Blasenentzündung

Blasenentzündung Symptome

Viele Menschen haben es schon einmal erlebt: Brennen beim Wasserlassen und ein ständiger Harndrang. Eine Blasenentzündung (Zystitis) kündigt sich an. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer: Rund zwei Drittel aller Frauen haben einmal im Leben eine Blasenentzündung, bei knapp jeder Zehnten tritt die Erkrankung öfter auf. Dass Frauen häufiger an Harnwegsinfekten leiden, hat vor allem anatomische Gründe. Ihre Harnröhre ist deutlich kürzer als die des Mannes, zudem liegen Harnröhreneingang und After deutlich näher beieinander.

Zu den typischen Symptomen einer Blasenentzündung gehören:

• Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen
• Unterleibsschmerzen
• häufiger Harndrang
• Trüber Urin
• Blut im Urin

Ursachen einer Blasenentzündung

Die Ursachen für eine Blasenentzündung bei Mann und Frau können unterschiedlicher Natur sein. Verursacht wird die Erkrankung sowohl durch Bakterien, als auch durch Viren, Würmer oder Pilze. Wobei die Entzündung aufgrund von Bakterien mit Abstand am häufigsten ist. Escherichia coli heißt der Übeltäter in den meisten Fällen. Das Bakterium ist eigentlich Teil der Darmflora, gelangt allerdings vor allem bei Frauen schnell an den Eingang der Harnröhre. Dort steigt es bis in die Blase auf, nistet sich in der Schleimhaut ein und verursacht die Zystitis. Escherichia coli ist für rund 80 Prozent aller Blasenentzündungen verantwortlich, andere verursachende Bakterien sind zum Beispiel Staphylokokken und Enterokokken.

Die Bakterien gelangen zumeist über eine Schmierinfektion in die Blase. Grund dafür kann beispielsweise auch Geschlechtsverkehr sein. Vor allem sexuell aktive Frauen leiden häufiger unter einer Blasenentzündung. Diese wird dann auch Honeymoon-Zystitis genannt – Honeymoon ist das englische Wort für Flitterwochen. Aber nicht nur sexuell aktive Frauen, auch in der Schwangerschaft besteht ein erhöhtes Risiko, an einer Blasenentzündung zu erkranken. Grund sind Veränderungen im Hormonhaushalt, die dafür sorgen, dass sich die Harnwege weiten. So können Keime leichter eindringen. Daher gehört eine Urinuntersuchung zur Standardvorsorge in der Schwangerschaft.

Seltener als Bakterien sind Pilze, Viren oder Würmer für die Entzündung verantwortlich. Pilzerkrankungen beispielsweise treffen Personen, deren Immunabwehr geschwächt ist oder die bestimmte Antibiotika einnehmen. Der Pilz Candida Albicans nistet sich bevorzugt in den Harnwegen ein. Blasenentzündungen, die durch Würmer hervorgerufen werden, sind dagegen eher in den Tropen und Subtropen verbreitet.

Risikofaktoren für eine Blasenentzündung sind:

• Abwehrschwäche
• Schwangerschaft
• häufiger Geschlechtsverkehr
• Harnstau
• Unterkühlung
• Blasenkatheter
• psychische Einflüsse

Blasenentzündung Komplikationen

Wird eine Blasenentzündung nicht oder zu spät behandelt, kann es zu Komplikationen kommen. Die Entzündung kann dann über die Harnleiter weiter aufsteigen und auch die Nieren befallen. Ohne Therapie kommt es dann zu einer Nierenbeckenentzündung, die oftmals mit Schüttelfrost und Fieber einhergeht. Hinzu kommt ein starker Schmerz an den Flanken, bei schweren Verläufen auch zu Erbrechen.

Eine nicht austherapierte Blasenentzündung führt oftmals dazu, dass die Erkrankung chronisch wird. Das bedeutet nicht, dass die Symptome dauerhaft bestehen. Allerdings tritt die Blasenentzündung dann in deutlich kürzeren Abständen regelmäßig auf. Von einer chronischen Zystitis sprechen Ärzte, wenn die Krankheit öfter als dreimal pro Jahr auftritt.

Die Blasenentzündung beim Mann kann zu speziellen Komplikationen führen: ebenso wie die Keime über die Harnleiter aufsteigen können, können Sie über die Samenleiter zu den Nebenhoden gelangen und dort eine Nebenhodenentzündung verursachen. Diese äußert sich durch Schwellungen und starke Schmerzen.

