Eisentabletten

Warum ist Eisen wichtig für den Körper?

Eisen gehört zu den sogenannten Spurenelementen. Das bedeutet, dass der Körper davon eigentlich nur sehr wenig benötigt: Gesunden Erwachsenen empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Eisenzufuhr von rund 10 bis 15 mg pro Tag. Diese Menge genügt dem Körper, um zum Beispiel rote Blutkörperchen und für den Stoffwechsel erforderliche Enzyme zu bilden. Zudem gleicht er damit die ständigen Verluste von Eisen aus, das insbesondere über Stuhl, Urin und Schweiß sowie bei Frauen während der Menstruation verloren geht. Lediglich während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit sollte die Eisenzufuhr höher sein.

Obwohl eine gesunde und ausgewogene Ernährung eigentlich eine ausreichende Aufnahme von Eisen über die Nahrung sicherstellt, ist Eisenmangel weit verbreitet. In Deutschland nehmen rund 20 Prozent der Bevölkerung nicht ausreichend Eisen zu sich. Eine kurzzeitig zu geringe Aufnahme ist dabei in der Regel kein Problem, weil der Körper dies speichern kann. Ist die Eisenzufuhr hingegen längere Zeit unzureichend, drohen gesundheitliche Auswirkungen, beginnend bei ersten Anzeichen wie Müdigkeit oder Blässe. Ein schwerer Eisenmangel kann auch eine Blutarmut, die sogenannte Eisenmangelanämie, zur Folge haben. Diese ist jedoch wesentlich seltener und betrifft nur etwa 0,6 Prozent der Bevölkerung. Je nach Ausmaß des Eisenmangels kommen verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz. Bei einem leichten Mangel genügt meist eine eisenreiche Ernährung. So zum Beispiel in Fleisch und Leber, aber auch in Nüssen, Samen, Hülsenfrüchten und Hafer enthalten. Zur Behandlung eines stärker ausgeprägten Eisenmangels stehen Eisenpräparate als Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente sowie in schweren Fällen Eiseninfusionen zur Verfügung.

Was sind Anzeichen von Eisenmangel?

Die Symptome eines Eisenmangels sind abhängig davon, wie stark dieser ausgeprägt ist. Typische Anzeichen sind:

• anhaltende Müdigkeit, Erschöpfung
• Konzentrationsstörungen
• Kopfschmerzen, Schwindel
• blasse, trockene Haut
• brüchige Nägel und Haare, Haarausfall
• eingerissene Mundwinkel
• Kurzatmigkeit, Atemnot (v. a. bei Belastung)
• erhöhter Puls

Liegen bei Ihnen mehrere dieser Symptome vor, sollten Sie einen möglichen Eisenmangel als Ursache in Betracht ziehen. Wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin und lassen Sie die Diagnose durch einen Bluttest absichern. Er oder sie wird auch die Ursache des Eisenmangels feststellen, also ob Sie sich lediglich zu eisenarm ernähren oder ob eventuell eine andere Erkrankung dahintersteckt. Bei einem diagnostizierten Eisenmangel kann Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin auch ein Rezept für ein geeignetes Eisenpräparat ausstellen, sodass Ihre Krankenkasse die Kosten dafür übernimmt. Auch Ihr Rezept können Sie kostenfrei an uns weiterleiten.

Wann sollten Sie Eisenpräparate einnehmen?

Eisenpräparate, ob als Tabletten, Saft oder in einer anderen Darreichungsform, sollten Sie möglichst nur auf ärztliche Anordnung einnehmen. Denn zu viel Eisen kann ebenso ernste Konsequenzen haben, wie zu wenig davon. Zu den Folgen einer dauerhaft erhöhten Eisenzufuhr gehören ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und Krebs.

Auch, wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Eisenpräparate nur in Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu sich nehmen. Denn bei der oralen Einnahme, etwa als Eisentabletten, kommt es häufig zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung.

In der Regel genügt eine ausgewogene, eisenreiche Ernährung, um einem Mangel effektiv vorzubeugen. Die ergänzende Einnahme von Eisenpräparaten kann jedoch sinnvoll sein, wenn eine Ernährungsumstellung nicht möglich ist oder trotz angepasster Ernährung ein Eisenmangel besteht.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei der Einnahme von Eisenpräparaten treten häufig folgende Nebenwirkungen auf:

• Bauchschmerzen
• Übelkeit, Erbrechen
• Verstopfung
• Durchfall
• Sodbrennen

Durch die Einnahme von Säften und ähnlichem kann es zu einer Verfärbung der Zähne kommen. Nach Ende der Einnahme bildet sich diese oft von selbst zurück, es kann jedoch notwendig sein, die Zähne mit einer speziellen Zahncreme zu behandeln oder professionell reinigen zu lassen. Eine schwarze Verfärbung des Stuhls ist unbedenklich.

Was ist bei der Einnahme von Eisenpräparaten zu beachten?

Damit Ihr Körper das Eisen optimal aufnimmt, sollten Sie die Präparate nach Möglichkeit morgens auf nüchternen Magen einnehmen und anschließend noch mindestens eine Stunde warten, bis Sie frühstücken. Falls das nicht möglich ist, können Sie die Tabletten auch während des Tages schlucken, dann sollten Sie allerdings zuvor zwei Stunden nichts gegessen haben.

Wenn Sie gleichzeitig Vitamin C zu sich nehmen, verbessern Sie die Eisenabsorption. Manchen Eisenpräparaten ist daher Vitamin C zugesetzt. Sie können sie auch zusammen mit Vitamin-C-reichem Saft einnehmen, zum Beispiel Orangensaft. Die Einnahme zusammen mit Kaffee, Tee, Cola oder mit Milchprodukten sollten Sie hingegen vermeiden. Denn diese Lebensmittel enthalten Stoffe, welche die Eisenaufnahme hemmen. Das gilt auch, wenn Sie auf eine eisenreiche Ernährung achten.

Personen, die an Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts oder der Nieren leiden, sollten bei der Einnahme von Eisenpräparaten vorsichtig sein. Bei Vorliegen einer Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) oder bei Eisenverwertungsstörungen sollten Sie keine Eisenpräparate einnehmen. Lagern Sie die Nahrungsergänzungsmittel zudem immer kindersicher, da bereits wenige Gramm Eisen bei kleinen Kindern zu einer tödlichen Vergiftung führen können.

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