Allergie

Was ist eine Allergie?

Fast jeder dritte Erwachsene und etwa jedes fünfte Kind in Deutschland leiden an einer oder mehreren Allergien. Aber was passiert eigentlich bei einer Allergie? Wie entstehen die Symptome? So viel ist bekannt: Eine harmlose Substanz wie etwa Gräserpollen treffen auf den Organismus. Das Immunsystem schätzt die Pollen fälschlicherweise als Gefahr ein und schlägt Alarm. Die Nebenwirkungen dieses Abwehrkampfes nehmen wir als Allergie Symptome war – Allergie-Medikamente (Antiallergikum) können dabei helfen, sie in den Griff zu bekommen.

Wichtige Allergieauslöser (Allergene) im Überblick:

• Pflanzenpollen (Heuschnupfen)
• Kot der Hautstaubmilben (Hausstauballergie)
• Tierhaarallergie, beziehungsweise Speichel, Talg oder Urin, der den Haaren anhaftet
• Schimmelpilze oder deren Sporen
• Bestandteile von Lebensmitteln
• Bestimmte Wirkstoffe in Medikamenten
• Insektengift
• Kontaktallergene wie Nickel oder Latex
• Bestandteile von Kosmetikprodukten
• Einige Substanzen nehmen wir beispielsweise über Kosmetika oder Medikamente auf. Eine allergische Reaktion lösen sie aber erst aus, wenn UV-Licht hinzukommt (Sonnenallergie).

Ärzte unterscheiden vier Allergie-Typen

1. Typ I – IgE-vermittelter Soforttyp
   
   Nach einem Kontakt mit dem Allergen setzen innerhalb weniger Minuten die ersten Allergie-Symptome ein. Heuschnupfen und Tierhaarallergie zählen dazu.
2. Typ II – Zytotoxische Reaktion
   
   Die Symptome der Allergie können sich schnell zeigen, oft dauert es aber bis zu zwölf Stunden. Häufige Allergene sind Wirkstoffe in Medikamenten.
3. Typ III – Immunkomplexreaktion
   
   Wenn die Allergie Symptome erst nach sechs bis zwölf Stunden auftreten, kann es sich auch um Typ III handeln, der zum Teil mit Entzündungsreaktionen im Körper verbunden ist. Typische Auslöser sind Schimmelsporen.
4. Typ IV: Allergie vom Spättyp
   
   Bis zu 72 Stunden dauert es, ehe sich bei diesem Typ die Symptome bemerkbar machen. Ein Beispiel ist eine Kontaktallergie gegen Nickel.

Welche Ursachen für Allergien sind bekannt?

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf einen harmlosen Fremdkörper. Wie es dazu kommt, haben die Mediziner noch nicht entschlüsselt. Bekannt sind jedoch einige Risikofaktoren:

• Genetische Veranlagung – Niemand in Ihrer Familie hat eine Allergie? Dann liegt Ihr persönliches Risiko nur bei 15 Prozent. Beide Eltern haben die gleiche Allergie? Mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent werden Sie ebenfalls daran leiden.
• Umweltbelastung – Experten vermuten, dass vor allem die Schadstoffbelastung in der Luft einen negativen Einfluss haben könnte.
• Hygiene-Hypothese – Sie ist noch nicht endgültig belegt. Wahrscheinlich bilden aber Kinder eher Allergien aus, wenn ihr Umfeld zu sauber ist und ihr Immunsystem deswegen nicht ausreichend trainiert wird.

Was sind typische Allergie-Symptome?

Allergie-Symptome sind sehr vielfältig und individuell unterschiedlich. Durch Allergie-Medikamente (Antiallergikum) lassen sie sich aber lindern oder vollständig unterdrücken.

