Blutzuckerteststreifen

Wie funktionieren Blutzuckerteststreifen?

Um die aktuellen Blutzuckerwerte zu messen, benötigen Menschen mit Diabetes notwendigerweise immer einen Blutzuckerteststreifen. Denn ohne diesen funktioniert das Blutzuckermessgerät nicht, das die Werte ermittelt. Der Blutzuckerteststreifen ist dabei aber weit mehr als nur der Träger der winzigen Blutprobe, die bei modernen Messsystemen nur noch wenige Mikroliter groß sein muss. Vielmehr handelt es sich bei dem Teststreifen um einen Ort, an dem bestimmte chemische Reaktionen ablaufen, ohne die eine genaue Blutzuckermessung gar nicht möglich wäre.

Bevor Sie Ihr Blutzuckermessgerät und die dazugehörigen Blutzuckerteststreifen kaufen, sollten Sie sich die unterschiedlichen Möglichkeiten der Auswertung für die Messergebnisse vor Augen führen und sich für ein System vor der Bestellung entscheiden.

Grundsätzlich gibt es nämlich zwei Prinzipien, nach denen eine solche Blutzuckermessung erfolgen kann: die optische bzw. photometrische oder reflektometrische Messmethode und die elektrochemische bzw. amperometrische Messmethode. Der Unterschied liegt dabei darin, welche chemischen Reaktionen auf dem Teststreifen ablaufen und wie diese vom Blutzuckermessgerät ausgewertet werden.

• Bei der optischen Blutzuckermessung reagiert der in der Blutprobe enthaltene Zucker (Glukose) mit dem Enzym Glukoseoxidase, das auf der Oberfläche des Blutzuckerteststreifens aufgebracht ist. Es kommt zu einer Reihe von chemischen Reaktionen, die schließlich dazu führen, dass sich der Teststreifen verfärbt – und zwar umso intensiver, je größer der Anteil von Zucker in der untersuchten Blutprobe ist. Das Blutzuckermessgerät wertet die Farbintensität aus und errechnet daraus den Blutzuckerwert.
• Die elektrochemische Blutzuckermessung basiert auf einer anderen Reihe von chemischen Reaktionen, bei denen verschiedene chemische Stoffe reduziert und oxidiert werden. Im Verlauf dieser Reaktionen kommt es zur Freisetzung von Elektronen. Durch Anlegen einer kleinen elektrischen Spannung entsteht daraufhin ein Stromfluss im Teststreifen, dessen Stärke proportional zum Zuckergehalt in der Blutprobe ist. Zur Berechnung des Blutzuckerwerts misst das Blutzuckermessgerät den Strom und wertet ihn aus. (Ärzteblatt, 2014)

Egal, welches System zum Einsatz kommt, die Durchführung der Messung ist immer gleich. Allerdings funktioniert ein Messgerät nur mit solchen Blutzuckerteststreifen, die dasselbe System verwenden. Beim Kauf neuer Blutzuckerteststreifen müssen Sie also darauf achten, dass diese für Ihr Messgerät geeignet sind. Am einfachsten gelingt das, indem Sie ausschließlich die Teststreifen verwenden, die vom Hersteller Ihres Blutzuckermessgeräts speziell für Ihr Gerät empfohlen bzw. verkauft werden. Die Teststreifen sind dabei entweder einzeln vor jeder Messung in das Messgerät einzusetzen oder es wird ein kleiner Vorrat darin platziert.

Das müssen Sie bei der Blutzuckermessung beachten

Für eine fehlerfreie Blutzuckermessung ist Hygiene besonders wichtig. Waschen Sie sich vor der Messung gründlich die Hände mit warmem Wasser und Seife, da bereits kleinste Zuckerreste auf der Haut zu falschen Messergebnissen führen können. Trocknen Sie sie anschließend gut ab, denn auch Wasserrückstände können die Messung verfälschen.

Das benötigte Blut entnehmen Sie am besten an der seitlichen Fingerkuppe. Die Finger sind gut durchblutet, sodass sich der Blutzucker dort besonders genau messen lässt. An der Seite verlaufen zudem weniger Nerven als direkt in den Fingerspitzen, sodass der Einstich weniger schmerzhaft ist. Verwenden Sie zum Stechen immer eine neue Lanzette; diese stumpft bei mehrmaliger Verwendung ab, was den Einstich unnötig schmerzhaft macht. Um den Blutfluss anzuregen, streichen Sie am besten nur sanft in Richtung der Einstichstille über die Haut. Noch mehr Informationen dazu, wie Sie Ihren Blutzucker richtig messen, finden Sie hier.

Außerdem ist die richtige Lagerung der Blutzuckerteststreifen für den Erhalt akkurater Messwerte unerlässlich. Feuchtigkeit löst chemische Reaktionen in der Beschichtung der Teststreifen aus, die diese unbrauchbar machen. Dasselbe gilt, wenn Sie die Teststreifen bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen lagern. Halten Sie sich daher am besten genau an die Herstellerangaben zur richtigen Lagerung. Verwenden Sie die Teststreifen zudem nicht mehr, wenn diese das vom Hersteller angegebene Ablaufdatum bereits überschritten haben. Bestellen Sie sicherheitshalber neue Blutzuckerteststreifen auf apo.com, um exakte Messergebnisse zu erhalten.

Das Messgerät auf die Blutzuckerteststreifen codieren

Bei der Herstellung von Blutzuckerteststreifen ist es unvermeidlich, dass es bei deren Beschichtung mit den erforderlichen chemischen Substanzen zu kleineren Abweichungen kommt. Dies hat Einfluss darauf, wie die chemischen Reaktionen bei der Messung des Blutzuckers ablaufen. Damit dies nicht zu falschen Messwerten führt, muss das Messgerät immer auf die jeweils eingesetzten Blutzuckermessstreifen abgestimmt sein. Dazu dient die Codierung: Setzen Sie dafür einfach den der Teststreifenpackung beiliegenden Code-Streifen oder Code-Chip in das Messgerät ein und führen Sie die Codierung gemäß den Anweisungen im Handbuch des Messgeräts durch. Bei modernen Geräten läuft die Codierung auf eine neue Teststreifen-Charge vielfach auch automatisch ab.

Teststreifen für weitere wichtige Messwerte

Neben Blutzuckerteststreifen gibt es auch Teststreifen für verschiedene andere Messwerte, die für Menschen mit Diabetes unter bestimmten Umständen relevant sind. So existieren beispielsweise Teststreifen für die Bestimmung des Ketonwerts im Blut oder im Urin, die vor allem für Personen mit Diabetes Typ 1 wichtig sind. Eine starke Überzuckerung (Hyperglykämie) kann bei ihnen zu einer diabetischen Ketoazidose führen, einer potentiell lebensbedrohlichen Übersäuerung des Blutes. Bei entsprechenden Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Bewusstseinsstörungen oder dem charakteristischen Azetongeruch der Atemluft kann mit diesen Teststreifen die Menge der im Blut bzw. im Urin befindlichen Ketonkörper bestimmt und eine Ketoazidose erkannt werden. Das ermöglicht eine rasche Behandlung, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

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Quellen:

Ärzteblatt. (2014, 16. Mai). Reportage: Glukosemesssysteme – Hightech in schlichtem Gewand. Deutsches Ärzteblatt. Abgerufen am 30. Juli 2022, von https://www.aerzteblatt.de/archiv/159784/Reportage-Glukosemesssysteme-Hightech-in-schlichtem-Gewand