholen kann, verwenden Sie nach der Enthaarung möglichst für etwa 24 Stunden keine alkoholhaltigen Körperpflegeprodukte (z. B. Reinigungsprodukte, Deos, Parfüms) und verzichten Sie in dieser Zeit auf Sonnenbäder. Zwischen zwei Anwendungen sollten zudem immer mindestens 72 Stunden liegen, um die Haut nicht übermäßig zu reizen.

Verwenden Sie eine Haarentfernungscreme immer nur für den Körperbereich, für den das jeweilige Produkt vom Hersteller empfohlen ist. Vor allem im Gesicht sollten nur möglichst sanfte Cremes zum Einsatz kommen. Wenn Sie den Intimbereich (nicht zu verwechseln mit der Bikinizone) enthaaren wollen, verwenden Sie dafür ausschließlich Cremes, die explizit für diese Anwendung gedacht sind. In keinem Fall dürfen Enthaarungscremes mit den Schleimhäuten in Kontakt kommen; es besteht die

Gefahr von Verätzungen. Bei Kontakt mit den Augen waschen Sie diese sofort gründlich mit klarem Wasser aus und wenden Sie sich ggf. an einen Augenarzt bzw. eine Augenärztin.

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