• Allergischer Schnupfen - oftmals auch als Heuschnupfen bezeichnet: Die Nase ist verstopft, läuft und juckt. Ständiges Niesen und eine entzündete Nasenschleimhaut kommen teilweise hinzu.
• Allergische Augenentzündung: Die Augen jucken, tränen und sind rot, mitunter geschwollen.
• Allergische Hautreaktion: Die Haut wird rot, juckt, fühlt sich trocken an, bildet Quaddeln aus oder ein Ekzem.
• Allergische Reaktion der Atemwege: Probleme beim Atmen, bis hin zu Asthma, sind möglich.
• Allergische Reaktion des Magen-Darm-Traktes: Es kommt unter anderem zu Blähungen, Durchfall oder Verstopfungen.
• Anaphylaktischer Schock: Dieser Allergie-Notfall kann zu Kreislaufversagen führen.

Wie läuft bei einer Allergie die Diagnose ab?

Ein Allergologe kann eine Allergie über verschiedene Testverfahren diagnostizieren. Vorausgesetzt, er verdächtigt bereits Allergene als Auslöser. Sie sollten daher ein Allergietagebuch führen, in dem Sie Tätigkeiten und das genaue Auftreten der Allergie-Symptome notieren. So werden eventuelle Zusammenhänge deutlich, weil zum Beispiel ein Ausschlag immer auftritt, nachdem Sie Eier gegessen haben.

Testverfahren im Überblick

• Allergietests für die Haut (Epikutantest, Intracutantest, Pricktest und Scratch-Test Reibetest): Die Allergene werden aufgeträufelt, in Ihre Haut eingekratzt, gespritzt und so weiter. Besteht eine Allergie, reagiert die Haut, etwa mit Rötungen oder Quaddeln.
• Bluttest (RAST-Test = Radio-Allergo-Sorben-Test): Im Labor lassen sich Antikörper gegen bestimmte Allergene feststellen.
• Provokationstest. Er beschreibt die direkte Konfrontation mit dem Allergen unter ärztlicher Aufsicht. Sie essen dafür beispielsweise ein verdächtiges Nahrungsmittel.

Wie wird eine Allergie behandelt?

Eine Allergie kann für Sie sehr belastend oder sogar gefährlich sein. Umso wichtiger ist die Behandlung, die in zwei bis drei Schritten erfolgen sollte.

1. Meiden Sie das Allergen, insofern das möglich ist.
2. Allergie-Medikamente (Antiallergikum) lindern die Symptome oder unterdrücken sie sogar vollständig. Das ist vor allem wichtig, wenn eine Konfrontation mit dem Allergen unvermeidlich ist (etwa bei Hausstauballergie).
3. Bei einigen Allergien (zum Beispiel Heuschnupfen und Tierhaarallergie) ist eine Hyposensibilisierung möglich. Ein Allergologe führt Ihrem Körper dabei das Allergen über einen langen Zeitraum regelmäßig zu, damit ein Gewöhnungseffekt einsetzt.

Die wichtigsten Medikamente bei Allergien

• Antihistaminika: Solch ein Antiallergikum wirkt kurzfristig, indem es die Immunreaktion des Körpers bremst.
• Mastzell-Stabilisatoren: Diese Medikamentengruppe müssen Sie regelmäßig einnehmen, bevor Sie auf das Allergen treffen (etwa vor Start der Heuschnupfen-Saison). Dann senkt das Antiallergikum die körpereigene Histamin-Ausschüttung, die ein Teil der Immunreaktion ist.
• Kortison: Ein Antiallergikum mit Kortison wirkt entzündungshemmend. Sie können es lokal einsetzen, beispielsweise als Salbe oder Nasenspray. Bei starken Symptomen brauchen Sie eventuell Kortison-Tabletten.

Zusätzlich gibt es Medikamente bei Allergie in Notfallsets, die bei einem eventuellen anaphylaktischen Schock sofort greifen.

Allergie - alles Wichtige auf einen Blick:

• Fehlfunktion des Immunsystems
• Genaue Ursache ist unbekannt
• Risikofaktoren: Veranlagung, Luftverschmutzung, zu saubere Umgebung in der Kindheit
• Vielfältige Symptome, betreffen vor allem Nase, Augen, Haut, Atemwege, Verdauungstrakt
• Diagnose über Haut- und Bluttests oder Konfrontation
• Therapie: Auslöser meiden, Symptome durch Allergie-Medikamente (Antiallergikum) lindern bzw. unterdrücken, eventuell Hyposensibilisierung