In der Schwangerschaft kann eine unbehandelte Blasenentzündung im schlimmsten Fall zu vorzeitigen Wehen führen. Auch ein reduziertes Geburtsgewicht des Kindes sowie eine bestimmte Form des Bluthochdrucks in der Schwangerschaft können ihre Ursachen einer Blasenentzündung haben. Derart schwerwiegende Komplikationen kommen jedoch nur in äußerst seltenen Fällen vor.

Behandlung der Blasenentzündung

Wer nicht zu einer Risikogruppe gehört, kann bei den ersten Symptomen versuchen, die Blasenentzündung mit Hausmitteln selbst in den Griff zu bekommen. Auch wenn das Wasserlassen schmerzt, gilt es, viel zu trinken – mindestens drei Liter pro Tag. Die Flüssigkeit hilft, die Harnwege zu spülen und sie von Keimen zu befreien. Geeignet sind vor allem harntreibende Tees (zum Beispiel Blasen- und Nierentees, Brennnesseltee, Birkenblättertee oder Bärentraubenblättertee) oder auch Cranberry-Saft.

Der Cranberry wird als Hausmittel eine heilende Wirkung bei Blasenentzündung nachgesagt. Gewisse Inhaltsstoffe kleiden die Blase mit einem Antihafteffekt aus, der es Keimen schwierig macht, sich einzunisten. Wem der Saft zu sauer ist, der kann auf Nahrungsergänzungsmittel mit Cranberryextrakt aus der Apotheke zurückgreifen. Eine Wärmflasche und Sitzbäder bringen darüber hinaus Entspannung bei Schmerzen.

Verschwinden die Symptome der Blasenentzündung nicht nach kurzer Zeit (allgemein sagt man nach drei Tagen), sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Er untersucht den Urin und stellt fest, durch welche Erreger die Entzündung verursacht wurde. Sind – wie in den meisten Fällen – Bakterien für die Blasenentzündung verantwortlich, verschreibt der Arzt Antibiotika. Das Medikament muss je nach Wirkstoff zwischen drei und zehn Tagen eingenommen werden. Die Anwendung sollte auf keinen Fall eigenmächtig beendet werden. Auch dann nicht, wenn sich die Symptome gebessert haben.

Auch wenn es gute Hausmittel gibt, so gibt es auch Risikogruppen, die auch bei geringen Anzeichen einer Blasenentzündung den Arzt aufsuchen sollten. Zu ihnen gehören:

• Männer
• Kinder
• Schwangere
• Diabetiker
• Chronisch Kranke, die Medikamente einnehmen, die das Immunsystem schwächen
• Betroffene, die zusätzlich Fieber haben
• Patienten mit wiederkehrender Blasenentzündung

Der Blasenentzündung vorbeugen

Auch wenn es altmodisch und spießig klingt: Oma hatte recht. Wärme beugt einer Blasenentzündung vor. Man sollte also vermeiden, sich auf kalte Steine zu setzen und sich entsprechend der Witterung warm anziehen. Denn Kühlung und eine geschwächte Immunabwehr begünstigen einen Infekt.

Doch nicht nur in der kalten Jahreszeit kommt es häufiger zu Blasenentzündung, auch im Sommer ist der Infekt nicht selten. Daher gilt es, nach dem Baden unbedingt die nassen Badesachen auszuziehen. Zudem sollte man immer, auch, wenn man im Moment nicht an einer Blasenentzündung leidet, ausreichend trinken, um die Harnwege zu spülen. Wenig romantisch, aber hilfreich: kurze Zeit nach dem Sex die Toilette aufsuchen. Denn beim Geschlechtsverkehr können die Keime mechanisch in die Harnröhre geschoben werden. Ein kurzer Toilettengang spült diese Keime direkt wieder hinaus.

Blasenentzündung: Alles Wichtige auf einen Blick

• Wer leidet an Blasenentzündungen? Frauen sind in der Regel weitaus häufiger von einer Blasenentzündung betroffen als Männer.
• Blasenentzündung mit Hausmitteln lindern: harntreibende Tees sowie Cransberry-Saft können gegebenenfalls bei leichten Beschwerden Linderung verschaffen.
• Risikogruppen: Schwangere, Kinder, Männer und chronisch Kranke sollten schon bei leichten Beschwerden einen Arzt aufsuchen.
• Komplikationen: Wird eine Blasenentzündung nicht behandelt, kann es zu Komplikationen, etwa einer Nierenbeckenentzündung kommen.